Das ist der mächtigste Reisepass der Welt 2022
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Wohin darf es gehen? Mit vielen Reisepässen gestaltet sich die Urlaubsplanung unkompliziert, da sie eine visumfreie Einreise über den ganzen Globus ermöglichen. Welches Land hat die Nase vorn? (Symbolfoto)
© Quelle: imago images / Panthermedia
Ein karminroter Umschlag mit goldenem Aufdruck: So sieht der Reisepass der Bundesrepublik Deutschland aus, und er gibt deutschen Staatsbürgerinnen und -bürgern ziemlich viele Privilegien. Während andere an den Passkontrollen auf Flughäfen minutenlang auf die Folter gespannt werden, wirkt es bei Deutschen meist eher wie ein gemütlicher Durchmarsch.
Dass der deutsche Reisepass zu den wertvollsten weltweit gehört – keine Frage, aber an der Spitze befinden sich seit Jahren asiatische Länder. Das wiederholt sich auch 2022, wie der „Henley Passport Index“ zeigt. Kenner werden ahnen: Es war mal wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Japan und Singapur.
Weltspitze: Mit diesen Pässen geht es in 192 Länder – teils ohne Visum
Und im ersten Quartal 2022 teilen sich beide Länder den ersten Platz. Mit dem japanischen und singapurischen Reisepass dürfen 192 Nationen ganz ohne Visum oder mit Visum on Arrival betreten werden. Zumindest theoretisch, wären da nicht Corona-bedingte Grenzschließungen.
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Mächtigster Reisepass 2022: Deutschland auf Platz 2
Ermittelt wurde das auf Basis der Daten der International Air Transport Association (IATA). Dicht hinter Platz eins folgt dann Deutschland, das Land teilt sich den zweiten Platz mit Südkorea. Wer einen Pass aus einem der beiden Länder besitzt, kann in 190 Nationen ohne Voraus-Beantragung eines Visums einreisen.
Die Top 10 der mächtigsten Reisepässe im Überblick:
- Japan und Singapur: 192 Länder
- Deutschland und Südkorea: 190 Länder
- Finnland, Italien, Luxemburg, Spanien: 189 Länder
- Dänemark, Frankreich, Niederlande, Österreich, Schweden: 188 Länder
- Irland, Portugal: 187 Länder
- Belgien, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Vereinigtes Königreich, USA: 186 Länder
- Australien, Griechenland, Kanada, Malta, Tschechien: 185 Länder
- Ungarn, Polen: 183 Länder
- Litauen, Slowakei : 182 Länder
- Island: 180 Länder
Warum Japan in anderen Rankings nur auf Platz drei landet
Aber: Es gibt auch mehrere Rankings zu den mächtigsten Reisepässen der Welt mit anderen Messkriterien. Während bei „Henleys“ Japan schon im dritten Jahr in Folge die Spitzenposition belegt, verdrängen im aktuellen„Passport Index“ von Arton Capital Vereinigte Arabische Emirate (Platz eins, 160 Länder), Finnland und Italien (Platz 2, 153 Länder), sowie etlichen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland auf Platz drei (152 Länder), das Land von einer Spitzenposition. Japan kommt hier nur mit 147 Ländern nur auf Platz acht.
Woran liegt das? Einfache Antwort: Die Datenlage ist unterschiedlich. Während „Henley & Partners“ die IATA-Daten auswertet, vergleicht „Arton Capital“ die offiziellen Angaben der 199 UNO-Mitgliedstaaten und Gebieten.
Starke Abweichungen gibt es aber bei beiden Rankings nicht: Das zeigen auch die letzten Plätze, die überwiegend Länder aus Afrika und dem Mittleren Osten listen.
Coronavirus könnte Ranking beeinflussen
Die Corona-Krise spielt im Ranking der Kanzlei Henley und Partner jedoch keine Rolle. Dabei dürfte sie das Ranking maßgeblich beeinflussen: Denn nach wie vor sind die Grenzen vieler Länder dicht, Deutsche dürfen beispielsweise nach wie vor nicht nach Japan.
Die internationale Mobilität im ersten Quartal 2021 liegt laut „Henley und Partners“ noch immer nur bei zwölf Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus. Das bedeute, dass „die Kluft zwischen theoretischem und tatsächlichem Reisezugang, den hochrangige Pässe bieten, weiterhin groß ist“.
Aktuell ist nicht nur die Staatsbürgerschaft entscheidend – sondern beispielsweise auch die Corona-Lage im gewünschten Reiseland. Hinzu kommt, dass in der Europäischen Union am 1. Juli das digitale Impfzertifikat an den Start gegangen ist. Das soll für Reisefreiheit und gleiche Reiserechte für EU-Bewohnerinnen und -Bewohner sorgen. „Corona-Ausweise werden die Ungleichheit der Pässe ohne Zweifel weiter vorantreiben“, sagte Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners, gegenüber dem US-Sender „CNN“.
Reisereporter