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Warum es beim Fliegen immer häufiger zu Turbulenzen kommt

Die Zahl der Turbulenzen wird laut Wissenschaftlern in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Die Zahl der Turbulenzen wird laut Wissenschaftlern in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Das Flugzeug sackt plötzlich ab, Menschen werden von ihren Sitzen gerissen, prallen an die Flugzeugdecke: Die Nachrichten von Turbulenzen während eines Flugs häufen sich. Im besten Fall dauern sie nur wenige Sekunden, manchmal sind es aber auch mehrere Minuten. Im schlimmsten Fall werden Menschen verletzt, wie etwa bei den Flügen von Lufthansa und Hawaiian Airlines.

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Anfang März geriet der Flug LH469 von Texas nach Frankfurt in unvorhersehbare Turbulenzen, mehrere Menschen wurden verletzt, sieben mussten ins Krankenhaus. Noch schlimmer erwischte es die Passagierinnen und Passagiere an Bord eines Airbus A330 von Hawaiian Airlines: In 11.000 Metern Höhe wurde das Flugzeug beim Anflug auf Honolulu so stark durchgerüttelt, dass sich 36 Menschen verletzten und zum Teil im Krankenhaus behandelt werden mussten. Das berichtete das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Solche Vorfälle im Flugverkehr werden Experten zufolge in Zukunft noch weiter zunehmen: Laut einer Studie der britischen University of Reading wird sich die Anzahl von Turbulenzen auf Langstrecken-Flugreisen bis 2050 verdoppeln.

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Die Hinweise rauchen verboten und anschnallen leuchten in einer Flugzeugkabine auf.

Der beste Schutz bei Turbulenzen: angeschnallt bleiben.

In den USA geraten jährlich etwa 65.000 Flugzeuge in mäßige Turbulenzen, etwa 5500 sogar in schwere. „Wir haben einige Computersimulationen durchgeführt und festgestellt, dass sich schwere Turbulenzen in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln oder verdreifachen könnten“, sagt Paul Williams, Professor für Atmosphärenwissenschaften an der University of Reading in Großbritannien, gegenüber dem Sender CNN.

Klimawandel beeinflusst die Luftströme

Grund dafür sei in erster Linie der Klimawandel. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Nature“ schreiben, verändere er den Jetstream, also die Luftströmungen in großer Höhe. Galten diese bis vor Kurzem noch als nützliche Helfer – wer Glück hatte, konnte so auf der Reise von Nordamerika nach Europa bis zu zwei Stunden Reisezeit einsparen –, wird der Jetstream zunehmend zum Problem.

Inzwischen sei die stabile Luftströmung, die gern als Rückenwind genutzt wird, unruhig geworden und führe immer häufiger zu Turbulenzen. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel viel größere Konsequenzen auf den Jetstream über dem Nordatlantik haben könnte als bislang gedacht“, heißt es in der Studie.

Die Windgeschwindigkeiten würden sich in den verschiedenen Höhen immer stärker unterscheiden. Und auch die vertikalen Winde, sogenannte Fallwinde, hätten zugenommen, was letztendlich zu Turbulenzen führe.

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Sorgen müssten sich Reisende allerdings nicht machen. „Flugzeuge werden nicht vom Himmel fallen, weil Flugzeuge nach sehr hohen Spezifikationen gebaut werden und den schlimmsten Turbulenzen widerstehen können, sogar in der Zukunft“, sagt Williams gegenüber CNN.

Allerdings werde die durchschnittliche Dauer der Turbulenzen zunehmen. „Normalerweise erwartet man auf einem Transatlantikflug zehn Minuten Turbulenzen. Ich denke, dass dies in ein paar Jahrzehnten auf 20 Minuten oder eine halbe Stunde ansteigen kann.“

Turbulenzen werden Airlines einiges kosten

Die Zunahme der Turbulenzen wird für die Luftfahrtbranche künftig auch zu einem finanziellen Problem werden, wie Autor Mark Prosser in der Veröffentlichung erklärt. Um Gefahren zu vermeiden, müsse Geld in die Hand genommen werden. Zum einen für bessere Wettervorhersagen, um den Turbulenzen ausweichen zu können, zum anderen für Materialerneuerung.

Denn nicht nur Personal und Fluggäste würden unter den Turbulenzen leiden, sondern auch die Flugzeuge selbst. „Das führt zu einer schnelleren Abnutzung des Materials“, so Prosser. Allein für die USA rechne er mit jährlichen Investitionen wegen der Turbulenzen in einem Bereich von 150 bis 500 Millionen Dollar.

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Bleibt abzuwarten, wie sehr sich die Kosten für die Luftfahrt am Ende bei den Passagierinnen und Passagieren bemerkbar machen. Günstiger dürfte das Fliegen jedenfalls nicht werden.

Was müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter.

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