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Zu viele Touris: Venedig fürchtet Chaoswochenende

Ein normales Bild: Unzählige Touris auf der Rialto-Brücke in Venedig. Und es werden immer mehr.

Ein normales Bild: Unzählige Touris auf der Rialto-Brücke in Venedig. Und es werden immer mehr.

Wer durch Venedig läuft, dem kommen unweigerlich die Tränen: vor Rührung, weil die Stadt so unfassbar, so einzigartig, so unsagbar prunkvoll, morbide und schön ist. Und vor Entsetzen, weil man irgendwann eben nicht mehr laufen kann.

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Zwischen 10 und 18 Uhr geht in den meisten Gassen zwischen Rialto-Brücke und Markusplatz nämlich gar nichts mehr, wenn Horden von Tagestouristen aus aller Welt mit Handysticks und Kameras dicht an dicht gedrängt langsam, laut und schweißgebadet durch die Lagunenstadt walzen. Vorbei an Tand- und Trödelständen, Eisdielen und zu vielen zu schlechten Lokalen.

Dabei hat die „beste Reisezeit“ (April bis September) doch gerade erst begonnen. Einige Geschäftsleute sprechen verblendet von immer neuen Besucher-Rekordzahlen. Fachleute nennen die Invasion der Tagestouristen „Overtourism“. Für mich ist es ein Albtraum. 

Wie lange hält Venedig das noch aus? Wie lange machen das die verbliebenen Venezianer noch mit? Und was passiert, wenn der seit Monaten befürchtete Kollaps dieses Weltkulturerbes wirklich eintrifft, wenn eine Stadt zusammenbricht?

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Verlängertes Maiwochenende: Venedig greift auf Notfallplan zurück

Weil man für das verlängerte 1.-Mai-Wochenende einen neuen Massenandrang voraussagt, gibt es für die nächsten vier Tage einen akuten Notfallplan: Vom 28. April bis zum 1. Mai gelten temporäre Vorschriften für Fußgänger und für den Wasserverkehr, die den Menschenstrom in der Lagunenstadt regeln.

Dichtes Gedränge auch auf dem Wasser: Venedig leidet unter den vielen Touristen.

Dichtes Gedränge auch auf dem Wasser: Venedig leidet unter den vielen Touristen.

So sollen zum Beispiel Abschnitte wie die Strada Nova (Hauptstraße vom Piazzale Roma und vom Bahnhof Richtung San Marco) den Einheimischen und Besuchern mit der Venezia Unica Card vorbehalten bleiben und Tagestouristen auf Ausweichgassen umgeleitet werden.

Für Besucher, die auf dem Wasserweg anreisen, wird im Bedarfsfall eine Extrahaltestelle an der Fondamente Nove im Norden der Stadt eingerichtet, um das Gebiet um den Markusplatz zu entlasten. Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro spricht von „dringenden Maßnahmen, um die öffentliche Sicherheit und Lebensqualität zu garantieren“.

Der negative Effekt des Massentourismus ist in Venedig deutlich spürbar

Ob das hilft? Oder für Unmut sorgt? Fest steht: Der negative Effekt des Massentourismus ist deutlich spürbar. Venedig leidet. Nach dem alltäglichen, authentischen Leben der Venezianer muss man mittlerweile suchen – die Lagunenstadt entwickelt sich immer mehr zur Kulisse, zum Freilichtmuseum, zum Freizeitpark.

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Das Verhältnis zwischen Einwohner- zu Besucherzahlen krankt: Aktuell leben in Venedig nur noch knapp über 50.000 Menschen. Im Jahr 2000 lag die Zahl noch bei fast 70.000. Demgegenüber stehen allein mehr als 100.000 Tagestouristen. Und noch eine Zahl: Insgesamt fallen jedes Jahr 30 Millionen Besucher in die Lagunenstadt ein.

Die aktuellen Maßnahmen zum Massenmanagement sollen ein Test sein, um das Überleben (in) der einstigen Handelsmetropole zu sichern.

Absperren kann man Venedig ja nicht. Leider.

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