Tourist erschießt Baby-Elefanten – und erntet Shitstorm
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So stolz zeigten sich die beiden Männer neben ihrer erlegten Beute.
© Quelle: facebook.com/Darrell Eisman
„Immer, wenn ich Posts wie diesen sehe, verliere ich ein Stück Glauben in die Menschheit. Eine unschuldige Kreatur mit einem fast menschlichen Intellekt verdient diese Grausamkeit nicht.“ Das ist einer der harmlosen Kommentare unter den Fotos eines Touristen auf Facebook.
Der Post zeigt einen amerikanischen Geschäftsmann, der gemeinsam mit einem professionellen Jäger in Simbabwe zwei junge Elefanten erlegt hat:
Der Post wurde mittlerweile mehr als 97.000-mal geteilt und hat mehr als 5.800 Kommentare erhalten (Stand 12. Februar). Einige reagieren sehr heftig auf das Bild. „Ich hoffe, sie werden von der Herde niedergetrampelt“, schreibt einer.
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Auf Twitter rufen zahlreiche Tierschützer jetzt dazu auf, das Unternehmen des abgebildeten Mannes zu boykottieren. Der sagte, er und sein Begleiter hätten die Elefanten aus Selbstverteidigung erschossen, das berichtet die „Sun“. Außerdem seien die beiden Tiere ausgewachsen gewesen und keine Jungtiere.
Einen ähnlichen Shitstorm hat im vergangenen Juni eine Amerikanerin ausgelöst, die mit einer erschossenen Giraffe posiert hatte.
Reiseveranstalter bieten ihren Kunden ganz legal Großwildjagden an
Das Problem: Zahlreiche Reiseveranstalter verkaufen Reisen, bei denen die Gäste auf Großwildjagd gehen – völlig legal.
Bei dem Anbieter Blaser Safaris beispielsweise kosten geführte Jagdtouren in Simbabwe ab 1.000 US-Dollar pro Tag. Für einen erlegten Elefanten kommen noch einmal 18.000 US-Dollar drauf. Der Amerikaner soll mit dem Veranstalter Charlton McCallum Safaris nach Simbabwe gereist sein.
Pro Wildlife zufolge gehen allein in Afrika jährlich mehr als 18.000 Touristen auf Großwildjagd und töten dabei mehr als 100.000 wilde Tiere. Neben Amerikanern und Spaniern sind Jagdreisen auch bei Deutschen beliebt.
Exotischen Jagdtrophäen dürfen sogar eingeführt werden
Und: Die Großwildjäger dürfen ihre Trophäen sogar mit nach Hause nehmen. Die Einfuhr für das Privatvergnügen ist erlaubt. So wurden innerhalb von zehn Jahren rund 100 tote afrikanische Elefanten nach Deutschland eingeführt.
Tatsächlich hat der Amerikaner nicht gegen das Gesetz verstoßen. Trotzdem ist die Jagd auf Elefanten, Giraffen und andere wilde Tiere nicht nur ethisch verwerflich, so Pro Wildlife: Als eine Art unnatürliche Auslese werden bei Großtierjagden vor allem starke Tiere als Trophäen gejagt, die für die Arterhaltung wichtig sind.
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