Karte: Die ultimative Radtour an der Ostseeküste
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Startpunkt der Radtour ist der Hafen von Barhöft.
© Quelle: imago/BildFunkMV
Start- und Ziel dieser 34 Kilometer langen Tour ist der einst nördlichste Festlandpunkt der DDR – Barhöft. Zwischen Schwedenstrom, Prohner Wiek und der Grabow ist das Zusammenspiel von Wasser, Wald, Wiesen und Feldern beeindruckend. Magische Ausblicke und die Weite der Landschaft locken im Kranichland nördlich von Stralsund ebenso wie alte Kirchen und verträumt wirkende Orte.
Barhöft
Im kleinen Hafen von Barhöft erfolgt der Start an der „Proviantkiste“. Wer mag, kann bei Chefin Silke Sprenger (51) ein „Seglerfrühstück“ – die Auswahl reicht von süß bis herzhaft – ordern. In jedem Fall gibt es einen grandiosen Ausblick über das Wasser auf die Inseln Bock und Rügen gratis.
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Auf einem geteerten Pfad, auf den ein Waldweg folgt, gehts etwa 900 Meter parallel zum Schwedenstrom. Vorsicht vor Baumwurzeln! Vorbei an Schilf und Wiesen – in der Ferne ist die Kirche von Prohn zu erkennen. Nach 1.250 Metern scharf links. Ungeübte Radler können geradeaus weiter auf die wenig befahrene Straße zwischen Barhöft und Klausdorf fahren.
Kleine Anstiege und Abfahrten hält der schmale Weg entlang des Ufers auch bereit. Nach 2,8 Kilometern ist der Klausdorfer Anglerhafen erreicht, etwas später lockt linker Hand eine Badestelle. Danach geradeaus weiter in das Dörfchen Klausdorf.
Klausdorf
Es sind nur wenige Hundert Meter bis zum Vorpommernhus. In dieser Form existiert das Kulturgebäude – ein früherer Kuhstall – seit 2007. Regelmäßig finden hier Tanz- und Kabarett-Veranstaltungen, Feiern sowie Konzerte statt. „Bis zu 200 Gäste finden im großen Saal Platz“, erklärt Romy Steinfurth (50).
Auf der Rückseite des Hauses bietet die Gaststätte „Zum Kranich“ in der Prohner Straße Hausmannskost an. Schräg gegenüber an einer kleinen Kreuzung steht eine Infotafel. Edith Janssen (62) und René Soest (65) suchen den Weg nach Barhöft.
Die Urlauber aus dem holländischen Gouda sind erstmals in Mecklenburg-Vorpommern und haben ihren Radausflug in Stralsund gestartet. „Die Landschaft ist schön und ursprünglich. Die Radwege sind aber leider nicht immer gut in Schuss“, sagt Soest.
Unsere Tour führt auf einer schmalen Asphaltpiste durch ein Wäldchen, dann wird sie von Feldern gesäumt. Der Ausschilderung Hohendorf folgen. Greifvögel in der Luft, in der Ferne die Werderbucht und die Insel Bock – Entspannung für die Seele.
Groß Mohrdorf
Wenige Pedalumdrehungen und man steht vor dem Kranich-Informationszentrum. „Hier sollte jede Kranich-Exkursion starten. Denn wir können den Gästen auf Karten die besten Beobachtungspostionen zeigen“, sagt der Chef des Hauses, Dr. Günther Nowald (56). Im September und Oktober rasten im „Kranichland“, das von Ribnitz-Damgarten bis Stralsund reicht, bis zu 75.000 dieser größten einheimischen Vögel.
Aktuell halten sich in der Region etwa 200 Kranich-Paare und 1000 „Nichtbrüter“ auf, so der Experte. Warum sieht man derzeit kaum ein Tier? „Die Paare führen die Jungtiere und sind scheu. Man sagt, sie haben auf jeder Feder ein Auge“, betont der „Kranich-Papst“.
Das 1996 eröffnete Kranichzentrum besuchen alljährlich rund 15.000 Gäste. Der Kranich ist mit einer Größe von mehr als 1,20 Metern der größte einheimische Vogel. Die fünf bis sieben Kilo schweren Tiere bewältigen auf ihrem Flug gen Süden im Schnitt eine Distanz von 1.000 Kilometern.
Etwa 300 Meter links vom Infozentrum streckt sich die 1278 erbaute Kirche in den Sommerhimmel. Eine Stippvisite in diesem Backsteingebäude lohnt. Schwungvoll rollt man Richtung Altenpleen.
Nisdorf
Den Ort Günz passieren. Zwei Kilometer sind auf der Straße nach Nisdorf zu bewältigen. Links vom Orteingangschild befindet sich das Gut Nisdorf. Pedaleure dürfen an der Küchentür des Kinder- und Familienhotels klopfen. Hier werden ihre Wasserflaschen aufgefüllt. Weiter bis zum Ortsausgang. Ein Radweg führt am Wasser lang nach Kinnbackenhagen.
Kinnbackenhagen
Vorsicht vor Baumwurzeln, die den Asphaltbelag teilweise anheben! Badestellen reizen dazu, sich in der Grabow zu erfrischen. Ein Mückenspray sollte man aber dabeihaben. Auf der anderen Uferseite ist Pramort auf dem Zingst zu sehen. Kinnbackenhagen passieren. Nach 22,1 Kilometern am Ortsausgang weiter nach Bisdorf und dort links Richtung Hohendorf.
Barhöft
Von Hohendorf aus auf einer Asphaltpiste weiter nach Wendisch Langendorf. Dort rechts halten – die Ortschaft links liegenlassen – und auf dem Feldweg geradeaus. Bei 30,6 Kilometern links auf die Straße, die zum Parkplatz Zarrenzin führt. Von dort verläuft ein Uferweg bis zum Aussichtsturm am Barhöfter Kliff.
Räder abstellen und zu Fuß hoch zum „Haus am Kliff“. Dieses beherbergt eine Nationalparkausstellung. 102 Stufen sind es bis zur Plattform des Turms, der mit einem Standesamt aufwartet. Die Kletterer genießen einen sagenhaften Rundumblick über die Landschaft des Nationalparks Vorpommersche-Boddenlandschaft.
Wieder auf dem Rad geht es einige 100 Meter nach rechts zum Barhöfter Hafen. Auf der Terrasse des Restaurants „Zum Seeblick“ lässt sich mit einem „Barhöfter Sturmsack“ entspannen. Der Riesenwindbeutel mundet köstlich.
Reisereporter