30 Prozent des Great Barrier Reefs sind zerstört
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2016 starben bei einer Hitzewelle im Great Barrier Reef Millionen von Korallen.
© Quelle: imago/Kyodo News
Während der neunmonatigen Hitzewelle zwischen März und November 2016 sind knapp 30 Prozent der Korallen des Great Barrier Reefs gestorben. Das, so berichtet die australische Ausgabe des „Guardian“, haben Wissenschaftler des ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies herausgefunden.
Ausmaß der Schäden überraschte selbst die Wissenschaftler
Unter der Leitung von Professor Terry Hughes untersuchten sie, wie Hitzeeinwirkung, Korallenbleiche und der endgültige Tod der Korallen zusammenhängen. Bei einer Bestandsaufnahme im Jahr 2017 hatten sie bereits festgestellt, dass rund 1.500 Kilometer des 2.300 Kilometer langen Riffs beschädigt sind.
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Das Ausmaß und die Schwere der Schäden, die sie nun festgestellt haben, überraschte die Wissenschaftler laut dem „Guardian“ aber dennoch. Denn bei früheren Hitzewellen seien lediglich 5 bis 10 Prozent der Korallen gestorben.
Bei der Hitzewelle 2016 verloren aber 29 Prozent der 3.863 Riffe, aus denen das Great Barrier Reef besteht, zwei Drittel oder mehr ihrer Korallen.
Eine äußerst negative Überraschung war für die Wissenschaftler auch, dass die Korallen sehr schnell starben. Normalerweise stoßen die Korallen bei Hitzewellen Algen ab, mit denen sie sonst in Symbiose leben. Denn die Algen produzieren bei Hitze Giftstoffe.
Im nördlichen Drittel des Great Barrier Reefs starben Millionen Korallen
Ohne die Algen verlieren die Korallen nicht nur ihre Farbe, sie können ohne sie gar nicht leben. Wenn die Algen nicht rechtzeitig zurückkehren, verhungern die Korallen. Ein normalerweise langsamer Prozess.
„Die weit verbreiteten Verluste waren 2016 aber keine Folge langsamer Zermürbung von Korallen, die verhungerten, weil sie ihre Algen nicht zurückgewinnen konnten. Temperaturempfindliche Korallenarten starben in Regionen, die Hitzestress ausgesetzt waren, fast unmittelbar“, sagte Professor Terry Hughes dem „Guardian“. Auf diese Art und Weise starben Millionen von Korallen im nördlichen Drittel des Riffs innerhalb von gerade mal zwei bis drei Wochen.
Weil bestimmte Korallenarten hitzebeständiger sind als andere, blieben weniger vielfältige Riffe übrig, sagt Hughes. Trotz der dramatischen Verluste mahnt er, die Überreste des Great Barrier Reefs weiter zu schützen. Wissenschaftler entwickeln bereits immer mehr Methoden, die Korallen schützen oder Riffe regenerieren könnten.
Wichtig ist aber vor allem, dass wir die Erderwärmung begrenzen. Wissenschaftler warnen davor, dass sich die Ökosysteme von tropischen Riffen radikal verändern werden, wenn wir es nicht schaffen, die globale Erderwärmung auf anderthalb bis zwei Grad zu begrenzen, so der „Guardian“.
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