Ein kurzer Tag reicht: Schockverliebt in Tallinn!
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/64K5RDFR2XJRRIGXRCEL6OHRD7.jpg)
Ein Spaziergang auf den Stadtmauern, eine Zeitreise ins Mittelalter und coole Typen im Hipsterviertel Kalamaja: Evelyn hat sich Hals über Kopf in Tallinn verliebt! (Symbolfoto)
© Quelle: unsplash.com/Ilya Orehov
Ich bin immer noch ganz sprachlos und möchte, dass du dir eines hinter die Ohren schreibst: Solltest du demnächst in Helsinki sein, häng unbedingt noch einen Tag (oder mehr) ran und mach einen Ausflug nach Estland. Bis zu sieben Mal am Tag pendelt die Fähre binnen zwei Stunden von der finnischen Hauptstadt nach Tallinn.
Die Hafenstadt ist klein genug, dass du die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erlaufen kannst, und sie ist einfach zum Verlieben schön!
Spazieren auf der alten Stadtmauer
Schon von der Fähre aus wirkt die Stadt wie im Märchen, wenn plötzlich am Horizont die ersten Türme der Tallinner Altstadt und die Stadtmauer erscheinen. Hochhäuser suchst du in der Skyline vergebens, denn das Gesetz regelt, dass kein Gebäude höher als der höchste Kirchturm sein darf. Mir als Landmeedchen ist das sofort sympathisch!
Aktuelle Deals
Im Mittelalter war die Stadtmauer fast 2,4 Kilometer lang und hatte 46 Türme. Über den Wassergraben hinweg gelangten die Ankommenden durch eines der insgesamt acht Tore. Heute stehen immer noch 1,9 Kilometer der alten Mauer und die Hälfte der Türme. Deinen Tag in Tallinn beginnst du also am besten mit einem Spaziergang auf der Stadtmauer.
Die Altstadt – willkommen im Mittelalter!
Direkt hinter der Mauer beginnt die Altstadt. Hier schlenderst du durch kleine Straßen und Gassen, in denen du dich fühlst, als hättest du eine Zeitreise ins Mittelalter gemacht. Ich war ganz verzaubert. Im Herzen der Altstadt, die seit 1997 zum Weltkulturerbe der Unesco gehört, liegt der Rathausmarkt. Hier finden in den wärmeren Monaten oft Märkte und Konzerte statt. Notiz an mich selbst: Tallinn-Besuch im Sommer planen!
An diesem Marktplatz steht auch die älteste Apotheke Europas. Das mag sich zuerst nicht so spannend anhören, aber du solltest unbedingt einen Blick in die historische Abteilung werfen. Dort gibt es noch skurrile Rezepte mit verbranntem Igel und Salz aus Menschenschädeln. Das ist vielleicht nichts für einen empfindlichen Magen, aber ich finde das wahnsinnig spannend.
Überall in den Seitengassen der Altstadt findest du kleine Antik- und Designläden, die die schönsten Souvenirs haben. Hier kannst du überall kleine Vintage-Mitbringsel kaufen, was ich immer viel toller finde als diese bunten, lieblos bedruckten Jutebeutel. Wer weiß, wie viel Geschichte in so einem Goldrand-Teller aus Tallinn steckt? Was du hingegen unbedingt meiden solltest, sind die überteuerten Bernsteinläden.
Wenn du eine Pause machen möchtest, findest du in der kürzesten Straße der Altstadt, Saiakang, einige niedliche Cafés. Nur drei Minuten weiter liegt die Rataskaevu-Straße, in der die Einheimischen essen und trinken gehen. Hier tappst du also nicht so leicht in eine Touristenfalle.
Wenn du nun aber glaubst, dass sich in Tallinn alles nur ums Mittelalter dreht: Weit gefehlt! Tallinn hat auch unglaublich coole Seiten.
Das Panorama von der Kathedrale aus genießen
Die Alexander-Newsky-Kathedrale sollte unbedingt auf deinem Programm stehen. Nicht ausschließlich der Kirche wegen, sondern wegen ihres Standortes, denn sie thront oben auf dem Domberg, von wo aus du den besten Blick über die Stadt hast.
Es gibt drei verschiedene Aussichtsplattformen, von denen aus du weit über Tallinn hinweg sehen kannst. Bei der Kohtuotsa-Aussichtsplattform wimmelt es nur so von Möwen, die auf dem Mauerrand wie echte Supermodels posieren. Such einfach mal nach #tallinnseagull und #steventheseagull; die Möwen hier sind (fast) schon richtige Influencer.
Ein echter Insider-Tipp ist das Dach der Linnahalle! Die Mehrfunktionshalle am Hafen wurde für die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1980 errichtet. Danach fand sie aber keinen Nutzen mehr, und bis heute sind sich die Esten nicht sicher, was mit der Halle geschehen soll. Gut so, denn die Tallinner sind sich einig: Das Dach der leer stehenden Mehrzweckhalle eignet sich perfekt für einen romantischen Sundowner.
Das urbane Tallinn
Mein absolutes Highlight ist der hippe Bezirk Kalamaja. Hier herrscht ein Mix aus Fabrikgebäuden mit einer Menge Industriecharme und traditionellen bunten Holzhäusern. An vielen der ehemaligen Fabriken findest du bunte Street-Art-Gemälde (ich hoffe, die Speicherkarte deiner Kamera ist groß genug!).
Ich liebe es, bei einer guten Tasse Kaffee, Menschen zu beobachten. Das geht besonders gut Im Kreativzentrum Telliskivi. HIer wurde eine alte Industrieanlage in Studios, Büros, Restaurants, Coffeeshops und Bierbars umgewandelt. Hier gibt es überall Pop-up-Shops, Galerien oder Flohmärkte (noch mehr Mitbringsel!), auf denen du ausgiebig bummeln kannst.
Zum Ende deines Tallinn-Tages entspannst du dich am besten bei einer Runde Craft-Bier, bevor es zurück auf die Fähre geht.
Und du wirst wiederkommen wollen, versprochen. So ging es mir jedenfalls.
Reisereporter