Venedig: So hart werden unanständige Urlauber bestraft
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Plakate unter dem Motto „Enjoy Respect Venezia“ informieren über Verbote und Strafen.
© Quelle: imago images/Arnulf Hettrich
Der Massentourismus wird für Venedig immer mehr zum Fluch. Zum Schutz vor Verschmutzung und Ruhestörung hat die Stadtverwaltung bereits 2018 eine knallharte Polizeiverordnung mit zahlreichen Paragrafen vorgelegt – und wirklich brutalen Strafen.
Doch der Gemeinderat legt immer wieder nach. Nun soll sichergestellt werden, dass der Anstand gewahrt wird. Im schlimmsten Fall sollen bei einem Verstoß gegen die neuen Regeln sogar Platzverweise drohen, berichtet das Portal „SWP“. Damit du deinen Venedig-Trip genießen kannst, solltest du bei deinem nächsten Besuch besser auf Folgendes achten:
Diese Dinge sind in Venedig verboten
- Lass deinen Müll nicht liegen! Wer öffentliche Orte beschmutzt, muss mit einer Strafe von 100 bis zu 200 Euro rechnen. Auch alle Bars und Restaurants sind verpflichtet, die Umgebung sauber zu halten.
- Geh nicht im Kanal baden! Die Verordnung verbietet auch das Schwimmen und das Tauchen in allen Kanälen, Flüssen sowie im Becken von San Marco. Nich einmal deine Füße solltest du in den Gewässern abkühlen: Die Geldbuße liegt bei 450 Euro.
- Füttere keine Tauben! Auch aus hygienischen Gründen und zum Schutz der historischen Gebäude darfst du keine Tauben füttern. Machst du das trotzdem, kann das zwischen 50 und 200 Euro kosten.
- Lass dein Fahrrad auf dem Festland! Das Radeln durch die venezianische Altstadt ist strikt untersagt. Selbst wenn du das Rad nur schiebst, kannst du eine 100-Euro-Strafe kassieren. Rad fahren dürfen nur die Einwohner und Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren.
- Zieh dich vernünftig an! In Bikini oder mit Badehose und freiem Oberkörper solltest du besser nicht durch die Stadt flanieren. An öffentlichen Orten und in Verkehrsmitteln ist Badebekleidung untersagt. Wirst du nur in Badeklammotten im Bus erwischt, riskierst du eine Strafe von 200 Euro.
- Trink keinen Vino in den Gassen nach 19 Uhr! Dafür gibt es die Tischbereiche vor den Bars und Restaurants.
- Pinkel nicht in der Öffentlichkeit! Für zwei Männer wurde das Urinieren unweit der Markus-Basilika bereits richtig teuer. Sie wurden erwischt und zu einer Geldbuße von 3.000 Euro pro Person verdonnert. „Das war das teuerste Wildpinkeln der Welt“, sagte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro gegenüber „Südtirol News“.
- Chill nicht auf den Stufen von historischen Gebäuden! Nutz für das Sitzen in der Sonne die ausgewiesenen Bereiche. Hier ist das „Rasten und Pausieren“ strikt verboten: Piazza San Marco, Procuratie Nuove, Ala Napoleonica, Libreria Sansoviniana, Piazzetta dei Leoncini, Palazzo Ducale, Piazzetta San Marco und auf der Mole. An diesen Orten kann das Sitzen teuer werden. Es droht eine Strafe in Höhe von 200 Euro.
- Vergiss Camping! Im ganzen Stadtgebiet darfst du nicht zelten – oder auf einer Bank ein Nickerchen halten. Die Verwaltung ahndet einen Verstoß mit rund 50 Euro.
- Bring keine Liebesschlösser an! Die romantischen Symbole sind an einigen Orten in Venedig nicht gern gesehen: nämlich an historischen Gebäude, Denkmälern, alle Brücken, Lampen oder an Kunst und „Möbeln“ im öffentlichen Raum.
Diese harten Regeln haben ihren Grund. So will Venedig die Probleme des Overtourism in den Griff kriegen und gleichzeitig das Leben der Venezianer lebenswert erhalten. Die Kampagne #EnjoyRespectVenezia soll die Gäste für das Thema sensibilisieren.
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In Venedig sind Touristen langsam in der Überzahl
Und das ist wichtig: Denn das Verhältnis von Einwohner- zu Besucherzahlen krankt. Aktuell leben in Venedig nur noch knapp über 50.000 Menschen. Im Jahr 2000 lag die Zahl noch bei fast 70.000. Demgegenüber stehen allein mehr als 100.000 Tagestouristen. Und noch eine Zahl: Insgesamt fallen jedes Jahr 30 Millionen Besucher in die Lagunenstadt ein.
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