Kammweg: So schön ist der Wanderweg im Osten Deutschlands
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Geotop Hirtstein im Erzgebirge. Lust auf Wandern und Natur? Dann bietet der Kammweg richtig gute Voraussetzungen.
© Quelle: imago images/GFC Collection
Es geht über die höchsten Gipfel des Erzgebirges: Der Kammweg Erzgebirge–Vogtland lässt Wanderherzen höherschlagen. Auf insgesamt 285 Kilometern kannst du die vielfältige Natur in Erzgebirge, Vogtland und Thüringen sowie seltene Tiere entdecken und am Wegesrand Einblicke in Geschichtliches der Region gewinnen.
Der Wanderweg von Altenberg bis nach Blankenstein ist in 17 Etappen unterteilt, die alle für sich ihren eigenen Reiz haben. Also rein in die Wanderschuhe und raus ins handylose Naturvergnügen. Am 1. Mai beginnt die offizielle Saison mit dem traditionellen Anwandern. Dann werden von mehreren Orten aus Stern- und Rundwanderungen angeboten.
Wir stellen dir ausgewählte Abschnitte vor und geben Beispiele, wie du den Wanderweg am besten entdecken kannst.
Etappe 4: Von Seiffen nach Olbernhau
Das Spielzeugdorf Seiffen liegt in einem Talkessel und bietet Schauwerkstätten und Manufakturen, die Einblicke in Kunsthandwerk und die Spielzeugherstellung geben. Im Sommer ist die Sommerrodelbahn ein Spaß für die ganze Familie, und die bekannte Bergkirche Seiffen erobert das Herz von Fans für Sakralbauten.
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Der Kammweg führt an der Kirche vorbei, weiter zu einem Skilift und durch einen Mischwald, bis schließlich das nächste Highlight erreicht wird: das Denkmalensemble Saigerhütte. Mehr als 20 historische Bauten aus dem 16. Jahrhundert entführen Besuchende auf dem Gelände in frühere Zeiten.
Die Etappe wird als leicht eingestuft und erstreckt sich über gut elf Kilometer, veranschlagt werden 3:30 Stunden.
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In Seiffen können Kunsthandwerk, Spielzeugherstellung und die berühmte Bergkirche erkundet werden.
© Quelle: IMAGO/Volker Preußer
Etappe 6: Von Kühnhaide nach Satzung
Auf diesem Abschnitt kannst du besondere Eindrücke sammeln. Nachdem der Weg erst entlang eines künstlichen Wasserkanals aus dem 17. Jahrhundert führt, geht es zum Torfmoor Wirtsgarten. Es lohnt sich der Abstecher auf die Holzdielen und zum Aussichtsturm. Hier gedeihen Rauschbeere, Wollgras und Zitzensumpfsimse, und mit Glück entdeckst du in dem Moorgebiet auch die seltene Schmetterlingsart Hochmoorgelbling.
Die sechste Etappe des Kammweges hält außerdem eine geologische Attraktion bereit. Am 890 Meter hohen Hirtstein kannst du Millionen Jahre alte Lava entdecken, die zu einem 15 Meter großen Basaltfächer erstarrt ist. Vom Hirtstein aus blickst du bei schönem Wetter auf das Erzgebirge und kannst sogar das Völkerschlachtdenkmal vonLeipzig entdecken.
Die Etappe wird als mittelschwer eingestuft und umfasst knapp 14 Kilometer. Die reine Wanderdauer wird auf vier Stunden geschätzt.
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Luftbild vom fächerförmigen Basaltaufschluss vom ehemaligen Steinbruch auf dem Hirtstein.
© Quelle: IMAGO/Hanke
Etappe 12: Von Weitersglashütte nach Mühlleithen
Etappe 12 des Kammwegs eignet sich besonders für Abstecher. Gleich mehrere lohnenswerte Ziele befinden sich in der Nähe des Streckenabschnitts, der mit Naturschutzgebieten, Fichtenhochwald und malerischen Berglandschaften punktet. Kurz nach Etappenstart hast du die erste Möglichkeit: Der Abstecher zur 200 Meter langen Staumauer der höchstgelegenen Trinkwassertalsperre Deutschlands verlängert deine Wanderung um 1,7 Kilometer.
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Abstecher zum Vorbild der Dresdner Frauenkirche: Die Trinitatiskirche Carlsfeld.
© Quelle: imago images/Shotshop
Von der Talsperre aus ist eine weitere Sehenswürdigkeit sichtbar: Carlsfeld. Die barocke Kirche des Ortes gilt als früheste Vorform der Dresdner Frauenkirche. Und wer es ganz abgespact mag, kann die Etappe auch für einen Ausflug zur Deutschen Raumfahrtausstellung nutzen. In Morgenröthe-Rautenkranz entdeckst du alles zu Raumfahrt und Weltraumforschung. Da der Ort 9,5 Kilometer vom Kammweg entfernt liegt, lohnt sich ein Verlängerungstag.
Die Etappe wird als mittelschwer eingestuft, ist ohne Schlenker 14 Kilometer lang und dauert geschätzt vier Stunden.
Etappe 14: Von Schoeneck nach Eichigt
Nicht nur landschaftlich, auch kulturell hat die 14. Etappe des Kammweges etwas zu bieten. Sie hält Ausblicke auf das Vogtland bereit. Anstatt der offiziellen Route um Adorf herum zu folgen, lohnt sich auch ein Abstecher in den Ort.
Dort gibt es einen botanischen Garten und das Perlmutter- und Heimatmuseum im Freiberger Tor zu entdecken. In der Outdoor-Miniaturschauanlage Klein-Vogtland sind Modelle der Sehenswürdigkeiten der Region ausgestellt. Am Etappenende auf dem Waldweg nach Eichigt stößt du auf ein Naturbad.
Die Etappe wird als mittelschwer eingestuft und ist ohne Abstecher knapp 25 Kilometer lang. Veranschlagt werden 6:30 Stunden für die Wanderung.
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Auf der 14. Etappe des Kammwegs lohnt sich ein Abstecher nach Adorf zum Freiberger Tor mit Heimatmuseum.
© Quelle: imago stock&people
Etappe 17: Von Hirschberg nach Blankenstein
Die letzte Etappe des Kammweges führt dich auch entlang des Grünen Bandes bei Pottiga in Thüringen. Das Grüne Band, einst Todesstreifen, heute Biotopverbund, ist ein Magnet für Otter und Wildkatzen, Eisvögel, blühende Heide, Wälder und Bäche. Vom Skywalk auf dem Wachhügel in Pottiga aus hast du einen Ausblick auf das Saaletal.
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Der Skywalk bei Pottiga bietet Aussicht auf die ganze Region.
© Quelle: imago images/imagebroker
Noch mehr Weitsicht gefällig? Dann koste den Ausblick am Hochzeitskorb, einer überdachten Holzkonstruktion, voll aus. Von hier aus überblickst du dein Ziel Blankenstein, bevor es nach unten geht. Wer jetzt noch Kraft hat, macht einen Abstecher zur Burgruine Blankenberg. Im Ort selbst findest du das Drehkreuz des Wanderns, hier treffen Kammweg, Rennsteig, Frankenweg und Fränkischer Gebirgsweg aufeinander.
Die letzte Etappe ist mittelschwer und knappe 14 Kilometer lang. Mindestens vier reine Wanderstunden sollten veranschlagt werden.
Schnupperwandern auf dem Kammweg
Du kannst die unberührte Natur und abstecherreifen Ziele des Kammweges auf unterschiedliche Art genießen. Wer nicht nur einen Tagesausflug mit einer Wanderung verbinden möchte, kann beispielsweise ein Schnupperwandern buchen. Dabei wird an zwei Tagen gewandert, die Touren werden je nach Anspruch individuell zusammengestellt.
Zum Schnupperwandern gehören drei Übernachtungen in Drei- bis Vier-Sterne-Unterkünften mit Wellnessangebot. Verfügbar ist das Angebot von Mai bis Oktober, der Ab-Preis pro Person liegt bei 229 Euro. Frühstück und Lunchpaket, Transfer, Wanderkarte und Wanderunterlagen sind im Paketpreis inklusive.
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Wanderfreundlicher Ort: Altenberg ist einer der Orte, an denen man für ein Schnupperwochenende auf dem Kammweg untergebracht werden kann.
© Quelle: imago images/Volker Preußer
Wochenwanderung auf dem Kammweg
Als sogenannte Kamm-Woche deklariert der Tourismusverband Erzgebirge dieses Angebot, bei dem sechs Tage Wanderurlaub organisiert werden. Fünf Übernachtungen mit Frühstück im Doppelzimmer, vier Lunchpakete und Gepäcktransfers sowie Kamm-Wanderkarte und Wanderunterlagen gehören zum Paket.
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Die historische Saigerhütte bei Olbernhau gehört auch bei der Wanderwoche zu den kulturellen Höhepunkten der Reise.
© Quelle: IMAGO/Volker Preußer
Bei den Wanderrouten stehen vier zur Auswahl: von Altenberg-Geising nach Olbernhau oder von Olbernhau nach Oberwiesenthal oder von Oberwiesenthal nach Schöneck oder von Schöneck nach Blankenstein. Die Wanderwoche ist für Mai bis Oktober buchbar und hat einen Ab-Preis von 449 Euro pro Person.
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