In diesen Ländern ist Urlaub für LGBTQ-Reisende am sichersten
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In einigen Ländern auf der Welt droht gleichgeschlechtlichen Pärchen sogar die Todesstrafe.
© Quelle: imago images/Cavan Images
Das perfekte Reiseziel zu finden ist nie leicht: Viele Aspekte müssen bedacht werden, unterschiedliche Eventualitäten eingeplant sein – und dann muss es einem ja auch noch ganz individuell an dem Ort gefallen. Für queere Menschen kommt bei der Urlaubsplanung noch ein entscheidender weiterer Faktor hinzu: Wie akzeptiert ist LGBTQ+ in diesem Land? Und wie sicher kann ich mich in meinem Urlaub dort fühlen?
Asher und Lyric Fergusson wollen queeren Menschen auf diese Frage eine einfache und unkomplizierte Antwort geben können. Dazu haben sie die mit LGBTQ+ im Zusammenhang stehenden Gesetze aller Länder weltweit untersucht, dazu kamen Informationen zu Vorfällen mit queeren Menschen aus vertrauenswürdigen internationalen Quellen. Unter anderem sind das Human Rights Watch oder die ILGA (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association), eine Interessenvertretung für queere Menschen.
Entstanden ist daraus der „endgültige LGBTQ+ Travel Safety Index“, wie sie auf ihrer Website schreiben.
So funktioniert der „LGBTQ+ Travel Safety Index“
In dem Ranking werden die Länder nach zehn unterschiedlichen Kategorien bewertet. Die einzelnen Kriterien sind dabei unter anderem die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehe, der Schutz vor Diskriminierung, die Mordrate an transsexuellen Menschen, die Anerkennung von Änderungen in der Geschlechtsidentität ohne geschlechtsangleichende Operation oder auch, ob gleichgeschlechtlicher Sex verboten ist. Bei der Erstellung des Index wurden also sowohl positive als auch negative Faktoren im Leben von LGBTQ+-Menschen berücksichtigt.
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Einzelne Städte oder Regionen können dabei wesentlich queerfreundlicher sein, als die insgesamte Bewertung des Landes denken ließe, darauf weisen beide in ihrem Ranking hin.
Das sind die 20 sichersten Länder für LGBTQ+-Reisende
Sichere Reiseländer für queere Menschen findest du auf allen Kontinenten dieser Welt, unter den Top 20 sind Urlaubsmöglichkeiten in Europa, Nordamerika, Südamerika und Afrika.
- Kanada
- Schweden
- Niederlande
- Malta
- Norwegen
- Portugal
- Spanien
- Dänemark
- Belgien
- Großbritannien
- Frankreich
- Island
- Schweiz
- Irland
- Luxemburg
- Südafrika
- Deutschland
- Chile
- Uruguay
- Österreich
Kanada gilt seit einigen Jahren als eines der LGBTQ+-freundlichsten Länder der Welt. Premierminister Justin Trudeau hat sich nicht nur für vielfältigere und liberale Gesetze im Land eingesetzt, sondern unterstützt die Menschen auch sichtbar, indem er zum Beispiel an Pride-Paraden teilnimmt. Deutschland landet nur auf Platz 17, im Gay-Travel-Index von 2021 lag es noch auf einem geteilten zehnten Platz.
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Manche Urlaubsländer sind für gleichgeschlechtliche Pärchen besser geeignet als andere.
© Quelle: Getty Images
Die USA suchen Reisende unter den Top 20 vergeblich. Das erklären die Fergussons damit, dass die Sicherheit von queeren Menschen in dem Land sehr davon abhänge, in welchem Bundesstaat sie sich befinden. Es gäbe auch keinen verfassungsmäßigen Schutz, der für die gesamten Vereinigten Staaten von Amerika gelte. Aus diesem Grund sind die USA zwar in Teilen ein sehr sicheres Reiseland für queere Menschen, in anderen Teilen aber nicht – insgesamt reicht es so nur zu Platz 25 im „LGBTQ+ Travel Safety Index“.
Das sind die 20 gefährlichsten
In den 20 gefährlichsten Ländern gibt es schwere Strafen, die teilweise von Gefängnisaufenthalten bis zur Zwangsarbeit oder dem Tod führen können. Auf ihrer Website raten Asher und Lyric Fergusson dazu, dass sich queere Menschen sehr genau überlegen, ob und wie sie in diese Länder reisen möchten.
- Brunei
- Saudi-Arabien
- Nigeria
- Kuwait
- Malawi
- Guyana
- Vereinigte Arabische Emirate
- Malaysia
- Sudan
- Libyen
- Jemen
- Oman
- Mauretanien
- Somalia
- Gambia
- Afghanistan
- Katar
- Tonga
- Tansania
- Südsudan
Beim Schlusslicht des Index, Brunei, steht auf homosexuelle Handlungen theoretisch die Todesstrafe durch Steinigung, auch in Nigeria und Saudi-Arabien können die Strafen von Auspeitschung bis zu einer lebenslangen Haft oder der Todesstrafe variieren. Die einzig gute Nachricht sei, dass es nicht bekannt ist, dass die Todesstrafe irgendwo tatsächlich Anwendung finden würde, erklären die Fergussons gegenüber „Forbes“.
Eine Übersicht mit den Bewertungen zu allen 203 Ländern des Index sowie mit allgemeinen Reisetipps für queere Menschen findest du hier
Reisereporter