Abschiedsbrief: Liebe Bahn, das war’s mit uns...
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Mehr als „Danke für Nichts!“ fiel unserem reisereporter Felix bei der Meldung „Fahrt fällt aus“ nicht mehr ein.
© Quelle: Horstmann
Das war’s. Ich mache Schluss.
Du weißt: Ich mag Dich. Immerhin hast Du mich regelmäßig da hingebracht, wo ich hin wollte. Und meistens auch wann ich es wollte.
Viele Leute mögen Dich, meine Kollegin Isabell hat kürzlich sogar ein Loblied über Dich geschrieben. Sie würde Dich jetzt sogar den Airlines vorziehen, weil Du so nett und zuvorkommen bist. Sie kostenlos Dein WLAN benutzen darf. Und Du ihr beim Geld sparen hilfst.
Gut, Du magst keinen Sommer, noch weniger den Winter – und zu spät bist Du auch immer. Darüber habe ich gerne hinweggesehen.
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Aber Deine Freunde... was die sich jetzt geleistet haben, das ist einfach zu viel.
Ich wollte Donnerstagabend einfach nur von Hannover nach Hamburg. Nach Hause. Weil es am Vormittag ein heftiges Gewitter gab, habe ich mich bei Deinen Freunden sicherheitshalber erkundigt, wie es Dir geht. Ob Du mich wie besprochen fahren kannst.
Nach 35 Minuten ging eine Deiner Freundinnen endlich ans Telefon. „Alles gut, nur ein wenig verspätet leider.“ Parallel bestätigte auch auf Twitter eine andere Freundin: „Nach aktueller Prognose soll der ICE bis Hamburg fahren. Ob direkt oder umgeleitet, weiß ich gerade nicht.“ Und Du schriebst mir auf meinem Handy: „Abfahrt +29 Minuten“.
Bepackt mit Tasche und Katze machte ich mich also auf den Weg – um dann, gerade am Bahnhof angekommen, eine Nachricht von Dir auf meinem Handy zu empfangen: „Fahrt fällt aus.“ Ein schlechter Witz. Und noch schlechter wurde meine Laune, als Deine Freundin auf Twitter fragte: „Sind Sie mit dem ICE 572 weitergefahren?“ Nein, bin ich nicht. Und der stand übrigens drei Stunden nach ihrem Tweet noch in Kassel.
Kurzum: Ja, Du kannst nichts dafür. Aber Deine Freunde, die haben in diesem Fall echt versagt.
Aber wir können ja vielleicht Freunde bleiben...
Reisereporter