Seychellen: Für wenig Geld ins Paradies? So geht’s!
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Der Sandstrand Grande Anse auf einer der Hauptinseln La Digue.
© Quelle: imago images/alimdi
Die Reichen und Schönen zieht es auf die spektakuläre Inselgruppe im Indischen Ozean, Bilderbuch-Palmen und die charakteristischen Granitfelsen säumen 1000 Kilometer vor Afrika die schönsten Strände der Welt.
Die Kosten für einen Urlaub auf den Seychellen liegen nach Angaben des Portals „Tourlane“ bei durchschnittlich 1862 Euro – pro Woche ohne Flugkosten. Ga nicht so güntig. Aber: Es gibt mehrere Punkte, bei denen du sparen kannst. Wir verraten sie dir:
1. Streetfood statt Restaurant
Die Preise in vielen Insel-Restaurants fallen in die Kategorie „gehoben“ – genauso gut, nur viel günstiger, isst man in den Garküchen am Straßenrand oder auf Märkten. Die oft kreolisch inspirierten Gerichte kosten vier bis sechs Euro. Und sie schmecken in der Regel authentischer als das auf Touristen abgestimmte Essen in vielen Hotelanlagen.
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Es lohnt sich, den Luxus-Restaurants den Rücken zu kehren und sich am preiswerten, authentisch-kreolischen Streetfood zu bedienen.
© Quelle: imago/Steve Bauerschmidt
2. Günstige Reisezeit für die Seychellen
In der Nebensaison sind nicht nur die Flüge, sondern auch die Unterkünfte deutlich preiswerter. Am billigsten sind Flugtickets, wenn man zeitlich flexibel ist und für ein ganzes Jahr im Voraus beispielsweise mit Scyscanner für alle Abflughäfen in Deutschland Verbindungen suchen kann.
Während in Südostasien die beste Reisezeit, also die Hauptsaison, in den Wintermonaten liegt, lässt sich das für die Seychellen nicht so einfach beantworten. Wegen der Nähe zum Äquator sind die Inseln klimatisch ein Ganzjahresziel.
Von Mai bis Oktober bringt der Südostpassat allerdings kühleres und trockeneres Wetter, so dass viele Touristinnen und Touristen diese Zeit bevorzugen und verstärkt buchen. Die abolsute Hauptreisezeit, und damit auch die teuerste, ist während der Monate Juni und Juli.
3. Fähre statt Flugzeug
Das Seychellen-Archipel besteht aus 115 Inseln, deshalb ist sicher: Wer nur auf einer bleibt, verpasst etliche Attraktionen. Also: Besucht so viele, wie möglich! Zumindest die drei Hauptinseln Mahé, Praslin und La Digue sollten beim ersten Seychellen-Aufenthalt zum Pflichtprogramm gehören.
Lohnenswert ist ein Abstecher nach Bird Island, wo unzählige Vögel brüten und sich die unberührte Natur mit Tagestouristen und Esmeralda teilen – der mit rund 240 Jahren ältesten Schildkröte der Welt, die trotz ihres Namens keine Eier legt, sondern männlich ist.
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Fähren und Segelboote bringen hier täglich Menschen von Insel zu Insel. Das ist deutlich günstiger als zu fliegen.
© Quelle: imago/Danita Delimont
Zwischen den drei Hauptinseln fahren jeden Tag mehrfach Fähren hin und her – das dauert zwischen Mahé und Praslin rund eine Stunde und kostet rund 50 Euro. Von Praslin nach La Digue kostet ein Ticket etwa 15 Euro für die 20-minütige Fahrt.
Deutlich länger, aber noch preiswerter ist ein Trip mit dem Segelschoner La Belle Seraphina von Mahé nach La Digue, wo nur Fahrräder erlaubt sind. Allerdings: Die Zahl der Personentickets auf dem Segler variiert – je nachdem, wie viel Platz zwischen der Ladung ist.
4. Fahrrad und Bus
Mietwagen auf den Seychellen sind kein preiswertes Vergnügen (etwa 50 Euro am Tag). Und dazu kommt die Umstellung auf den Linksverkehr... Einfacher und deutlich günstiger sind öffentliche Verkehrsmittel, zumal auf den größeren Inseln Mahé und Praslin das Busnetz gut ausgebaut ist und auf La Digue ohnehin nur Fahrräder als Verkehrsmittel zugelassen sind.
Eine Strecke mit dem Bus kostet rund 30 Cent, egal, wie weit man fährt. In den vollbesetzten Gefährten, die mit offenen Fenstern und Türen unterwegs sind, wird es schon mal eng, die Bänke sind unbequem – dafür kommt man schnell in Kontakt mit freundlichen und aufgeschlossenen Einheimischen.
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Die Ochsenkarren-Taxis fahren, neben den öffentlichen Bussen, für wenig Geld über die Inseln.
© Quelle: imago/Danita Delimont
5. Private Inseln meiden
Von den mehr als 100 Inseln der Seychellen sind viele in Privatbesitz, besuchen kannst du die meisten davon trotzdem. Doch das ist teuer.
Eine der berühmtesten ist North Island mit ihren schneeweißen Stränden, dichter tropischer Vegetation und tief türkisfarbenem Wasser. Hier haben Amal und George Clooney ebenso geflittert wie die britischen Royals William und Catherine.
Die luxuriösen Villen mit Privatpool und Butler kosten zwischen 5800 und 9000 Euro – pro Nacht. Und so ist es kein Wunder, dass auch das für Normalsterbliche nutzbare touristische Angebot (Essen, Drinks) tiefe Löcher in den Geldbeutel reißt.
6. Ganz umsonst...
...sind die paradiesischen Strände. Die Seychellen sind vor allem für ihre perfekten Bilderbuch-Strände weltbekannt.
Der Zutritt ist kostenlos, das Erlebnis unbezahlbar. Auf den weniger besuchten Stränden fühlt man sich wie mitten in der berühmten Bacardi-Werbung. Die Auswahl – vor allem auf den unbewohnten Inseln – ist riesengroß.
Auf den Hauptinseln sind neben der Anse Georgette und Anse Lazio auf Praslin vor allem die Anse Soleil und Anse Petit Major auf Mahé und auf La Digue die Anse Source D’Argent und Grand’Anse paradiesisch schön.
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Die Seychellen sind berühmt für die außergewöhnlichen Felsformationen an den Stränden.
© Quelle: imago/imagebroker
7. Bezahlbare Unterkünfte
Auf Mahé, Praslin und La Digue gibt es neben den luxuriösen und teuren Resorts (die gerne für Flitterwochen gebucht werden) eine ganze Reihe von Unterkünften, die deutlich günstiger sind.
Wer bereit ist, auf die eine oder andere touristische Annehmlichkeit zu verzichten, kann hier richtig viel Geld sparen. Als Faustregel gilt dabei: Resorts kosten etwa ab 230 Euro pro Doppelzimmer und Nacht. Wer eine Villa mieten will, sollte 200 Euro pro Tag und Person einkalkulieren. In kleineren Hotels beginnen die Übernachtungspreise bei rund 150 Euro. In den zumeist von Einheimischen geführten Guesthouses kostet ein Doppelzimmer 40 bis 70 Euro, den gleichen Preis zahlt man in etwa für Selbstverpflegungsunterkünfte, zum Beispiel über Airbnb.
Generell gilt: Rechtzeitig zu Hause und nicht erst vor Ort buchen.
8. Schnorcheln statt Tauchen
Die Inselgruppe gehört zu den spektakulärsten Tauchrevieren der Welt. Doch Tauchen ist bekanntlich kein preiswertes Hobby – insbesondere auf den Seychellen. Da trifft es sich gut, dass die inneren Inseln auf einem flachen Plateau liegen, so dass das Meer hier nicht besonders tief ist und man auch mit Brille, Flossen und Schnorchel die artenreiche und bunte Wasserwelt erkunden kann.
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Eine Suppenschildkröte schwimmt übers Riff.
© Quelle: imago/imagebroker
Noch ein paar Infos zum Thema Haie: 2011 gab es vor der Anse Lazio auf Praslin zwei Zwischenfälle, bei denen ein Hai innerhalb von zwei Wochen einen französischen und einen britischen Touristen tödlich verletzten. Es handelte sich dabei um einen Weißen Hai, der sich offenbar von Südafrika vor die Seychellen verirrt hatte, wo diese Art von Haien seit 1938 nicht mehr gesichtet wurde.
Grundsätzlich haben die meisten Strände der Seychellen ein vorgelagertes Riff, das Hochseehaie fernhalten soll. Die kleinen Riffhaie, die dort leben, sind weder aggressiv noch kommen sie normalerweise in Strandnähe.
9. Souvenirs an der Straße kaufen
In Hotelshops, am Flughafen oder in der Nähe von Touristen-Hotspots sind Souvenirs wie Gewürze oder landestypische Produkte oft sündhaft teuer: So zahlt man etwa im Seychelles Natural History Museum von Victoria Apothekenpreise für ein paar getrocknete Vanilleschoten in schicker Verpackung, die an Straßenständen für einen Bruchteil angeboten werden. Das gleiche gilt für handgemachten Schmuck, Muscheln und Korallen.
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Auch bei Spezialitäten und Mitbringseln lohnt es sich, den Straßenständen Beachtung zu schenken.
© Quelle: imago/blickwinkel
10. Grandios und gratis...
...sind die Sonnenuntergänge! Die Tage auf den Seychellen unmittelbar unter dem Äquator sind tropisch kurz. Ihr werdet jeden Abend gegen 18.30 Uhr mit einem großartigen Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch entschädigt.
Den besten Ausblick auf das Farbspektakel hat man auf Mahé ganz im Norden – am Strand oder in einer der Beach-Bars mit einem Mango Daiquiry als Sundowner. Grande Anse auf Praslin bietet einen Blick auf die zwischen den Schwesterinseln Cousin und Cousine untergehende Sonne. Auf La Digue ist der Sonnenuntergang am Strand ebenfalls ein unvergessliches Spektakel – zumal die Fahrrad-Insel mangels Straßenbeleuchtung anschließend in tiefschwarzer Dunkelheit versinkt.
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Fischerboote im Sonnenuntergang am Hafen auf La Digue, im Hintergrund befindet sich die Insel Praslin.
© Quelle: imago/Steve Bauerschmidt
11. Günstige Aktivitäten
Statt teure Ausflügen mit Guides zu unternehmen, lassen sich viele der Insel-Attraktionen auch auf eigene Faust erleben: Wer etwa Victoria besucht, mit rund 25.000 Einwohnern die kleinste Hauptstadt der Welt, sollte dort einen Gang über den Friedhof machen. Hier liegt das Grab eines der berühmtesten Seychellois: Oliver Le Vasseur, zu Lebzeiten besser als La Buse bekannt.
Der legendäre Pirat kaperte 1720 das randvoll mit Gold und Edelsteinen beladene Schiff „Nossa Senhora du Cabo e Sao Pedro“, eines der wertvollsten Stücke an Bord war das über 100 Kilo schwere Goldkreuz von Goa. 1729 wurde er gefasst und hingerichtet – der geraubte Goldschatz (heutiger Schätzwert: bis zu fünf Milliarden Euro) aber blieb verschwunden. Er soll irgendwo auf Mahé vergraben sein und lockt noch immer Schatzsucher an.
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Friedhof der früheren Siedler auf La Digue im L'Union Estate National Park
© Quelle: imago/Steve Bauerschmidt
Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Vallée de Mai, ein üppiger Regenwald auf Praslin, der seit 1983 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Bis 1930 war das Tal, ein Überbleibsel eines prähistorischen Waldes, völlig unberührt. Hier lassen sich Pflanzen und Tiere studieren, die sich in der viele Millionen Jahre dauernden evolutionären Abgeschiedenheit der Seychellen nur hier entwickelt haben.
Sehenswert und mit Wanderwegen gut erschlossen ist der Le Morne Seychellois National Park im Herzen von Mahé. In dem mit 3.045 Hektar größten Naturschutzgebiet der Seychellen liegen umgeben von Mangroven, Dschungel und Bergregenwald die schönsten Wanderstrecken auf Mahe.
Reisereporter