Ägyptens Geheimtipps: 8 Reiseziele abseits der Touristenmassen
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Mitten in der Wüste eine Oase mit Palmen: So vielseitig ist Ägypten.
© Quelle: PantherMedia / Viktor Cap
Wer nach Ägypten reist, der hat sicherlich auch die Pyramiden von Gizeh, die Sphinx, das Tal der Könige und das Rote Meer auf dem Programm.
Auch wenn diese Reiseziele natürlich nicht umsonst Touristenmagneten sind, hat das Land landschaftlich, kulturell und historisch noch viel mehr zu bieten: Highlights wie die Schwarze Wüste, der Coloured Canyon, das Shali Fortress und die Katakomben von Kom El Shoqafa sind weniger bekannt und versprechen dir eine Auszeit von den hektischen Touristenzentren.
Bist du bereit, Neuland zu betreten und dich auf eine Reise der besonderen Art einzulassen?
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Buntes Naturschauspiel im Colored Canyon
Als echtes Naturspektakel ist es nur schwer nachvollziehbar, dass der Colored Canyon bei Nuweiba noch nicht zu den Hauptattraktionen des Landes gehört. 800 Meter lang und bis zu 40 Meter hoch sind die rund geschliffenen Sandsteinfelsen, die den Canyon einrahmen und ein farbenfrohes Naturschauspiel zum Besten geben.
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Der Colored Canyon leuchtet in verschiedenen Rottönen.
© Quelle: PantherMedia / Walter Egloff
Der Colored Canyon entstand durch die hohe Eisenkonzentration im Sandstein, Wassererosion und Wind, die hier ganze Arbeit geleistet haben.
Sowohl für Wanderenthusiasten als auch für Naturliebhaber ist der Canyon ein wahrer Genuss! Bei deinem Besuch solltest du ausreichend Wasser mitnehmen und dich auf ein wenig Gekraxel einstellen.
Verlassene Shali-Festung in der Altstadt von Siwa
In der Siwa-Oase liegen die Ruinen der Festung Shali aus dem 13. Jahrhundert, die zum Schutz der Bewohnerinnen und Beweohner vor Beduinenangriffen errichtet wurde. Als Baumaterial wurde hauptsächlich „Kershef“ genutzt, eine Mixtur aus Ton, feinem Sand und Salzgestein der Region.
Bis zum Jahre 1936 war die Festungsanlage bewohnt und weitestgehend unversehrt, bis sie nach starken Regenfällen im Jahr 1926 zu bröckeln begann und die Bevölkerung die Häuser aufgeben musste. Restaurierungsarbeiten laufen seit 2018, um die Siedlung zu erhalten.
Ein Besuch der verlassenen Festung ist perfekt für Fans von Lost Places (obwohl viele der Gebäude noch als Lager genutzt werden und demnach nicht vollständig verlassen sind) und alle, die bei ihrem Urlaub auch mal eine etwas andere Seite Ägyptens sehen wollen.
Weiße Wüste
Wer nach Ägypten reist, muss auch mal die Wüste gesehen haben. Mit der Weißen Wüste setzt das Land mit 95 Prozent Sandflächen aber noch einen drauf! Seit 2002 Naturschutzgebiet, ist die weiße Umgebung mit den riesigen Kalksteinfelsen einmalig.
Hier kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen und in den Steinen Tiere, Bäume oder andere Formen erkennen. Eine Besonderheit sind außerdem die versteinerten Meerestiere, die du zuhauf in den weißen Felsen siehst. Es handelt sich dabei um Überreste des Meeres, das hier vor Millionen von Jahren gewesen sein muss.
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Besonders schön ist die Stimmung in der Weißen Wüste zum Sonnenuntergang.
© Quelle: imago images/Addictive Stock
Ein weiterer Grund, die Weiße Wüste zu besuchen, ist übrigens auch die Anfahrt: Von Bahariyya kommend passiert man auf dem Weg dorthin die Schwarze Wüste – mit ihrem vulkanischen Gestein absolutes Kontrastprogramm.
Katakomben von Kom El Shoqafa
Einem zehn Meter in die Tiefe stürzenden Esel im Jahr 1900 haben wir es zu verdanken, dass eine der wichtigsten Kultstätten der Geschichte entdeckt wurde. Jahrhundertelang war unter der Erde von Alexandria eine der größten Nekropolen römisch-griechischer Zeit verborgen, die ursprünglich für eine einzige Familie mit einem „interkulturellen“ Lebensstil erbaut wurde.
Die Grabstätte ist kolossal: Ganze drei Stockwerke wurden, verbunden über eine Wendeltreppe, unter der Erde angelegt, über 300 Mumien liegen hier begraben.
Als einzigartiges Beispiel für die Brücke römischer, ägyptischer und hellenischer Kultur galten die Katakomben im Mittelalter sogar als eines der Sieben Weltwunder.
Wadi El-Weshwash – Wo der Wind Geschichten erzählt
Benannt nach dem Geräusch, den der Wind macht, wenn er über eine Wasseroberfläche gleitet, befindet sich das Weshwash-Tal im Südlichen Sinai ungefähr 15 Kilometer vom Ort Nuweiba entfernt.
Es wird vom Gebirge umrahmt und hält mittendrin einen kleinen, glitzernden See versteckt, der sich über die jahrhundertelange Ansammlung von Regenwasser gebildet hat und nun eine Art Privatpool aus klarem, erfrischendem Wasser bildet. Die Atmosphäre, umgeben von Bergen aus Granit, abgeschieden vom Rest der Welt, ist atemberaubend!
Alleine die Anreise ist abenteuerlich: Nach einer kurzen Anfahrt mit dem Auto muss der See mithilfe von Seilen und über Treppen, enge Passagen und Brücken erwandert werden. Es empfiehlt sich, die Tour nur mit einem lokalen Guide zu machen.
Sharm El Luli
Etwa 60 Kilometer südlich von Marsa Alam liegt mitten im Naturschutzgebiet Wadi-El-Gemal die traumhaft schöne und weniger bekannte Bucht von Sharm El Luli. Der weiße Sand, die flach abfallende Küstenlinie, die glitzernden Türkistöne des Wassers und ein vorgelagertes Korallenriff machen den Ort nahezu paradiesisch.
Hier lohnt es sich, die Schnorchelmaske aufzusetzen und die Flossen überzustülpen! Nur wenige Meter vom Strand entfernt kannst du in eine völlig andere Welt untertauchen.
Hier gibt es eine Vielzahl an leuchtenden Korallen und Fischen in allen Größen und Farben zu sehen. Für deinen Ausflug nach Sharm-El-Luli solltest du dir eine Kopfbedeckung (kaum Schatten), ein Lunchpaket und ausreichend Wasser mitnehmen, da es hier außer Sanitäranlagen keine Einrichtungen gibt.
Wadi Al-Hitan – das Tal der Wale
Als Unesco-Weltnaturerbe versetzt dich das Wadi Al-Hitan-Tal rund 40 Millionen Jahre in die Vergangenheit, als an dieser Stelle noch der Tethys-Ozean gewesen sein muss.
Hier befindet sich eine Schatzgrube fossiler Überreste von Archaeoceti, einer seit langer Zeit ausgestorbenen Unterordnung der Wale. Die im Tal entdeckten Funde zeigen den Übergang des Wals vom Land- zum Wasserlebewesen: Die Tiere haben noch Hinterbeine, aber auch bereits die an das Wasser angepasste Körperform.
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Im Wadi Al-Hitan-Tal kannst du fossile Skelette hautnah erleben.
© Quelle: IMAGO/Xinhua
Bei einem Spaziergang durch das Tal bekommst du am Weg rund ein Dutzend der Walskelette präsentiert und kommst dabei garantiert ins Staunen!
Gebel-Elba-Nationalpark
Im Südosten des Landes gelegen befindet sich der Gebel-Elba-Nationalpark, in dem du eine absolute Besonderheit Ägyptens findest: den einzigen natürlichen Wald des Landes. Wer also mal eine Auszeit von der sanddominierten Natur braucht, ist hier genau richtig. Der Nationalpark ist nach dem Berg Gebel Elba benannt, welcher auf 1435 Metern über dem Meeresspiegel thront und eine einzigartige Sicht auf das grüne Gebiet drumherum eröffnet!
Der Nationalpark liegt rund 30 Kilometer vom Sudan entfernt und ist als Gebiet zwischen Sudan und Ägypten umstritten, wird aber von Ägypten kontrolliert. Wer die Gegend entdecken möchte, braucht daher eine Genehmigung. Dementsprechend ist der Nationalpark kaum touristisch erschlossen und ein echtes Highlight für Abenteurer.
Reisereporter