Weltneuheit macht Schweizer Zugstrecke komfortabler
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Die neuen Züge auf der Goldenpass-Linie sehen sehr schick aus.
© Quelle: MOB - GoldenPass
Eisenbahnen und Züge befördern Menschen und Güter seit fast 200 Jahren von A nach B – und immer wieder werden faszinierende technologische Fortschritte gemacht. So etwas ist nach jahrelanger Planung nun auf der sogenannten Goldenpass-Linie in der Schweiz erneut gelungen.
Panoramastrecke von Montreux nach Interlaken ohne Umstieg
Auf der Strecke mussten Reisende bisher immer einen Zwischenhalt einlegen und umsteigen. Grund war eine veränderte Spurweite: Wegen des bergigen Geländes zwischen Montreux und Zweisimmen waren die Schienen hier mit einer Breite von nur einem Meter gebaut worden, ab Zweisimmen nach Interlaken haben die Schienen eine normale Breite von 1,435 Meter. Da kein Zug auf beiden Spuren fahren konnte, mussten die Reisenden in Zweisimmen den Zug wechseln.
Doch damit ist jetzt Schluss. Die Lösung ist ein von der Firma Alstom entwickeltes Drehgestell im Zugfahrwerk, mit dem sich der Abstand der Räder verschmälern oder verbreitern lässt. Dazu fährt der Zug über eine spezielle Rampe, auf der er von Klappen gestützt wird, sodass das Gewicht nicht mehr auf den Rädern liegt und diese sich neu ausrichten können.
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Variable Drehgestelle in Zugfahrwerken sind keine grundsätzliche Weltneuheit, damit aber einen Spurabstand von fast einem halben Meter zu überwinden ist ein Rekord.
Lokomotive muss trotzdem noch ausgetauscht werden
Ganz ohne Unterbrechung geht es jedoch immer noch nicht, denn in Zweisimmen muss trotzdem noch die Lokomotive ausgetauscht werden. Das ist nötig, da auf den beiden Bahnstrecken eine unterschiedliche elektrische Spannung herrscht. Immerhin müssen die Reisenden dafür aber nicht mehr aussteigen und ihr Gepäck durch die Gegend schleppen, sondern können die achtminütige Unterbrechung entspannt auf ihrem Platz verbringen.
Damit diese Plätze dann auch besonders komfortabel sind, hat der Betreiber Montreux-Berner-Oberland-Bahn neue Waggons bauen lassen. Diese haben große zweiteilige Fenster, damit die Touristinnen und Touristen die wunderschöne Aussicht unterwegs auch vernünftig genießen können.
Außerdem gibt es neben der ersten und zweiten auch noch eine sogenannte Prestige-Klasse, die Abteile liegen hier circa 40 Zentimeter höher als die im restlichen Zug und sollen den Reisenden noch mal eine bessere Sicht ermöglichen.
Reisereporter