Bali

Bali: Die zwei Gesichter des Paradieses

Tempel überall: reisereporter Flemming vor einer hinduistischen Tempelanlage auf Bali.

Tempel überall: reisereporter Flemming vor einer hinduistischen Tempelanlage auf Bali.

Anders? Ja, natürlich! Schöner. Aufregender. Wärmer. Herzlicher. Entspannter. Besser. So dachten meine Freundin und ich vor unserem Urlaub. Jedem, der nach Bali reist, sei an dieser Stelle gesagt: Anders ist die Insel definitiv. Nur ist leider nicht alles Gold, was glänzt. Die Reise nach Indonesien (nein, Bali ist kein eigenständiges Land) ist es dennoch wert – zumindest das steht fest.

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Was uns sofort ins Auge fällt, als wir die Insel das erste Mal betreten, sind die kunstvoll verzierten und geschmückten Tempel überall um uns herum. Die Bevölkerung Balis ist zu 84 Prozent hinduistischen Glaubens und das spüren wir rund um die Uhr. Nahezu jede Familie scheint ihren eigenen kleinen Tempel zu besitzen, in welchem sie gemeinschaftliche Zeremonien abhält, aber auch individuelle Feierlichkeiten stattfinden.

Balinesische Gastfreundschaft: reisereporter Flemming (3.v.r.) liebt die Herzlichkeit auf Bali.

Balinesische Gastfreundschaft: reisereporter Flemming (3.v.r.) liebt die Herzlichkeit auf Bali.

Traditionelle Gamelan-Klänge erfüllen die Straßen und der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Ab und an sehen wir einige Hindus in ihren weißen Trachten oder feierlich bunten Gewändern in den Tempeln beten oder in den gemütlichen Gassen zwischen den Häusern plaudern.

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Der Hinduismus in all seinen Facetten vermittelt eine angehnehme und geruhsame Grundstimmung, die sich vom ersten Tag auf uns überträgt und uns fasziniert. 

Die religiöse Seite des Paradieses: In weißen Trachten wandern einige Balinesen zu einem der zahlreichen Tempel.

Die religiöse Seite des Paradieses: In weißen Trachten wandern einige Balinesen zu einem der zahlreichen Tempel.

Zum Titel „Urlaubsparadies“ gehört jedoch ein wenig mehr als eine entspannte Atmosphäre. Bereits die Taxifahrt vom Hafen in Gilimanuk nach Ubud führt uns vor Augen, dass hier wohl einiges nicht dem paradiesischen Flair entspricht, das wir erwartet hatten. Unser Fahrer zündet sich quasi mit jeder seiner erloschenen Zigaretten die nächste an und wirft den anfallenden Müll, zu dem auch leere Wasserflaschen gehören, während der Fahrt achtlos aus dem Fenster.

Wir brauchen nicht lange, um zu erkennen, dass er nur einer von vielen ist, denen ihre Umwelt egal zu sein scheint. Denn egal wo wir uns befinden, auf den Straßen, an den Stränden, in den Wäldern und auf den Flüssen: Müll ist unser ständiger Begleiter. 

Obwohl immer mehr Balinesen durch zivilgesellschaftliche Kampagnen versuchen, die Umweltverschmutzung auf ihrer Insel zu stoppen, fehlt dem Großteil der Menschen hier ein allgemeines Verständnis für die Müllproblematik. Wer sich und seine Familie gerade so über die Runden bringt, den kümmern solche Probleme eben herzlich wenig.

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Leider endet die Umweltverschmutzung damit nicht. Als wir Ubud erreichen, stellen wir erneut fest, dass sich unsere Erwartungen nicht mit der Realität decken. Die kleine Stadt im Herzen Balis ist auf den ersten Blick sehr einladend. An stilvolle und gemütliche Restaurants und Bars reihen sich Tempel, Handwerksläden, Healthy-Lifestyle-Boutiquen und Verkaufsstände. Die Einheimischen lächeln uns freundlich an, wie überall auf Bali. 

Doch völlig entspannen können wir uns hier nicht. Die Gründe dafür fahren im Sekundentakt auf zwei beziehungsweise vier Rädern laut knatternd an uns vorbei und erzeugen sowohl laute als auch übel riechende Erinnerungen. Der Verkehr ist einfach grausam. Jeder Balinese scheint einen Motorroller zu besitzen – selbst die Kinder.

Die Resultate sind Staus, Lärm und Gestank. Ubud ist da nicht die Ausnahme. Besonders Süd-Bali hat mit diesem Problem zu kämpfen. Die Hauptstadt Denpasar steht in der von Touristen überbevölkerten Hauptsaison mancherorts vor dem Verkehrskollaps.

Terrassen mit Aussicht: Bei Touren auf Bali stoßt ihr auf unzählige Reisfelder.

Terrassen mit Aussicht: Bei Touren auf Bali stoßt ihr auf unzählige Reisfelder.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nur wenige. Wollen wir von einem Ort zum nächsten gelangen, mieten wir uns entweder einen Roller für etwa drei Euro am Tag oder sichern uns Plätze im Minibus, die für balinesische Verhältnisse viel Geld kosten. Es mangelt an Alternativen für den Transport und Touristen sind auf die unzähligen Transportunternehmen angewiesen, deren meist ziemlich aufdringliche Fahrer ein „Nein“ nicht immer akzeptieren. 

Doch nicht nur die Transportunternehmen gehen auf Touristenfang. Auf Bali scheint jeder über mehrere Ecken im Tourismussektor aktiv zu sein – sicherlich nicht immer legal. Das führt dazu, dass wir unterbewusst den Einheimischen, die auf uns zukommen, stets mit einer gewissen Skepsis begegnen. Gut möglich, dass sie einfach nur an unser Geld wollen. 

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Bali, wir würden trotzdem immer wiederkommen

Auch wenn die kleine Tropeninsel mit dem klangvollen, Fernweh erzeugenden Namen nicht unseren Vorstellungen entsprach, würden wir jederzeit zurückkehren. Die Natur ist atemberaubend. Aufregende Vulkane, riesige Wasserfälle, spektakuläre Wanderwege und unzählige Reisterrassen prägen das Inland. Affen, tropische Vögel und andere wunderschöne Tiere können in freier Wildbahn bestaunt werden.

An den Küsten ziehen sich herrliche Strände in die Länge, deren Sand im Norden schwarz und im Süden weiß ist – wenn auch meist überfüllt von Touris. Dennoch haben wir immer wieder Abschnitte gefunden, an denen wir weitgehend ungestört schnorcheln konnten. Surfern treibt der Anblick der Wellen auf der Bukit-Halbinsel und im Südwesten Tränen in die Augen. Und die Herzlichkeit der Balinesen hat uns nicht selten gerührt.

Entschädigt für jeden Stress: Der malerische Sonnenuntergang an Balis Stränden.

Entschädigt für jeden Stress: Der malerische Sonnenuntergang an Balis Stränden.

 

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