Südkorea öffnet Wanderwege im Grenzgebiet zu Nordkorea
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Touristen können der gemeinsamen Grenze Nord- und Südkoreas fortan so nah kommen wie nie zuvor.
© Quelle: imago/UPI Photo
Kennst du das Gefühl, allein wegen des Internets oder von Erzählungen deiner Freunde schon an allen Orten dieser Welt gewesen zu sein? Tja, einen weißen Fleck auf der Weltkarte gibt es noch.
Schlag deinen Atlas auf oder öffne eine App: Es geht zur Demilitarisierten Zone (DMZ) Koreas – die wohl bestbewachte Grenze dieser Welt zwischen Nordkorea und Südkorea.
Zugegeben, gänzlich allein wirst du auch hier nicht sein. Denn ob Adrenalin-Junkies oder Geschichts-Fans, an die innerkoreanische Grenze kommen jährlich mehr als 1,2 Millionen Besucher. Das berichtet „CNN Travel“.
Militärisches Grenzgebiet in Korea öffnet erstmals für Touristen
Das ist neu: Anstatt in karger Landschaft nur verwackelte Handyfotos von verlassen wirkenden Betonbauten und bewaffneten Soldaten an der Grenze (der Ort ist heute noch unter dem Namen Panmunjom bekannt) zu machen, können Touristen seit dem 27. April sogar in der DMZ wandern. Was ist am Urlaub im militärischen Sperrgebiet so spektakulär?
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Der Grenzort Panmunjeom zwischen Nord- und Südkorea.
© Quelle: imago images/photothek
Etwas Geschichte und Politik muss sein: Auf knapp 250 Kilometern Länge und vier Kilometern Breite erstreckt sich hier das Niemandsland zwischen Nordkorea und Südkorea – die DMZ, dort, wo die verfeindeten Parteien 1953 ein Abkommen zum Waffenstillstand unterzeichneten. Millionen Menschen kamen bei dem drei Jahre währenden Korea-Krieg ums Leben.
Nach dem Krieg: Zwischen Nordkorea und Südkorea entsteht einzigartiges Ökosystem
Die Wildnis in der Pufferzone zwischen Nord- und Südkorea wurde seither sich selbst überlassen. Ohne Genehmigung der Waffenstillstandskommission durfte bislang niemand einen Fuß in den koreanischen Todesstreifen setzen.
Das lockert sich jetzt für Touristen. Wandern entlang der innerkoreanischen Grenze ist im Rahmen des Projekts „Peace Trail“ möglich, berichten lokale Zeitungen wie der „Korea Herald“.
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Blick auf die Demilitarisierte Zone vom „Goseong Unification Observatory“.
© Quelle: imago/ITAR-TASS
Einer von insgesamt drei geplanten Wanderwegen ist für Touristen bereits geöffnet. Dieser führt dich in der östlich gelegenen Gangwaon-Provinz vom Unification Observatory an Stacheldrahtzäunen vorbei zum Mount Kumgang Observatory. Für wen wandern nichts ist: Mit dem Auto kann die Strecke auch abgefahren werden.
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Natur pur: Die wilde Landschaft um den „Mount Kumgang“.
© Quelle: imago images/Xinhua
Die koreanische Sicherheitszone ist ein faszinierendes Biotop
Zwischen den meterhohen Stacheldrahtzäunen haben in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 6.000 Arten einen Rückzugsort gefunden, vor allem seltene Tierarten sind in der menschenverlassenen Gegend heimisch geworden.
Auf deiner Tour kannst du Bekanntschaft mit den Bewohnern machen: darunter bedrohte Vögel wie Weißnackenkranich oder das mit dem Hirsch verwandte Moschustier. Und mit ganz viel Glück entdeckst du sogar den Amurleoparden. Er soll in der DMZ gesichtet worden sein.
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Vom Aussterben bedroht: Obwohl die Population in China und Russland langsam wächst, ist der Amurleopard noch immer stark gefährdet. Einst war er im Norden Koreas heimisch.
© Quelle: imago images/Watzmann pic.
Das musst du für deinen Besuch wissen
Panmunjeom, also die Grenzzone, darf von Personen, die von der koreanischen Regierung sowie Organisationen eingeladen wurden, und Nichtkoreanern (einschließlich Ausländer mit Staatsbürgerschaft) oder Koreanern ab zehn Jahren besucht werden.
Um dem einzigartigen Ökosystem im Zuge der Tourismus-Offensive nicht zu schaden, ist die tägliche Besucherzahl streng begrenzt. Koreaner können nur als Gruppe mit 30-40 Mitgliedern buchen, für Ausländer ist der Trip über einen geführten Ausflug beispielsweise organisiert von einem ein Reisebüro möglich. Mehr Informationen gibt es derzeit lediglich auf koreanisch.
Reisereporter