Nicht alle Traumstrände Kroatiens liegen an der Adria. Auch an den idyllischen Flüssen und Seen gibt es tolle Orte für einen Badeurlaub. Das Beste daran: An den idyllischen Gewässern im Inland Kroatiens geht es im Vergleich zu den oft überlaufenen Hotspots an der Küste etwas ruhiger und ursprünglicher zu.

Der reisereporter stellt eine Auswahl der schönsten Seen und Flüsse Kroatiens vor. 

1. Slunjcica: Baden an den Wasserfällen von Rastoke

Der kurze Fluss Slunjcica schlängelt sich in rund 100 Kilometern Entfernung von der Haupstadt Zagreb durch das Karstgestein in Zentralkroatien, bis das smaragdgrüne Wasser im dörflich geprägten Ort Slunj spektakulär in den Fluss Korana stürzt. 

Eine alte Holzmühle am Fluss Slunjcica in Kroatien.

© Quelle: IMAGO/YAY Images

Eine Wanderung auf dem knapp acht Kilometer langen Weg von der malerischen Quelle bis zur wilden Mündung steht bei vielen Touristinnen und Touristen in Zentralkroatien auf dem Reiseplan. Denn das urpsprüngliche Naturerlebnis lässt sich am Fluss Slunjcica prima mit einem Badeausflug verbinden. Am Ufer gibt es idyllische Badestellen, die aufgrund des flachen und ruhigen Wassers auch für Kinder geeignet sind. Die Wassertemperatur liegt im Sommer bei 24 Grad. 

Felsen im Flussbett wirbeln das Wasser an mehreren Stellen zu kleinen Stromschnellen auf, die den Badespaß abenteuerlich aufpeppen. Das spudelnde Wasser können Badegäste und Badegästinnen auch in natürlichen Pools über sich ergießen lassen.

Das kostenlose Schwimmabenteuer fügt sich in eine malerische Kulisse ein. In Slunj wird der Fluss von bewaldeten Klippen umrahmt, über die zahllose Bäche plätschern. Die Ufer säumen sanfte Wiesen, auf denen Besucherinnen und Besucher ein Picknick-Lager aufschlagen können. Langweilig wird es an der Slunjcica nicht – an den Wegen gibt es im Sommer Beachvolleyballfelder, Badmintonplätze, Wasserspiele, Konzerte und ein Open-Air-Kino.

Inmitten der Siedlung Rastoke fließt die Slunjcica über 500 Meter breite und 200 Meter lange Kaskaden. Die unterer Ebene endet mit 20 Wasserfällen. Auf den letzten beiden Stufen stürzt der Fluss aus zehn und 20 Metern Höhe in die Korana. Der spektakuläre Anblick macht Slunj zu einer der beliebtesten Attraktionen im Inland Kroatiens.

2. Mreznica: Entspannen in natürlichen Whirlpools

Einen abenteuerlicheren Badeausflug können Urlaubende am Fluss Mreznica erleben, der ebenso wie die Slunjcica durch Zentralkroatien fließt und in die Korana mündet. 

Die Mreznica rauscht über fast 100 Wasserfälle durch dicht bewaldete Schluchten und zählt deshalb zu den schönsten Flüssen Kroatiens. In den flachen Abschnitten zeigt sich der wilde Strom von seiner sanften Seite mit üppigem Schilf- und Seerosenbewuchs. 

Zwischen den Dörfern Belavici und Mreznicki Brig in der Nähe von Karlovac breitet sich der Fluss etwas aus und schafft damit Platz für eine der beliebtesten Badestellen fernab der kroatischen Küste. Hier können Besucherinnen und Besucher im Angesicht eines breiten Wasserfalls schwimmen, in einem natürlichen Whirlpool entspannen, von einem Holzsteg ins Wasser hüpfen oder sich beim Sonnenbad ganz der kroatischen Sonne hingeben.

Viele Besucherinnen und Besucher bringen ein Bade-Picknick mit. An einer urigen Wassermühle in der Nähe gibt es aber auch ein Restaurant und einen Campingplatz.

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3. Korana: Turm-Sprung in das Flusswasser

Die rund 140 Kilometer lange Korana entspringt in der Nähe des wunderschönen Nationalparks „Plitvicer Seen“ – Heimat einer felsigen Waldlandschaft mit glitzernden Gewässern, die über kleine Wasserfälle miteinander verbunden sind. Zum Schutz der idyllischen Flora und Fauna, die zum Unesco-Weltnaturerbe zählen, ist das Baden dort aber verboten.

Flussabwärts gibt es dafür mehrere Möglichkeiten zum Fluss-Schwimmen im Korana. Bei den Kroatinnen und Kroaten erfreut sich das Bad Fonginovo in der Nähe des Stadtzentrums von Karlovac besonderer Beliebtheit. Dort gibt es mehrere Schwimminseln und sogar Sprungtürme.

4. Drau: Strand mit Blick auf Osijeks Altstadt

Auf ihrem rund 750 Kilometer langen Verlauf von der Quelle in Südtirol zur Donaumündung in Ungarn durchkreuzt die Drau ganz Kroatien.

An den Ufern der Drau gibt es etliche Badestellen. Besucherinnen und Besucher ohne Ortskenntnisse sollten aber vorsichtig sein: Die Strömung ist nicht ungefährlich.

Die bekannteste sichere Badestelle liegt im östlichen Zipfel des Landes in Osijek, der viertgrößten Stadt Kroatiens. Dort lässt sich ein Badetag an der Drau prima mit einem urbanen Ausflug verknüpfen. Der kleine Sandstrand mit Blick auf die Altstadt ist über eine Fußgängerbrücke einfach zu erreichen.

Auch Einheimische baden gerne in der Drau, bevorzugen aber das direkt am Fluss gelegene Freibad„Bazeni Copacabana“ mit drei Schwimmbecken, Rutschen und großen Liegewiesen. Beachbar, Minigolf-Anlage und ein Skatepark sorgen für Unterhaltung.

Ein Geheimtipp: Baden in Kriznica

Psst, diese Badestelle ist noch ein Geheimtipp: Etwa 150 Kilometer flussaufwärts von Osijek liegt der schöne Ort Kriznica. An der Drau gibt es dort einen kleinen Fluss-Strand, der sich nur über eine 250 Meter lange Fußgängerbrücke oder mit einer rustikalen Fähre erreichen lässt.

Die sonst weitestgehend regulierte Drau tanzt in der Region aus der Reihe und windet sich in engen Schnörkeln durch das Grenzgebiet von Kroatien und Ungarn. Ruhesuchende finden hier viele friedliche und idyllische Badeplätze. Die meisten Besucherinnen und Besucher entspannen am Sandstrand, der direkt an der Fußgängerbrücke liegt. ​

5. Blauer See: Mystisches Bad in Dalmatien

In der der Kleinstadt Imotski in Split-Dalmatien finden Reisende Kroatiens Antwort auf Loch Ness: Hier liegt direkt neben der Altstadt der Modro jezero, und etwa eineinhalb Kilometer weiter der Crveno jezero – übersetzt Blauer und Roter See. Es handelt sich dabei um tiefe Karsttrichter, in denen sich Wasser gesammelt hat.

Um beide Gewässer ranken sich Mythen und Sagen. Eine Legende besagt, dass beide Seen entstanden, als ein wütender Engel das reiche Ehepaar Gavan und Gavanica für seinen Hochmut strafte. Als er sein Flammenschwert zückte, begann die Erde zu beben, tat sich auf – und das Paar versank mit seinen Anwesen dort, wo die Seen liegen. Bei glatter Wasseroberfläche sollen auf dem Grund des Crveno jezero in 550 Metern Tiefe die Überreste des Hofs erkennbar sein.

Der Blaue See (kroatisch Modro jezero) liegt am Grunde einer Einsturzdoline am Rande der Stadt Imotski in Kroatien.

© Quelle: imago images/Pixsell

Der rötlich gefärbte Felstrichter ist so steil, dass der See ohne Kletterausrüstung nur von oben bewundert werden kann. Anders beim Modro jezero, dem Blauen See: Von der 300 Meter höher liegenden Festungsruine Topana führen Wege hinunter, ein Bad im sattblauen Wasser ist erlaubt. Zur Morgen- und Abenddämmerung sollen sich laut Legenden am Ufer des Sees Elben einfinden, um die Schönheit des Ortes zu genießen.

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6. Vukovar: Donauinsel begeistert Serben und Kroaten

Beim Anblick der friedlichen Donau-Landschaften in Vukovar erscheint es nahezu unwirklich, dass die Hauptstadt der Gespanschaft Vukovar-Syrmien vor etwa 30 Jahren noch einer der schlimmsten Schauplätze des Kroatien-Krieges war. Die Zerstörungen sind in der Stadt noch immer deutlich zu erkennen.

Von der bedrückenden Geschichte müssen sich Touristinnen und Touristen aber nicht abschrecken lassen. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Kleinstadt gelten als äußerst gastfreundlich und es gibt es einige schöne Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel das barocke Schloss Eltz mit dem Stadtmuseum.

Idyllisches Plätzchen: Das Ufer des Danube in Vukovar.

© Quelle: IMAGO/YAY Images

Von der Flusspromenade gelangen Besucherinnen und Besucher mit Booten auf die Donauinsel von Vukovar. Das kleine Badeparadies mit flachem Wassereinstieg, schattigen Bäumen und sandigem Boden eignet sich wunderbar zum Schwimmen. Die Vorzüge der Donauinsel wissen Kroaten und Serben gleichermaßen zu schätzen. Sie entspannen dort längst wieder gemeinsam.

7. Bacina-Seen: Süßwasserbad in Meeresnähe

Nur wenige Kilometer im Hinterland liegen die Bacina-Seen, an denen Urlaubende ebenso gut baden, schwimmen und sonnen können wie am Meer. Bislang gelten die sieben Seen nahe der Hafenstadt Ploce im Norden der Region Dubrovnik-Neretva noch als Geheimtipp.

Seeparadies am Meer: Die Bacina-Seen liegen nahe der Küste im Südosten Kroatiens.

© Quelle: imago images/Pixsell

An den Bacina-Seen gibt es viele schöne Badestellen, doch sich im Urlaub nur auf diese zu beschränken, würde dem See nicht gerecht. Sechs der sieben Seen sind miteinander verbunden. Sie verbergen in ihren vielen versteckten Winkeln etliche Geheimnisse. Zum Beispiel die Seerosen, die in dem glasklaren Wasser im Sommer dutzendfach erblühen. Wer gern aktiv ist, erkundet sie mit dem SUP oder Kajak. 

Keine Lust, selbst zu paddeln? Ladjas, kleine Ausflugsboote, bringen Besucherinnen und Besucher entspannt zu den schönsten Ecken der Seen. Oft reicht der Kapitän kleine Speisen und unterhält die Mitfahrenden nicht nur mit schönen Aussichten, sondern auch mit witzigen Geschichten.

Auch eine Wanderung am Ufer der Seen ist schön: Du wandelst zwischen dichten Kiefernwäldern, auf der einen Seite das Wasser und ein Dickicht aus Schilf, in der Ferne der Blick auf grau und grün gesprenkelte Berge. 

Reisereporter