10 Sehenswürdigkeiten, die du nicht mehr besuchen kannst
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Im Aquadom konnten Besucherinnen und Besucher mit einem gläsernen Fahrstuhl nach oben fahren und die 1500 Fische beobachten.
© Quelle: Sea Life
Über die ganze Welt verteilt müssen Reisende im Jahr 2023 auf einige beliebte Attraktionen verzichten. Teilweise haben die Sehenswürdigkeiten die touristenarmen Pandemiejahre finanziell nicht überstanden, manche Tourispots schließen aber auch aus anderen Gründen.
Wir stellen dir zehn Attraktionen vor, die entweder für immer geschlossen bleiben oder erst nach 2023 ihre Tore wieder für Touristinnen und Touristen öffnen werden.
1. Aquadom in Berlin
25 Meter war der Aquadom hoch, der riesige Wassertank erstreckte sich in der Lobby des Hotels Radisson Blu im Berliner City-Quartier Dom Aquarée über sechs Stockwerke. Damit galt der Aquadom als das größte freistehende zylindrische Aquarium der Welt – doch am 16. Dezember 2022 platzte das eine Million Lister Salzwasser fassende riesige Gefäß.
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Das Wasser und 1500 Fische ergossen sich bis in das dritte Untergeschoss des Hotels. Türen und Fenster zersprangen, das danach herrschende Chaos haben mutmaßliche Hotelgäste in Videos festgehalten:
Erst im 2020 war die beliebte Touristenattraktion modernisiert worden, so steht es auf der Homepage des Dom Aquarées. Besucherinnen und Besucher konnten mit einem gläsernen Fahrstuhl durch die das 25 Meter hohe Aquarium fahren und dabei zehn Minuten lang die exotischen Fische aus mehr als 100 verschiedenen Arten beobachten, die sich um ein echtes Korallenriff tummelten.
Die Ursache für das Zerschellen des Aquadoms ist auch im Mai 2023 immer noch unklar, doch mittlerweile steht fest: Ein Wiederaufbau ist ausgeschlossen, das erklärte Fabian Hellbusch, Sprecher des Gebäudeeigentümers. Touristinnen und Touristen in Berlin können diese Sehenswürdigkeit also leider nie wieder sehen.
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Der Aquadom war das größte freistehende Aquarium der Welt. (Archivfoto)
© Quelle: imago images/Juan Antonio Alonso
Der Aquadom befand sich unweit des Sea Life Berlin, ganz in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes mit dem Fernsehturm. Eine Fahrt mit dem Aufzug war nur möglich mit einem Ticket für die Unterwasserwelt, allerdings war das Sea Life nicht Eigentürmer des Aquadoms.
2. „Train Street“ in Hanoi (Vietnam)
Die berühmte sogenannte „Train Street“ in Hanoi war bei Touristinnen und Touristen, die Vietnams Hauptstadt besuchten, überaus beliebt. Die Gasse, in der die Züge nur wenige Zentimeter an den Häusern vorbeifuhren, war ein spektakuläres Fotomotiv – und landete tausendfach auf Instagram. Doch damit ist jetzt Schluss.
Bereits 2019 hatte die Regierung versucht, den Touristenstrom in der Straße einzudämmen, indem Geschäften in der Straße, die sich nur an Urlauberinnen und Urlauber wendeten, die Lizenz entzogen wurde. Viel geholfen hat die Aktion damals nicht, denn die „Train Street“ blieb eine gefragte Attraktion. Deshalb haben die Verantwortlichen im Herbst 2022 nun Ernst gemacht und alle Geschäfte in der Straße schließen lassen. Außerdem wurden Absperrungen errichtet, die Menschen fernhalten sollen.
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Die berühmte und beliebte „Train Street“ im vietnamesischen Hanoi ist für Reisende nicht mehr zugänglich.
© Quelle: imago images/Panthermedia
Die drastischen Maßnahmen wurden aus Sicherheitsgründen getroffen, denn die Bahnstrecke durch die „Train Street“ ist regelmäßig befahren. Was bei einigen Reisenden wohl für einen zusätzlichen Nervenkitzel gesorgt hat, war für die Zugführer ein großes Problem.
Teilweise mussten die Züge auf der Strecke in letzter Minute umgeleitet werden, da sich zu viele Touristinnen und Touristen entlang der Schienen tummelten.
3. 9/11 Tribute Museum in New York (USA)
Nicht zu verwechseln mit dem National September 11 Memorial & Museum am Ground Zero: Bevor dieses eröffnet wurde, gab es schon das 9/11 Tribute Museum. Das Museum wurde 2006 von Angehörigen der Opfer der Anschläge auf das World Trade Center in New York gegründet.
Das beschaulichere Museum befand sich in Lower Manhattan und zeigte viele persönliche Gegenstände der Menschen, die bei den Anschlägen auf das World Trade Center ums Leben gekommen waren. Obwohl es als Museum auch Touristinnen und Touristen anlocken sollte, war es gleichzeitig als Treffpunkt für die Angehörigen der Opfer gedacht.
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Der Eingang zu 9/11 Tribute Museum, das Museum wird ab jetzt nur noch online zugänglich sein.
© Quelle: imago images/NurPhoto
Während der Corona-Pandemie musste das Museum schließen, die dadurch entstandenen finanziellen Verluste sorgten schließlich dafür, dass das Museum im August 2022 verkündete, alle seine Exponate fortan nur noch in Online-Führungen zu präsentieren.
Bis zur Schließung hatte das Museum rund fünf Millionen Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt Einblicke in die persönlichen Geschichten der Opfer gegeben.
4. Jurong Bird Park in Singapur
Am 3. Januar 1971 wurde der Jurong Bird Park, der größte Vogelpark in ganz Asien, offiziell eröffnet. Mehr als 50 Jahre hatten Besucherinnen und Besucher in Singapur die Chance, in ihm teilweise bis zu 3500 verschiedene Vögel und 400 unterschiedliche Arten zu entdecken und kennenzulernen.
Es gab über die Jahre viele unterschiedliche Themenbereiche in dem Park, einige Zeit konnten die Besucherinnen und Besucher sogar mit einer Einschienenbahn an den Volieren vorbeifahren. Doch im August 2022 kündigte der Vogelpark seine Schließung für Anfang Januar 2023 an.
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Eine Familie besuchte den berühmten Jurong Bird Park in Singapur.
© Quelle: imago images/Viren Desai/Dinodia
Der Park und seine Vögel verschwinden allerdings nicht vollständig, sie sollen Teil des neuen, aus fünf zoologischen Parks bestehenden Mandai Wildlife Reserve werden.
Zu dem Ökotourismuszentrum im Norden des Staates werden darüber hinaus unter anderem der Zoo von Singapur und eine Nachtsafari gehören. Geplant ist, dass das neue Zentrum schon 2023 wieder öffnen könnte.
5. Dublin Writers Museum (Irland)
Das Dublin Writers Museum schloss wie so viele Museen im März 2020 seine Tore für Besucherinnen und Besucher, geplant war eine vorübergehende Schließung. Daraus ist nun aber eine endgültige geworden, wie die irische Tourismusbehörde bekannt gegeben hat.
Das Museum beschäftigte sich mit den Werken und dem Leben berühmter irischer Autoren und Schriftsteller wie Oscar Wilde, William Butler Yeats oder Samuel Beckett. Es stellte auch persönliche Gegenstände aus dem Leben berühmter irischer Autoren aus.
Mittlerweile würde es aber nicht mehr den Ansprüchen zeitgenössischer Museumsbesucherinnen und ‑besucher entsprechen, wie die irische Zeitung „Independent“ unter Berufung auf die Tourismusbehörde schreibt, weswegen sich eine Wiedereröffnung nicht lohnen würde.
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Das Dublin Writers Museum hat seine Pforten nun für immer geschlossen.
© Quelle: imago images/Peter Erik Forsberg
6. Jumbo Floating Restaurant in Aberdeen (Hongkong)
Das Jumbo Floating Restaurant im Hafen von Aberdeen im südlichen Hongkong galt einst als größtes schwimmendes Restaurant der Welt und bediente einige berühmte Gästinnen und Gäste wie zum Beispiel Queen Elizabeth II. oder Tom Cruise. Und als ob das nicht schon genug wäre, war das dreistöckige Restaurantschiff unter anderem auch noch Drehort für den Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ oder den Jackie-Chan-Streifen „Der Protektor“.
Trotzdem verlor das aufwendig verzierte und bereits 1976 eröffnete Restaurant in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit. Nachdem der Tourismus in Hongkong aufgrund der Corona-Pandemie 2020 völlig zusammengebrochen war, beschlossen die Besitzer, das kostenintensive Restaurant zu schließen und alle Mitarbeitenden zu entlassen.
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In dem berühmten Jumbo Floating Restaurant war sogar schon Queen Elizabeth II. zu Gast.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Alle Versuche, einen neuen Betreiber für das Restaurant zu finden, scheiterten. Deswegen sollte das Schiff im Sommer 2022 aus dem Hafen von Aberdeen in eine Werft geschleppt werden.
Doch schon bei den Vorbereitungen des Abschleppens ging einiges schief und als es dann bei dem Transport noch in schlechtes Wetter geriet, sank das einst so gefeierte Restaurantschiff in der Nähe der Paracel-Inseln in das an dieser Stelle 1000 Meter tiefe Südchinesische Meer.
7. Museum of London (England)
Das beliebte Museum of London wird umziehen. Das kostenlose Museum, welches sich mit der Geschichte Londons von seinen Anfängen bis in die Gegenwart beschäftigt, wird von seinem derzeitigen Standort am London Wall in den nahe gelegenen General Market umziehen und erst im Jahr 2026 wieder eröffnen.
Ab dem Jahr 2026 soll es dann unter dem Namen The London Museum mit zusätzlichen Räumlichkeiten und einer direkten Anbindung an die Elizabeth Line des Londoner Schienennetzes Touristinnen und Touristen anlocken. Dann wird auch wieder eines der wertvollsten Ausstellungsstücke des Museums, die Staatskutsche des Lord Mayor of London von 1757, für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein.
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Die wertvolle Staatskutsche des Lord Mayor of London war im Museum of London zu sehen.
© Quelle: imago images/Loop Images
8. Queen Mary Hotel in Long Beach (USA)
Einst ein glamouröser Ozeandampfer, der Reisende von 1936 bis 1967 über den Atlantik brachte, wurde die „Queen Mary“ danach von der Gemeinde Long Beach in Kalifornien gekauft und liegt seitdem dort vor Anker. Neben seinen Rollen in berühmten Filmen wie „Pearl Harbor“ oder einigen Serien diente das Schiff als Hotel, Restaurant und Museum für Urlauberinnen und Urlauber.
Diese müssen jetzt jedoch erst mal auf die „Königin“ verzichten, denn der Dampfer ist dringend reparaturbedürftig, wie die Betreiber bekannt gegeben haben. Nach Angaben der Stadt Long Beach dürften die Arbeiten mindestens 5 Millionen Dollar kosten.
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Der historische Kreuzfahrtdampfer „Queen Mary“ liegt im Hafen von Long Beach vor Anker.
© Quelle: imago images/CSP_Rigucci
Wann das Hotel-Schiff, das als Namensgeber für das immer noch aktive Kreuzfahrtschiff „Queen Mary 2“ diente, wiedereröffnet werden soll, ist noch unklar. Solange werden auf jeden Fall keine Touristinnen und Touristen durch die Bullaugen der 365 Zimmer nach draußen schauen können und sich ein bisschen so fühlen wie Reisende auf den großen transatlantischen Passagierschiffen des 20. Jahrhunderts.
9. teamLab Borderless Museum in Tokio (Japan)
Das Museum widmet sich digitaler Kunst und wird von der japanischen Künstlervereinigung teamLab betrieben. Die Mitglieder der Vereinigung bezeichnen sich selbst als Ultratechnologen. Ihre dreidimensionalen Kunstwerke sind mittlerweile in vielen Ländern der Welt ausgestellt worden – für 2024 ist eine Installation in der Hamburger Hafencity geplant.
Das Museum auf Odaiba, einer künstlichen Insel in der Bucht von Tokio, hat das Kollektiv nun allerdings aufgegeben. Nachdem es dort erst 2018 eröffnet wurde und direkt ein riesiger Erfolg war. Mit rund 2,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern war es das am häufigsten besuchte Museum, welches nur einem einzelnen Künstler oder einer Künstlervereinigung gewidmet ist – ein Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde folgte.
In dem Toranomon-Azabudai-Projekt, einem Komplex aus drei Hochhäusern in Tokio, soll das Museum dann wiedereröffnet werden. Wann das genau sein wird, ist noch unklar. Der Gebäudekomplex soll allerdings schon 2023 fertiggestellt werden und auch das höchste Gebäude Japans vorweisen.
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Besucher schauen sich die Lichtinstallationen im teamLab Borderless Museum in Tokio an.
© Quelle: imago images/imagebroker
10. Underground Museum in Los Angeles (USA)
Die Förderung farbiger Künstlerinnen und Künstler war eines der Hauptziele des Underground Museums in Los Angeles. Das Künstlerpaar Noah und Karon Davis hatte das Museum 2012 gegründet, es ist nebenbei auch noch Buchhandlung, Veranstaltungsort und Gemeinschaftszentrum gewesen. Nach dem Tod von Noah Davis und wegen der Folgen der Pandemie haben sich die Verantwortlichen nun jedoch entschlossen, das Museum auf unbestimmte Zeit zu schließen.
Obwohl in einer weniger bekannten Ecke von Los Angeles, im Viertel Bernal Heights, gelegen war das Museum sehr beliebt und hatte zahlreiche bekannte Unterstützerinnen und Unterstützer wie die Sängerin Beyonce, die Schauspielerin Tracee Ellis Ross oder den Musiker John Legend. „Wir haben im Moment einfach noch keine Antworten. Deshalb werden wir das Museum bis auf Weiteres schließen“, schrieb Co-Gründerin Karon Davis in einer Erklärung auf der Website des Museums.
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