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Klimawandel: Diese Reiseziele drohen zu verschwinden

Wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt, werden die Seychellen irgendwann verschwunden sein.

Wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt, werden die Seychellen irgendwann verschwunden sein.

Es ist unbestritten, dass der Klimawandel zu den größten Herausforderungen der Menschheit gehört. Die Auswirkungen scheinen uns in Europa oft so fern – dabei zeigen Überflutungen wie 2019 in Venedig oder die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021, dass das nicht so ist. Alarmierend ist eine Übersichtskarte der US-NGO „Climate Central“.

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Auf dieser wird interaktiv dargestellt, welche Regionen bis 2050 beziehungsweise 2100 vom Meer verschluckt werden könnten. Grund dafür sollen der steigende Meeresspiegel und häufigere Wetterextreme wie Überschwemmungen sein. Der Bericht sorgt für Aufsehen, da die Auswirkungen noch viel verheerender sein könnten als bislang angenommen.

Deutschlands Hafenstädte und Inseln könnten bald unter Wasser stehen

Küstengebiete in Europa könnten laut der Auswertung von 51 Millionen Datensätzen von der Landkarte verschwinden – auch direkt vor unserer Haustür. Angefangen bei der Nordseeküste Dänemarks über Hamburg und Bremen bis nach Amsterdam und entlang der holländischen Nordseeküste bis zur französischen Grenze.

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Auf dem Kartenausschnitt werden dir in roter Farbe die bedrohten Regionen angezeigt. Für Nordeuropa, Teile Italiens, aber auch in Osteuropa ist der steigende Meeresspiegel ein Risiko.

Auf dem Kartenausschnitt werden dir in roter Farbe die bedrohten Regionen angezeigt. Für Nordeuropa, Teile Italiens, aber auch in Osteuropa ist der steigende Meeresspiegel ein Risiko.

Von Wasser umschlossen ist die Insel Großbritannien, Teile von England sind ebenfalls rot markiert. Und auch Teile Südeuropas, im Speziellen um Venedig, könnte bis 2100 nicht mehr existieren. Und damit würden auch kulturell und historisch wertvolle Sehenswürdigkeiten verschwinden.

Düstere Prognose: Klimawandel zerstört Urlaubsparadiese in Asien

Die NGO malt ein düsteres Bild: Viele Orte, teilweise sogar ganze Länder könnten, verstärkt durch das Abschmelzen des Festlandeises in der Antarktis und auf Grönland, nicht mehr bewohnbar sein. In Asien, wo weite Teile bereits jetzt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen, würde sich das Leben von etwa 300 Millionen Menschen drastisch ändern.

Weltweit würden bis 2100 etwa 630 Millionen Menschen durch den vom Klimawandel verursachten Meeresanstieg gefährdet sein, berichtet das RND.

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Beliebte exotische Ziele wie die Küstenregionen von Thailand und Vietnam oder aber die Mega-Metropole Shanghai könnten dann ein zweites Atlantis werden, ebenso das Inselparadies Seychellen sowie die Karibik.

Der Süden Vietnams, die Hauptstadtregion von Thailand und etliche andere Feuchtgebiete sind vom Klimawandel bedroht. Bis 2100 könnten sie ganz verschwinden.

Der Süden Vietnams, die Hauptstadtregion von Thailand und etliche andere Feuchtgebiete sind vom Klimawandel bedroht. Bis 2100 könnten sie ganz verschwinden.

Die Forschenden der NGO haben das Worst-Case-Szenario von einem Meeresspiegelanstieg von 2,40 Metern mit starken Schmelzwasserabflüssen in der Antarktis angenommen und anstelle der Radarbilder der Nasa eine Lasermessung an Bord von Flugzeugen herangezogen. Die präzisere Messung soll künftig Häuser, Bäume, Bodenbeschaffenheit und Küstenhöhe realistischer einschätzen.

Naturschätze weltweit sind bedroht

Es sind aber auch Reiseziele bedroht, die nicht direkt am Meer liegen. Dass diese Orte früher oder später ganz verschwinden könnten, daran ist meist menschliches Handeln schuld – beispielsweise beim Amazonas-Regenwald auf dem südamerikanischen Kontinent.

Hier leben mehr als ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten des Planeten, und trotzdem wurden rund 40 Prozent des Ökosystems in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Abholzung und illegalem Bergbau zerstört. Die globale Erwärmung unterstützt die Zerstörung zusätzlich. 

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Mit der kontinuierlichen Abholzung des Regenwaldes zerstören die Menschen das wichtige Ökosystem Amazonas immer weiter.

Mit der kontinuierlichen Abholzung des Regenwaldes zerstören die Menschen das wichtige Ökosystem Amazonas immer weiter.

Mit dem gleichen Schicksal hat der Wald im Kongo-Becken zu kämpfen. Hier, im zweitgrößten Flussbecken der Welt, sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu Hause und werden gefährdet durch die kontinuierliche Entwaldung, Wildtierschmuggel und illegalen Bergbau, schreibt die Umweltorganisation WWF auf ihrer Homepage. Auch der Klimawandel nehme hier schädlichen Einfluss.

Ein ähnlich spektakuläres Ökosystem hat das Great Barrier Reef in Australien. Hier sind es vor allem die steigenden Temperaturen des Meeres und der Plastikmüll, die dem Riff schwer zusetzen. Es leidet seit 2016 immer wieder an großflächiger Korallenbleiche, welche das Wachstum und die Vermehrung der Korallen verlangsamt und Krankheiten begünstigt. 

 Das Great Barrier Reef hat seit vielen Jahren mit den Folgen des Klimawandels und menschlicher Verunreinigung zu kämpfen.

Das Great Barrier Reef hat seit vielen Jahren mit den Folgen des Klimawandels und menschlicher Verunreinigung zu kämpfen.

Die globale Erwärmung macht auch dem berühmten Kilimandscharo in Tansania zu schaffen. Satellitenbilder im Netz zeigen, wie sehr das Eisfeld in den vergangenen Jahrzehnten geschrumpft ist. Bis 2050 könnte der Gletscher komplett verschwunden sein.

Mit ähnlichen Herausforderungen sieht sich auch der Glacier-Nationalpark im US-Bundesstaat Montana konfrontiert. Die Gletscher sind das Aushängeschild der Region und auch sie verschwinden nach und nach. Waren es im 19. Jahrhundert noch über 150 Gletscher, sind heute noch 25 davon übrig. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen, dass die letzte Eisfläche schon 2030 verschwunden sein wird, schreibt der „Deutschlandfunk“.

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Ein Meer verschwindet

Während in den meisten Teilen der Erde ein Anstieg des Meeresspiegels gefürchtet wird, passiert am Toten Meer genau das Gegenteil. Der riesige Salzwassersee, der zwischen Israel,Jordanien und Palästina liegt, wird immer kleiner. Wer vor Ort ist, kann anhand der unterschiedlichen Gesteinsschichten am Ufer erkennen, wie hoch das Wasser noch vor wenigen Jahren stand.

Das Tote Meer verliert pro Jahr im Schnitt einen Meter des Wasserstandes.

Das Tote Meer verliert pro Jahr im Schnitt einen Meter des Wasserstandes.

Über dem Toten Meer hängt stetig eine Dunstglocke und das Salzwasser löst sich wörtlich nach und nach in Luft auf. Pro Jahr sinkt der Wasserspiegel des Gewässers um etwa einen Meter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem die Wasserentnahme aus dem Jordan wird immer wieder angebracht.

Syrien, Jordanien und Israel bedienen sich an dem Fluss und im Toten Meer kommt immer weniger an. Es verdunstet mehr Wasser, als nachkommt. Verdunstungsbecken, die von der Industrie angelegt wurden, beschleunigen die Austrocknung weiter. 

Forscher kritisieren den Bericht der US-NGO

Ja – die Analyse ist aufrüttelnd und verdeutlicht, dass, insofern nichts an der aktuellen durch den Menschen verursachten Klimabelastung geändert wird, viele Länder und damit einzigartige Ökosysteme dem Untergang geweiht sind. Aber: Für die drastische Darstellung hagelt es auch Kritik.

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Viele Medien machen mit „Horror“-Schlagzeilen auf, dennoch müsse das Ergebnis differenziert gesehen werden. Professor Athanasios Vafeidis von der Uni Kiel fordert Zurückhaltung, wie der „Deutschlandfunk“ berichtet. Er lobe zwar das verbesserte Messmodell der US-Forschenden, allerdings wurde es nur an bestimmten Küstenabschnitten in den USA und Australien getestet. Ob die Berechnungen also auch für andere Gebiete, beispielsweise bei Mangrovenwäldern, gültig seien, sei ihm zufolge nicht sicher.

Weiter kritisiert wurde, so berichtet die „Tagesschau“, dass keine künstlichen Küstenabwehrmaßnahmen wie Deiche berücksichtigt wurden, die verheerende Überschwemmungen bereits jetzt oder aber zukünftig verhindern sollen. Dessen seien sich die US-Forschenden bewusst, sagen sie, die Karte sei eher eine Bestandsaufnahme möglicher gefährdeter Orte.  

 

Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im Dezember 2019. Wir haben ihn im Januar 2023 aktualisiert.

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