Was das Urlaubsland Belize alles zu bieten hat
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5S4RO4WLGWJX7JJC2NDWW2ZTUQ.jpg)
Die Ruinen der Mayastadt Caracol in der Provinz Cayo sind eines der Highlights des mittelamerikanischen Landes Belize.
© Quelle: Belize Tourism Board
Während der Katamaran „Miss Moneypenny“ über das türkisblaue Wasser des Karibischen Meeres gleitet, erklingt die Stimme von Bob Marley aus den Lautsprechern: „Don’t worry about a thing …“ Mach dir um nichts Sorgen? Kein Problem. Ich habe es mir entspannt auf einem dunkelblauen Sitzsack bequem gemacht, der Fuß wippt zur Reggaemusik mit, während sich Caye Caulker langsam immer weiter entfernt.
„So ist es richtig. Go slow“, ruft Kapitän Joel Coh vom Steuerrad herüber. Go slow, mach langsam, ist das Motto von Caye Caulker, einer der vorgelagerten Inseln des lateinamerikanischen Staates Belize.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4A6NRSXV7SJKUKJZEYRWPSISAJ.jpg)
An der Küste von Belize oder auf einer der vielen Inseln wie Laughing Bird Caye locken überall Sandstrände und Palmen.
© Quelle: Katharina Klehm
Ammenhaie und Stachelrochen warten schon im Wasser
Ich atme tief ein, der Puls fährt langsam herunter, und ich ertappe mich dabei, wie ich leise mitsinge. Der Katamaran ist auf dem Weg zu Shark Ray Alley im Hol Chan Marine Reserve, einem beliebten Ort zum Schnorcheln und Tauchen am zweitgrößten Barrier Reef der Welt.
Aktuelle Deals
Wieso viele Touristinnen und Touristen sowie Einheimische hierherkommen, wird schnell klar, als wir schließlich am Riff vor Anker gehen. Ein Blick auf das klare Meerwasser und das Herz schlägt wieder schneller – vor Begeisterung. Um die 20 Ammenhaie und einige Stachelrochen haben sich am Heck des Katamarans versammelt.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5F33SNUJ4CIRO3PLKBLQXY6M7H.jpg)
Am zweitgrößten Barrierriff der Welt kann beim Schnorcheln an Spots wie Shark Ray Alley die Unterwasserwelt ganz nah erkundet werden.
© Quelle: Belize Tourism Board
Mit Schnorchelausrüstung geht es nun ins erfrischende Wasser, und für die nächsten Minuten tauche ich ein in eine andere Welt. Grazil gleiten die Rochen unter mir durchs Schilfgras, Fische und Ammenhaie tummeln sich um mich. Es ist ein faszinierendes Schauspiel.
„Ich liebe das Meer und das Segeln“, sagt Coh, als wir uns später am Tag auf den Rückweg machen. Mit 16 Jahren zog er vom Festland nach Caye Caulker und kann sich nicht vorstellen, wieder zu gehen: „Die Menschen auf der Insel sind freundlich und entspannt. Die ganze Atmosphäre ist locker, jeder kennt jeden.“
Belize Chocolate Company produziert auf Caye Caulker
Schlendert man über den südlichen Teil der Insel, vorbei an knallbunten Häusern, Palmen am Sandstrand und zahlreichen Bars, entdeckt man mittendrin ein weiteres Highlight: die Belize Chocolate Company. Von dunkler bis weißer Schokolade, mit Orange, Meersalz oder Kaffee, gibt es hier vieles, was das Herz begehrt.
„Belize ist bekannt für einen der besten Kakaos der Welt“, sagt Nayomi Lara von der Chocolate Company. Vom einzelnen Samen dauert es drei Jahre, bis ein Kakaobaum die ersten Schoten produziert, erklärt sie weiter.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4MU3DN42JRIGFZ7JKVG4KV3R54.jpg)
Im Süden von Caye Caulker warten zahlreiche Restaurants, Bars und Shops auf Reisende, die auf die Insel kommen.
© Quelle: Katharina Klehm
Kakao war einst wertvolle Währung
Die Maya, das indigene Kulturvolk in Mittelamerika, haben bereits vor Tausenden Jahren Kakao angebaut, nutzten die Bohnen sogar als Währung und im Tauschhandel für Fleisch und Jaguarfelle. Auf einer sogenannten Metate, einer gebogenen Lavasteinplatte, zermahlt Lara auf traditionelle Art einige Kakaonibs für uns. Durch die Reibung zwischen den zwei Steinen entsteht nach und nach eine Paste. Sie schmeckt bitter, aber sehr schokoladig auf der Zunge. „Heutzutage können wir einfach in ein Geschäft gehen und eine Tafel Schokolade kaufen“, sagt Lara, „aber damals kam nur die Elite in den Genuss von Kakao.“
Um mehr über die Geschichte und Kultur der Maya zu erfahren, fliegen wir zurück auf das Festland. Hier zeigt sich das mittelamerikanische Land von einer ganz anderen Seite. Das karibische Flair mit Palmen und Sandstrand weicht grün bewachsenen Hügeln, durch die sich die vereinzelten Straßen schlängeln.
Auf dem Hummingbird Highway zu Miss Bertha
Während wir auf dem Hummingbird Highway unterwegs sind, der sich von der Hauptstadt Belmopan im Osten des Landes fast bis zur Küste erstreckt, legen wir einen Stopp bei Miss Bertha ein. Denn dort gibt es „die besten Tamales in ganz Belize“, wie uns ein Schild an dem kleinen Haus verrät.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/6FBPTY2IQDIIOJ4QUVTNUD2Z5Y.jpg)
Am Hummingbird Highway zwischen den Orten Middlesex und Santa Marta gibt es direkt am Straßenrand leckere Tamales bei Miss Bertha.
© Quelle: Katharina Klehm
Tamales sind ein Maisteig, gefüllt mit Soße und zum Beispiel Hühnchen, der, in Bananenblätter gewickelt, gedünstet wird. Wer sich traut, kann selbst gemachte Hot Sauce aus Habanero-Chilis darübergeben. Aber Vorsicht: Die ist scharf. Für viele Europäerinnen und Europäer reichen einige Tropfen davon.
Mayastätte Caracol liegt im Regenwald
Etwa zwei Stunden mit dem Auto von San Ignacio, der Hauptstadt der Provinz Cayo, entfernt, befindet sich an der Grenze zu Guatemala Caracol. Der Weg zu der antiken Mayastadt führt über eine holprige Feldstraße, von deren ehemals zwei Fahrspuren nur noch eine Art Mittelstreifen übrig ist – der Rest ist von dichtem Regenwald gesäumt.
„Die Natur fordert sich alles zurück“, sagt unser Führer Abimael Moralez. Der Dschungel ist einer der Hauptgründe, warum von Caracol, der größten Mayastätte in Belize, seit der Wiederentdeckung in den 1930er-Jahren bisher nur geschätzte zehn bis zwölf Prozent ausgegraben wurden. „Archäologen gehen davon aus, dass in Caracol zu dessen Hochzeit bis zu 140.000 Menschen lebten – von Adligen bis zur Unterschicht“, sagt Moralez.
Vieles befindet sich noch unter der Erde
Was Besucherinnen und Besucher heute sehen können, ist der einstige Lebensbereich der Oberschicht mit den königlichen Gemächern, Tempelanlagen und einem Ballsportplatz. „Der Rest ist noch unter der Erde und wartet darauf, entdeckt zu werden“, sagt Moralez.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7PE4JJCJXFJULKNIOFPQDHH4N6.jpg)
Wer in der antiken Mayastadt Caracol den Aufstieg auf den Himmelspalast schafft, wird mit dem Blick auf einen der drei obersten Tempel (links) sowie die Plaza mit einer weiteren Tempelanlage belohnt.
© Quelle: Katharina Klehm
Auf Händen und Knien den Tempel hinauf
Hohe Stufen führen den Weg hinauf auf den Haupttempel Caana, den Himmelspalast. Mit einer Größe von rund 44 Metern ist es bis heute das höchste von Menschen geschaffene Gebäude in Belize.
„Die Maya glaubten, je höher sie kamen, desto näher wären sie den Göttern“, erklärt Moralez, während wir eine Stufe nach der anderen nehmen und dabei ganz schön aus der Puste kommen. „Die Mayas waren keine Riesen, ganz im Gegenteil. Den Tempel nach oben zu klettern, oft auf Händen und Knien, bedeutete, den Göttern Respekt zu zollen“, sagt Moralez.
Wildnis ist Heimat von Tukanen, Brüllaffen und Jaguaren
Oben angekommen, bietet sich ein wundervoller Blick über den Dschungel. Moralez deutet auf drei Tukane auf einem Baum, den Nationalvogel von Belize. Auch Brüllaffen können wir in den hohen Ästen sehen und vor allem hören. Ob er schon mal einem Jaguar begegnet ist? „Viermal hatte ich bisher das Glück“, antwortet er nicht ohne Stolz in der Stimme.
Während wir auf unserem Rückweg durch den Urwald holpern, halte auch ich Ausschau nach den Raubkatzen, aber nicht einmal eine Schwanzspitze lässt sich im Dickicht entdecken.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2YBWA7PCKFI2PL2XTB3WAZUQJB.jpg)
Auf dem Festland im Dschungel von Belize lassen sich Vögel, wie der Tukan, der Nationalvogel von Belize, entdecken.
© Quelle: Belize Tourism Board
Nach einer weiteren Nacht in San Ignacio geht es wieder in Richtung karibische Küste. Während des wenige Minuten langen Fluges von Belize-Stadt nach Caye Caulker in der kleinen Cessna erstreckt sich unter uns ein Meer von Blau, nur durchbrochen von einzelnen grünen und sandfarbenen Inseln.
Schon sind wir zurück auf der „Miss Moneypenny“. Während die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, umfahren wir die Insel in gemächlichem Tempo. Mit Bob Marley auf den Ohren und einem eisgekühlten Rum Punch in der Hand lassen wir unseren Trip ausklingen. Mach langsam, denn „… every little thing is gonna be alright“.
Tipps für deine Reise nach Belize
Anreise: Es gibt keine Direktflüge nach Belize, aber mehrere Verbindungen über die USA.
Einreise: Für die Einreise wird ein Reisepass benötigt, ein Visum ist für einen Aufenthalt von bis zu einem Monat nicht nötig. Bei der Ausreise wird eine Gebühr in Höhe von 37,50 US-Dollar (etwa 36 Euro) fällig, die aber meistens im Flugticket bereits inkludiert ist.
Beste Reisezeit: In Belize herrscht tropisches Klima. Es ist das ganze Jahr über warm mit Durchschnittstemperaturen von 26 bis 29 Grad Celsius. Die Regenzeit dauert von Juni bis November. Die trockensten Monate von Februar bis Mai gelten als beste Reisezeit.
Attraktionen: Mayawalk Tours bieten Touren nach Caracol, aber auch Höhlenbesichtigungen an, buchbar ab etwa 118 Euro.
Schnorcheln und Sunset-Cruises rund um die Insel Caye Caulker sind bei Wanderlust Sailing & Snorkeling buchbar.
Die Belize Chocolate Company (Hicaco Street, Caye Caulker) hat montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Währung: Belize-Dollar. 2 Belize-Dollar entsprechen einem US-Dollar. Der Kurs schwankt nicht.
Die Reise wurde unterstützt vom Belize Tourism Board. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.
Reisereporter