11 Orte für Berlin-Neulinge
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Der Alexanderplatz in Berlin mit Fernsehturm und Urania-Weltzeituhr.
© Quelle: imago/Westend61
1. Käffchen trinken im St. Oberholz
Im St. Oberholz treffen sich die Berliner weniger zum Plauschen, sondern zum Arbeiten. Die meisten Gäste sitzen hier vor ihren Laptops, offenbar sehr angestrengt in irgendwelche Projekte vertieft. Weil ein eigenes Büro zu teuer ist und zu Hause einem die Decke auf den Kopf fällt, hat sich das Café als eine Art Großraumbüro etabliert, von dessen Gästen zumindest erwartet wird, in regelmäßigen Abständen einen Soja-Latte nachzubestellen. Das St. Oberholz steht heute für jenen Berliner Lifestyle junger Menschen, die beruflich zwischen Tür und Angel stehen, aber den Anschluss nicht verpassen wollen. „Das Leben ist kein Ponyhof“, mahnt eine schwarze Tafel ironisch am Eingang. Wie sich das anfühlt, bekommst du hier wunderbar mit, selbst wenn du tatsächlich einfach nur einen Kaffee trinkst.
St. Oberholz | Rosenthaler Str. 72A, 10119 Berlin | Montag bis Samstag von 8 Uhr bis Mitternacht und Sonntag von 9 Uhr bis Mitternacht
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2. Einmal im Kreis mit der Ringbahn fahren
Die Berliner Ringbahnen S41 und S42 tingeln den ganzen Tag einmal mit und eimal gegen den Uhrzeigersinn im Kreis herum. Ihre Schienen markieren die Trennung zwischen dem urbanen und dem eher vorstädtischen Berlin. Die Stunde, die es braucht, um wieder zur Start-Station zu gelangen, sollte sich jeder Neuberliner gönnen, um entlang der 37 Kilometer langen Strecke ein Gefühl für die Weite und Vielseitigkeit der Stadt zu bekommen. Nicht nur der Blick aus dem Fenster verrät etwas darüber, sondern auch die Menschen, die hier Ein- und Aussteigen. Berliner Theater in 27 Akten (das ist die Anzahl der Stationen) für gerade mal 2,70 Euro.
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3. Hertha oder Union siegen (oder zumindest spielen) sehen
Hertha BSC und 1. FC Union – das sind sie beiden Vereine, für die sich jeder fußballbegeisterte Berliner irgendwann einmal entscheiden muss und ihm von da an die Treue schwört. Die Berliner Fan-Kultur ist ziemlich rau, aber gerade deshalb so typisch. Besonders archaisch geht es es „An der alten Försterei“ zu, dem Heimstadion des Zweitligisten 1. FC Union. Du lernst sofort, dass der Ausruf „Einsern Union“, mehr als nur Teil von Gesängen ist. Diese zwei Wörter bilden die Seelen-Verbindung zwischen Verein und Fan. Dahinter steckt eine ganze Philosophie, ja Lebenshaltung, die zur Verständigung der Massen vor, nach und während den Spielen beiträgt. Musst du mal erlebt haben, reicht aber meistens dann auch.
4. Im KaDeWe Austern und Champagner schlürfen
Für die Westberliner Schickeria ist der Besuch der Champagner-Bar im 6. Stock des KaDeWe seit jeher eine wichtige Tradition. Vor allem, wenn einen der Durst tagsüber, gar unter der Woche befällt. Gleichgesinnte gibt es genug, und so gehört die Feinkostabteilung des noblen Kaufhauses nahe Ku'damm zu den beliebtesten Treffpunkten der Schönen und Reichen, bzw. diejenigen, die sich dafür halten. Während du also an Champagner und Austern schlürfst, gehört es zum guten Ton, Tüten namhafter Designer neben sich zu parken. Das einmal selbst ohne Tüten-Posing mitgemacht zu haben, sind gut investierte 50 Euro, um jene Ur-Berliner zu erleben, die so ganz anders ticken als der Rest der Stadt.
KaDeWe | Tauentzienstraße 21-24, 10789 Berlin | Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 20 Uhr, Freitag von 10 Uhr bis 21 Uhr, Samstag von 9.30 Uhr bis 20 Uhr
5. Eine echte Berliner Eckkneipe besuchen
Die Berliner Eckkneipe ist ein sonderbarer Mikrokosmos, der irgendwie aus der Zeit gefallen scheint. Mehr als 120 Originale soll noch geben, verteilt auf sämtliche Kieze der Stadt. Von Außen wirken sie auf charmante Art schmuddelig, drinnen an der Bar sitzen bereits ab mittags die ersten Stammgäste vor ihrem Bier. Die Einrichtung ist rustikal, verstaubt und gerne willkürlich mit grausamstem Kitsch dekoriert. Hier treffen sich Arbeiter, Arbeitslose, Urgesteine, dankbar darüber, einen Ort zu haben, an dem alles so bleibt wie es immer war. Kein W-Lan, kein Latte-Machiatto, kein Schnickschnack. Unbekannte Gäste werden mitunter zunächst kritisch beäugt, immerhin betrittst du ja ihr Wohnzimmer. Doch meist kommen nach ein, zwei Bier spannende Gespräche zustande, in denen du mehr über den eignen Kiez erfährst, als jede durchgestylte Szene-Bar es je bieten könnte.
6. Übers Tempelhofer Feld spazieren
Wo einst die Rosinenbomber landeten, treffen sich heute die Berliner zum Picknicken, Skaten, Kitesurfen lernen, Drachensteigen oder Musik machen. Das 380 Hektar Gelände des ehemaligen Flughafen Tempelhofs ist wohl einer der ungewöhnlichsten Parks überhaupt. Wenn du über die großen Start- und Landebahnen spazierst, vorbei an alten Flugzeugen und Schildern, bis hin zum monumentalen Flughafengebäude, das noch aus der Vorkriegszeit stammt, spürst du sofort: hier wurde Geschichte geschrieben. Es ist der Berliner Experimentierfreudigkeit zu verdanken, dass das Tempelhofer Feld nicht verbarrikadiert oder zugebaut wurde, sondern als bunte Spielwiese und Ort für neue Ideen und Projekte dient.
Tempelhofer Feld, 12101 Berlin | Eingänge: Tempelhofer Damm, Columbiadamm, Oderstraße | Täglich von 7 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
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7. Einen Nachmittag in der Pampa am Holzmarkt verbringen
Die Pampa ist ein fröhlich-bunter Ort mitten in der Stadt, direkt an der Spree. Eine weiche Welt aus holzgezimmerten Hütten, bunten Wimpeln und Blumenbeeten, wo du Pizza essen, Bierchen trinken, vorbeifahrenden Schiffen zuwinken und über die Spree schaukeln kannst. An manchen Abenden finden zudem Theaterausführungen oder Lesungen statt. Mit seinen vielen Ebenen, Treppchen und kleinen Verstecken hat das verwinkelte Areal etwas unschuldig Verspieltes an sich. Anderswo hätte solch ein Ort inmitten bester Lage keine Chance. Dass es die Pampa trotzdem gibt, obwohl zahlreiche Großkonzerne eine Menge Geld hinblättern würden, um hier ihren Beton-Klotz hinzustellen, ist eben typisch Berlin. Peter Pan wäre hier Stammgast.
Pampa | Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin | Dienstag bis Donnerstag während der Sommermonate und nur bei guten Wetter ab 16:00 Uhr, Freitag bis Sonntag ab 14 Uhr | Eintritt frei, Kinder willkommen
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8. Sich an der Weltzeituhr am Alexanderplatz verabreden
Seit es Handys gibt, hat seine Bedeutung etwas nachgelassen, doch für die Eltern- und Großelterngeneration der DDR ist die Weltzeituhr seit ihrer Einweihung 1969 mit ganz vielen und ganz großen Gefühlen verknüpft. Dank der Auffälligkeit hatte sich das 10 Meter hohe Konstrukt schnell zu einem der wichtigsten Treffpunkte der Stadt etabliert.
War der Berliner verabredet, dann traf er sich meist an der Weltzeituhr, die schnell zum Symbol des kollektiven Warten, Suchens und Hoffens wurde. Ein Lebensgefühl, welches heute fast nur noch in Büchern, Filmen und Erinnerungen vorkommt, aber derart prägend für die Berliner war, dass du es einmal selbst versuchen solltest. Ohne Handy, versteht sich.
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9. Sich den Späti seines Vertrauens suchen
Samstagnacht. Die Zahnpasta ist alle, schnell noch 'ne Tiefkühlpizza, Schoko-Verlangen oder plötzlicher Bierdurst – der Späti um die Ecke ist immer für einen da. In einigen Kiezen ist ihre Dichte so groß, dass du dich selten mehr als 100 Meter von seiner Wohnung entfernen muss. Für die Berliner, die sonst sehr gut mit der Anonymität der Großstadt zurechtkommen, ist die Bindung an ihren Späti-Händler besonders wichtig. Reicht das Geld nicht, lässt er anschreiben, gibt es Gerüchte im Kiez, hat er die Infos, er nimmt Pakete in Empfang und schickt sie wieder zurück. Ohne ihn wärst du einfach aufgeschmissen. Deshalb hat es für Neulinge oberste Priorität, sich den Späti seines Vertrauens zu suchen. Erst dann bist du auch wirklich im Kiez angekommen.
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10. Sonntagmorgen in den Club
Als weltweit gehypte Feier-Metropole kann der Party-Massentourismus am Wochenende ganz schön anstrengend sein. Da es keinen Grund zur Eile gibt, weil viele Clubs ohnehin bis Montag früh geöffnet haben, sind die Berliner dazu übergegangen, die Nacht den Touristen zu überlassen. Ihre Zeit beginnt am Sonntagvormittag, wenn die anderen längst wieder in ihre Hostels gewankt sind. Es mag sich komisch anfühlen, frisch gefrühstückt und am helllichten Tag in einen Club zu gehen. Doch wem es wirklich ums Tanzen und um die Musik geht, ist dort dann am besten aufgehoben. Die Schlange ist überschaubar, die Stimmung familiär, auch spielen meist die besseren DJ's, welche die Vorzüge des Sonntags lange für sich entdeckt haben.Tagsüber tanzen lässt in den Clubs eine ganz eigene Atmosphäre entstehen, die du so nur in Berlin erleben kannst.
Beliebte Clubs für Sonntagsausflüge: Berghain, Sisyohos, Kater Blau, Golden Gate, About Blank, Salon zur wilden Renate, Ritter Butzke
Das Berghain am Sonntag:
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