Gefahr für Urlauber? Giftige Feuerfische im Mittelmeer
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Bei deinem nächsten Urlaub auf Zypern könntest du den Feuerfisch vermehrt beim Schnorchel-Trip sehen – Vorsicht, giftig!
© Quelle: unsplash.com/David Clode
Sie sind wunderschön – aber auch extrem giftig! Der Feuerfisch (auch Rotfeuerfisch) wächst im Mittelmeer zu einer echten Plage heran. Eigentlich kennen ihn Urlauber nur vom Tauch- oder Schnorcheltrip in tropischen Gewässern, oder sie sichten ihn im Roten Meer.
Doch nun hält die giftige Art verstärkt Einzug in der Mittelmeer-Region: Vor der Küste Griechenlands, Italiens und nun auch Zyperns bedroht der bis zu 40 Zentimeter lange Feuerfisch sowohl Meeresbewohner als auch Menschen.
Mittelmeer: Warum der Feuerfisch für Mensch und Tier eine Gefahr ist
16 Exemplare fand der Meeresbiologe Professor Jason Hall-Spencer innerhalb von 40 Minuten in einem Abschnitt vor der südlichen Inselküste. Er erklärt im „Guardian“, warum das extrem hohe Vorkommen so gefährlich ist: „Das Problem ist, dass sie nicht zum natürlichen Ökosystem gehören.“ Feuerfische seien die schädlichste invasive Art, die er jemals gesehen hätte.
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Denn die rot-weiß gestreiften Räuber fressen quasi alles – bis auf Menschen. Aber auch diese müssen sich vor den Giftstacheln unter anderem am Bauch und auf dem Rücken in Acht nehmen. Diese werden nicht zur Jagd, sondern zur Verteidigung eingesetzt.
Der Stich ist zwar nicht tödlich, aber extrem schmerzhaft. Und das Gift kann Lähmungen, Atemnot, Fieber, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen hervorrufen.
Video: So gefährlich kann der Feuerfisch werden
Feuerfisch-Plage in Europa: Was ist die Ursache?
Was treibt die Feuerfische nun in die beliebten Urlaubsgegenden? Vermutlich trägt mal wieder der Mensch eine große Mitschuld: Es wird davon ausgegangen, dass einige Exemplare in das Mittelmeer ausgesetzt wurden. Auch über den Suez-Kanal könnten die Tiere vom Roten Meer ins Mittelmeer gelangt sein.
Dazu kommt, dass der Klimawandel für wärmere Gewässer sorgt – dem Feuerfisch gefällt’s. Seuchenähnlich sollen sich die Tiere vermehren, bis zu 30.000 Eier können die Fische alle vier Tage legen, berichtet der australische Fernsehsender „ABC“.
Vor vier Jahren sei man ein Glückspilz gewesen, wenn man einen Feuerfisch gesehen hätte, erinnerte sich der Einheimische Christos Giovannis, der als Bootsführer an der Südspitze der Insel arbeitet. 2012 wurden die Meerestiere zunächst vor der Türkei, vor Isreal und dem Libanon gesicht.
Feuerfisch soll zur Delikatesse in Urlaubsregion werden
Nun wird auf Zypern der Giftfisch lieber tot auf dem Teller anstatt lebend vor der Taucherbrille gesehen. Denn eine der Maßnahmen gegen die ungehemmte Verbreitung des Tieres ist es, den Fisch auf die Speisekarten der Touristenregion zu bringen. Das wird sogar von der EU finanziell gefördert.
Fischer, Taucher und Wissenschaftler von der Universität Zyperns arbeiten gemeinsam an dem Projekt „Relionmed“ mit dem Ziel, die Population zu verkleinern. Gezielter Fang ist ein Mittel. Damit wird sogar als Touri-Attraktion geworben.
Des Weiteren gehört aber auch dazu, sowohl Restaurants als auch Einheimischen Zubereitungsvorschläge zu geben.
Wichtig: Scheren und Handschuhe sind ein Muss, schließlich müssen die Giftstachel entfernt werden, bevor der Fisch schließlich frittiert oder gegrillt werden kann. Tutorials gibt es sogar schon auf Youtube.
Und wie schmeckt’s? Ziemlich lecker, sagten Test-Esser bei „ABC“. Es soll, wie so vieles, geschmacklich an Hühnchen erinnern.
Im Gegensatz zu Europa ist die Plage in der Karibik nichts Neues. Dort half jagen und fischen jedoch nicht, seit mehreren Jahren werden andere Raubfische wie Haie auf den Feuerfisch als Beute auf den Geschmack gebracht, berichtete die „Washington Post“.
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