Urlaub im Weltraum: Wann geht es endlich los?
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Eine Woche im All, Mondumrundung inklusive – das plant Space X.
© Quelle: Space X
Heute Astro Alex – und bald alle?
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst ist sicher zurück auf der Erde – es war bereits sein zweiter Aufenthalt auf der ISS. Schon als Kind wollte er Astronaut werden. Ein Traum, den er mit vielen Deutschen teilt – doch nur die wenigsten können ihn sich erfüllen.
Allerdings arbeiten mehrere Firmen seit Jahren daran, der Allgemeinheit zumindest einen kurzen Ausflug ins Weltall zu ermöglichen. Der reisereporter verrät, welche drei großen Weltraumtourismus-Anbieter sich gerade einen Wettlauf ins All liefern – und wer einen ganz anderen Plan als die anderen hat.
Virgin Galactic: Kurz vor dem Start ins All
Bereits seit dem Jahr 2004 arbeitet Virgin Galactic daran, Touristen ins All zu befördern. Hinter der Firma steht der Abenteurer und Milliardär Richard Branson.
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Wann geht’s los ins All?
Der erste bemannte Flug wurde immer wieder verschoben, technische Probleme und Unfälle warfen die Entwicklung immer wieder zurück.
Jetzt soll’s aber wirklich bald losgehen: Im Oktober verkündete Branson auf dem Barclays Asia Forum in Singapur, die ersten Allflüge von Virgin Galactic seien nur noch Wochen, nicht Monate entfernt. Tatsächlich drang Virgin Galactic am 13. Dezember dieses Jahres erstmals an den Rande des Weltalls vor, in mehr als 80 Kilometer Höhe.
Die FAA hat den Flug offiziell als Flug ins All anerkannt und verkündet, den beiden Piloten im neuen Jahr das Astronautenabzeichen zu verleihen.
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Branson selbst will der erste kommerzielle Passagiere seiner Allfluglinie sein – seinen Start sieht er „in Monaten, nicht Jahren“.
Wie läuft der Flug ins All ab?
Der Start erfolgt vom Weltraumflughafen Spaceport America in der Wüste von New Mexiko (USA). Das Trägerflugzeug „White Knight Two“, das gebaut ist wie ein Katamaran, bringt das „Space Ship Two“ in eine Höhe von etwa 15 Kilometern. Dort trennen sich Flugzeug und Raumschiff – ein Raketenantrieb bringt die Passagiere in einen fast senkrechten Steigflug dem Weltraum entgegen. Dabei wird fast die 3,5-fache Schallgeschwindigkeit erreicht.
Sobald die beiden Piloten an Bord den Motor abstellen, können die sechs Passagiere ihre Sitze verlassen und einige Minuten Schwerelosigkeit erleben. Nach wenigen Minuten geht’s zurück auf die Sitze und Richtung Erde. Das Raumschiff landet sanft auf der Landebahn des Spaceport America.
Wie bereite ich mich auf den Flug vor?
Dem Ausflug ins All gehen drei Tage Training und Vorbereitung voraus. Nach eigenen Angaben hat Branson in diesem Jahr bereits Astronauten-, Fitness- und Zentrifugentrainings absolviert und wäre startklar.
Was kostet der Flug mit Virgin Galactic?
Tickets für die Flüge – noch ohne Termin – wurden bereits vor vier Jahren verkauft. Rund 700 Promis und Wissenschaftler haben sich Medienberichten zufolge ihren Platz in der Rakete gesichert – darunter Personen wie Ashton Kutcher und Justin Bieber. Kostenpunkt: 250.000 Dollar.
Branson selbst würde den Preis innerhalb eines Jahrzehnts allerdings gern rapide sinken sehen – er sprach von 40.000 bis 50.000 Dollar.
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Das doppelte Trägerflugzeug „White Knight Two“ bringt das „Space Ship Two“ in die Luft.
© Quelle: Virgin Galactic
Blue Origin plant sogar Flüge zum Mond
Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos mischt mit beim Wettlauf ins All. Sein Konzept sieht künftig sogar Flüge zum Mond und den Aufbau einer Siedlung dort vor. Doch zunächst will auch er Menschen ins All befördern.
Wann geht’s los ins All?
„Bald“, so Senior Vice President Rob Meyerson auf dem „Amazon Web Services Public Sector Summit“ im Sommer. Bisher gab es nur unbemannte Testflüge.
Wie läuft der Flug ins All ab?
Der Weltraumbahnhof von Blue Origin liegt in Westtexas. Gestartet wird senkrecht mit der eigens entwickelten Trägerrakete „New Shepard“. An deren Spitze sitzt die Passagierkapsel – diese wird kurz vor der Karman-Linie, etwa 100 Kilometer über der Erde, abgekoppelt.
In der Kapsel finden sechs Touristen und zwei Piloten Platz, große Panoramafenster geben den Blick auf die Erde frei. Die Kapsel schwebt anschließend an einem Fallschirm wieder zurück, die Rakete landet senkrecht. Beide Teile kann anschließend für weitere Allflüge eingesetzt werden. Das ganze Erlebnis von Start bis Landung dauert nur rund elf Minuten.
Wie bereite ich mich auf den Flug vor?
Die Anreise nach Westtexas soll zwei Tage vor dem Start erfolgen. Am Tag vor dem Abflug steht dann ein Training auf dem Programm.
Was kostet der Flug mit Blue Origin?
Tickets sollen voraussichtlich im Jahr 2019 in den Verkauf gehen, Preise wurden noch nicht bekannt gegeben. Es wird allerdings erwartet, dass sie, ähnlich wie bei Virgin Galactic, bei rund 250.000 Dollar liegen.
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In dieser Kapsel finden sechs Passagiere und zwei Piloten Platz. Bisher durften nur Dummys an Bord.
© Quelle: Blue Origin
Space X startet 2019 den ersten Test
Der dritte große Anbieter im Wettlauf ins All ist die Firma von Tesla-Gründer Elon Musk. Anfang 2018 schoss er öffentlichkeitswirksam einen Tesla Roadster inklusive des Dummys Spaceman am Steuer ins All.
Space X bringt bereits regelmäßig Lasten zur ISS – bemannte Flüge ins All gab es allerdings bisher noch nicht. Dennoch spricht Musk bereits von größeren Zielen – er will eines Tages den Mars besiedeln.
Wann geht’s los ins All?
Für den 7. Januar 2019 ist ein erster unbemannter Test des „Crew Dragon“-Raumschiffs geplant, Ziel: die ISS. Gestartet wird vom Kennedy Space Center aus. Falls alles nach Plan läuft, soll im Juni 2019 dann der erste bemannte Test der Raumkapsel folgen, an Bord sollen Nasa-Astronauten sein.
In Zukunft will Musk einwöchige Urlaube im All anbieten – Passagiere sollen dabei den Mond umrunden. Der erste kommerzielle Passagier ist bereits klar, der japanische Millionär Yusaku Maezawa hat sich das Premierenticket gesichert. Mit ihm werden sechs bis acht Künstler an Bord gehen. Ein genaues Startdatum der Reise gibt es indes noch nicht, als grobes Datum wird 2023 genannt.
Wie läuft der Flug ins All ab?
Als Trägerrakete der„Dragon“-Raumkapsel dient die „Falcon 9“-Rakete. An Bord des Raumschiffs soll Platz für sieben Astronauten sein, die Besatzung der ISS könnte so auf einmal ausgetauscht werden. Vier große Fenster geben den Blick ins All frei.
Während Virgin Galactic und Blue Origin Privatpersonen nur an den Rand des Weltalls transportieren wollen, will Space X mehr: Die Pläne beinhalten nicht nur die Umrundung des Mondes und den Aufbau einer Siedlung auf dem Mars, sondern auch eine Verbindung zwischen Erde und ISS.
Wie bereite ich mich auf den Flug vor?
Darüber, welche Trainings auf private Alltouristen zukommen werden, hat Space X noch keine näheren Angaben gemacht. Elon Musk sprach allerdings schon mehrfach von Gesundheits- und Fitnesstests und Trainings vor dem Abflug. Der Umfang dessen ist allerdings unklar.
Was kostet der Flug mit Space X?
Was der Premierenpassagier Maezawa bezahlt hat, ist nicht bekannt. Musk hat allerdings verkündet, die Anzahlung habe geholfen, die Entwicklung der Rakete voranzutreiben. Einen offiziellen Ticketverkauf und Preise für „Normalos“ gibt es noch nicht.
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Das Raumschiff „Dragon“ soll eines Tages bei der Besiedelung des Mars helfen. Renderings davon gibt es bereits.
© Quelle: Space X
Zero 2 Infinity: Mit dem Heliumballon fast bis ins All
Eine völlig andere Vision hat die spanische Firma Zero 2 Infinity mit ihrem Weltallballon „Bloon“. Ähnlich wie der Extremsportler Felix Baumgartner bei seinem Rekordsprung im Jahr 2012 aus rund 38 Kilometern Höhe sollen Touristen mithilfe eines Heliumballons an den Rande des Weltalls gebracht werden.
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Als wäre die Idee, als Normalo ins All zu fliegen, noch nicht verrückt genug: Eine spanische Firma will dabei auf einen riesigen Ballon zurückgreifen!
© Quelle: Zero 2 Infinity
Rund 90 Minuten soll es dabei in einer Kapsel aufwärts gehen, bis in 36 Kilometer Höhe. Rund zwei Stunden soll die Kapsel dort dann schweben und den atemberaubenden Ausblick auf die Erde freigeben. Vier Passagiere und zwei Piloten finden Platz im Inneren der Kapsel.
Zurück soll es dann, anders als bei Felix Baumgartner, gemütlich an einem Fallschirm gehen. Aber das klingt ja auch schon aufregend genug.
Details wie Startdatum und Preise sind indes noch nicht bekannt — im Sommer dieses Jahres sammelte die Firma auf einer Crowdfunding-Plattform Gelder für die weitere Entwicklung.
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Um eine harte Landung zu vermeiden, sollen Luftkissen den Aufprall mildern.
© Quelle: Zero 2 Infinity
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