Mount Everest: Stau fordert elften Toten in dieser Saison
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Neben Tonnen an Müll liegen auf dem Mount Everest auch immer wieder Leichen von Bergsteigern, die bei dem Anstieg ums Leben kamen.
© Quelle: imago images/Zuma Press/Skanda Gautam
Die Reihe der Todesfälle auf dem Mount Everest reißt nicht ab. Zuletzt starb der Amerikaner Christopher K. (62). Am Montagmorgen hatte der Anwalt den Gipfel des Mount Everest erreicht. „In diesem Moment wurde er Teil des ‚7 Summit Club‘“, schreibt seine trauernde Familie in einem Statement. „Er hat die höchsten Gipfel auf jedem Kontinent bezwungen.“
Bis zum Montagabend war Christopher sicher zur South Col in rund 7.900 Metern abgestiegen – und verstarb dann plötzlich. Das bestätigte die Leiterin der Tourismusbehörde Nepals gegenüber „CNN“. Seiner Familie zufolge starb er, „während er tat, was er liebte“.
Massenandrang auf Mount Everest löst Todesserie aus
Christopher ist nicht der Einzige, der in diesen Tagen auf dem Mount Everest sein Leben ließ: Mindestens vier der Todesfälle aus den vergangenen Wochen sollen auf den großen Ansturm am Mount Everest zurückzuführen sein.
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Dadurch stiegen die Wartezeiten in der sogenannten Todeszone auf mehrere Stunden an, berichtet die „Himalayan Times“. In dem Gebiet herrscht eisige Kälte, die Luft ist extrem dünn und das Gelände tückisch.
Dieses Foto eines Bergsteigers sorgte auf Twitter für Furore:
Es zeigt eindrücklich, dass der Aufstieg auf das Dach der Welt längst kein einsames Abenteuer mehr ist. Die Bergsteigerin Ameesha C. (29) fordert deshalb stärkere Regeln von der nepalesischen Regierung. Die junge Frau wird derzeit mit Erfrierungen im Krankenhaus behandelt, sie hat den Stau am Gipfel miterlebt.
Sollte Nepal strengere Kriterien für Everest-Bergsteiger einführen?
„Viele Bergsteiger sind nicht ausreichend vorbereitet, treffen gefährliche Entscheidungen und riskieren dadurch ihr eigenes Leben und das der Sherpa“, erzählt sie der „Himalayan Times“. In diesem Jahr hat Nepal 381 Genehmigungen für den Mount Everest ausgestellt – so viele wie nie zu vor.
Ameesha fordert: Die Regierung muss die Eignungen der Bergsteiger besser überprüfen. Nur trainierte Kletterer sollten ihrer Meinung nach auf den Mount Everest gelassen werden.
Unter den Toten der vergangenen Wochen befinden sich vier Menschen aus Indien, zwei aus den USA und jeweils einer aus Großbritannien, Irland, Österreich und Nepal. Ein Ire, der nahe dem Gipfel ausrutschte und stürzte, gilt ebenfalls als tot.
Bergsteiger hinterlassen mehr als 10.000 Kilogramm Müll am Mount Everest
Am gestrigen Montag wurde auch die jährliche Aufräumaktion auf dem Mount Everest beendet. Innerhalb eines Monats sammelten die Helfer mehr als zehn Tonnen Müll. Dabei wurden auch vier Leichen entdeckt, die nun von Gerichtsmedizinern untersucht werden.
An der Kampagne sind unter anderem das nepalesische Militär und der nepalesische Bergsteigerverband beteiligt. Das berichtet die „Kathmandu Times“.
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