Schnelldurchlauf: Marrakesch in 2 Stunden
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Viele Menschen auf dem Gauklerplatz Jemaa el Fna am Abend in Marrakesch.
© Quelle: imago/imagebroker
Es gibt ein Sprichwort, das sagt: „Hast du einen Tag in Marokko, verbringe ihn in Marrakesch. Hast du nur eine Stunde, verbringe sie auf dem Jemaa el Fna“. Wenn du also zum Platz der Gaukler aufbrichst, hast du schon einmal alles richtig gemacht.
Vorbei an der berühmten Koutoubia-Moschee, mit ihrem 77 Meter hohen Minarett, kannst du den Marktplatz gar nicht verfehlen. Übersetzt ist er auch als „Platz der Gehängten“ bekannt – früher wurden hier Verbrecher hingerichtet.
Wenn die Sonne untergeht, erwacht der Markt zum Leben
Am besten kommst du zum Sonnenuntergang, dann erwacht der Markt erst richtig zum Leben: Schlangen-Beschwörer, Geschichten-Erzähler, Musiker und Henna-Tättoowiererinnen sammeln die Touristen und Einheimische um sich. In diesen Momenten scheint sich in der fast tausendjährigen Geschichte des Ortes wenig geändert zu haben.
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Frischen Pfefferminztee trinken und das Treiben von oben beobachten, dafür lohnt sich ein Abstecher auf einen Balkon der umliegenden Cafés. Aber zum Abendessen solltest du auf jeden Fall zurück auf den Markt. Denn hier lockt fantastisches Streetfood – günstig und authentisch.
Und die Standbesitzer sind gewitzt. Wenn sie hören, dass du deutsch sprichst, springen sie dir schon mal mit einem lauten „Alles Bio!“ vor die Füße. Du schaust interessiert zu einem Stand? Schon verloren – oder gewonnen, wie du es nimmstt. Jetzt sitzt du an einem langen Tisch und dir wird ein Drei-Gänge-Menü serviert.
Allerdings: Große Beachtung schenken dir die Verkäufer jetzt nicht mehr, sie locken schon wieder die nächsten Kunden an. Doch das macht nichts, du kannst einfach Brot, Oliven, Couscous, Grillspieße oder Meeresfrüchte genießen und den ganzen Wahnsinn aufsaugen.
Ein Geheimtipp: An Stand 14 frittierten Fisch mit den Fingern verspeisen. Er wird von Einheimischen immer wieder empfohlen und es sollen schon strenge Vegetarier beim Fisch essen gesichtet worden sein ...
Jetzt noch Nachtisch? Kein Problem! Auf Schubkarren werden kleine Verlockungen durch die Gänge gefahren. Auf jeden Fall eine Schachtel voll Gebäck greifen und ruhig handeln, dann darfst du bestimmt noch zwei Teilchen zusätzlich nehmen.
Als Alternative kannst du auch einen frischgepressten Organgensaft genehmigen oder eine Papiertüte voller Nüsse und getrockneter Früchte. Die gebrannten Mandeln mit Sesam lassen sich auf der weiteren Marokko-Reise immer wieder snacken und sind auch ein schönes Mitbringsel für Zuhause.
Deine Bilanz nach zwei Stunden auf dem Jema el Fna: Du hast etwa 100 Dirham (zehn Euro) ausgegeben, bist satt und voller neuer Eindrücke und versicherst den Verkäufern, morgen ganz bestimmt zu ihrem Stand zurück zu kommen.
Anderes Zeitbudget?
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