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Unesco-Welterbe-Titel lockt (zu) viele Touristen

Touristenmassen auf der Rialtobrücke in Venedig.

Touristenmassen auf der Rialtobrücke in Venedig.

Erst Anfang Juli wurden wieder 19 neue Natur- und Kulturschätze zu Unesco-Welterbestätten erklärt. Wegen dieser neuen Auszeichnung werden fortan Tausende Touristen zu ihnen pilgern – und das kann zum Problem werden, wie eine neue Unesco-Studie zeigt.

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Denn darin nennt die Organisation den Tourismus in einem Zug mit Stressfaktoren wie Verschmutzung und der Ausbeutung natürlicher Rohstoffe.

An einigen Unesco-Welterbestätten ist der Tourismus ein Problem

Die Liste der Unesco-Welterbestätten dient eigentlich dazu, Orte zu benennen, die das Unesco-Komitee für besonders schützenswert hält. Doch auch Touristen orientieren sich an der Liste, wenn sie nach neuen Must-see-Orten suchen.

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Viele der inzwischen mehr als 1.000 Welterbestätten sind wichtige Touristenziele, besagt die Studie über die Zusammenhänge zwischen Welterbe, Tourismus und Klimawandel. Darin heißt es: „Kulturtourismus ist einer der größten und am schnellsten wachsenden globalen Märkte.“

Im besten Fall fördere dieser Tourismus die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Regionen um die Welterbestätten. Doch ungeplante Tourismusentwicklungen oder übermäßige Besucherzahlen könnten einen negativen Effekt auf die Orte haben.

Overtourism: Venedig verbannt Kreuzfahrtschiffe aus der Altsadt

Das haben zum Beispiel Städte wie Dubrovnik oder Venedig bereits zu spüren bekommen. Beide stehen auf der Liste der Weltkulturerbestätten, und in beiden schieben sich massenhaft Touristen durch die Straßen.

Es kamen sogar so viele, dass die Unesco den Städten damit drohte, ihnen den Welterbetitel zu entziehen, wenn sie nichts gegen den Overtourism unternähmen. Das Problem sind vor allem Kreuzfahrttouristen, die die Städte überschwemmen.

Der Bürgermeister von Dubrovnik vereinbarte deshalb im März mit Kreuzfahrtunternehmen, dass diese nun ihre Zeitpläne untereinander abstimmen, sodass weniger Kreuzfahrt-Touris auf einmal in die Stadt strömen. Venedig verbannte Kreuzfahrtschiffe direkt.

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Die Stadt entschied im November vergangenen Jahres, dass sie Kreuzfahrtschiffe in Zukunft nur noch außerhalb der Altstadt in Marghera anlegen lässt. Und auch die Inka-Stadt und Unesco-Weltkulturerbestätte Macchu Pichu in Peru hat ein Overtourism-Problem. Deshalb begrenzte sie die Machu-Picchu-Trips der Besucher vergangenes Jahr zeitlich. 

Nun sind Venedig, Dubrovnik und Machu Picchu ja nicht unbedingt Reiseziele, die nur wegen ihres Status als Weltkulturerbestätten bekannt sind. Was es tatsächlich bedeutet, als bis dahin unbekannter Ort ausgezeichnet zu werden, zeigt sich am Beispiel des Fagus-Werkes in Alfeld.

Auch unbekannte Orte profitieren vom Welterbestatus

Noch nie davon gehört? Das Fagus-Werk ist ein Fabrikgebäude, in dem unter anderem Schuhleisten hergestellt werden. Es steht in Alfeld südlich von Hannover. Das Werk wurde 2011 von der Unesco ausgezeichnet, weil es als Ursprungsbau der modernen Industriearchitektur gilt.

Seit der Auszeichnung kommen wesentlich mehr Besucher, sagt eine Sprecherin auf Anfrage des reisereporters. Auch die Völklinger Hütte, ein ehemaliges Eisenwerk im Saarland, profitiert vom Unesco-Welterbetitel. 

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Das Eisenwerk wurde 1994 in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. In einem Bericht aus dem Jahr 2014 über die regionalwirtschaftlichen Effekte des Weltkulturerbes heißt es, der Titel leiste einen bedeutenden Beitrag für die wirtschaftliche Stabilisierung des Saarlandes.

Die Unesco hat ein Programm für nachhaltigen Tourismus entwickelt

Der Weltkulturerbetitel zieht Touristen also auch an weniger bekannte Orte. Probleme wie Venedig oder Dubrovnik kennen diese aber nicht. „Für uns hat die Auszeichnung nur positive Auswirkungen“, sagt die Sprecherin des Fagus-Werkes.

Die Unesco ist sich des Overtourism-Problems, das der Welterbetitel mit sich bringen kann, durchaus bewusst. Als Antwort hat sie ein Programm für Welterbe- und nachhaltigen Tourismus ins Leben gerufen. 

Ein Ziel ist es, dass sich Welterbe- und Tourismusvertreter die Verantwortung für den Erhalt der Stätten teilen, um sowohl den wirtschaftlichen Erfolg zu fördern als auch den Schutz der Stätten sicherzustellen.

Reisereporter

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