Tipps für ein langes Wochenende in der Sächsischen Schweiz
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Im Winter erstrahlt die Landschaft der Sächsischen Schweiz in einem besonderen Licht. Von vielen Aussichtpunkten, wie etwa von der Bastei, erlebst du einen traumhaften Sonnenaufgang.
© Quelle: Tourismusverband Sächsische Schweiz/ Kenny Scholz
Es duftet würzig nach Erde, Tannen und Fichten, über dem morgendlichen Nebel erheben sich mächtige Felsformationen, unter denen man sich unwillkürlich klein vorkommt. Die Sächsische Schweiz trumpft mit einer einzigartigen, grotesken Landschaft. Hier erwarten dich insgesamt 1200 Kilometer markierte Wanderwege – das entspricht etwa der Strecke von Flensburg bis Wien – darüber hinaus aber auch viel mehr: Schlösser und Burgen, die Elbe die sich durch die Sandsteinformationen schlängelt und das nur knapp 30 Kilometer entfernte Dresden – eine kulturelle Schatztruhe unter den deutschen Städten.
Du hast Lust, ein paar Tage in der Sächsischen Schweiz zu verbringen, aber keine Ahnung, welche der vielen Sehenswürdigkeiten, Wanderungen und kulturellen Highlights auf deine Urlaubsliste gehören? Mit unseren Insider-Tipps nutzt du deine Urlaubstage in der Region perfekt aus.
Tag 1: Festung Königstein und Mini-Wanderung
Schon Napoleon hat der Festung Königstein einen Besuch abgestattet – und zumindest was das angeht, solltest du dir unbedingt ein Beispiel an dem ehemaligen Kaiser der Franzosen nehmen. Rund 247 Meter über der Elbe thront die mächtige Festung. Vom Bahnhof in Königsstein kannst du den Festungsexpress bis zur Burg nehmen oder innerhalb einer knappen halben Stunde hochwandern.
Die bis zu 40 Meter hohen Festungsmauern, die früher jeden Angreifer zur Verzweiflung brachten, passierst du heute problemlos. In der Festung selbst erfährst du zum Beispiel in der Georgenburg mehr über die Geschichte als Staatsgefängnis, besuchst die Garnisonskirche oder schaust dir eine der Ausstellungen an. Wer in der Weihnachtszeit in die Sächsische Schweiz reist, sollte die Festung Königstein an einem der Adventswochenenden besuchen. Dort findet ein historischer Weihnachtsmarkt statt.
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Die Festung Königstein gehört zu den größten Bergfestungen Europas. Zwischen November und März ist sie täglich zwischen 09.00 und 17.00 Uhr geöffnet.
© Quelle: Tourismusverband Sächsische Schweiz/ Britta Premer Hirschburger
Du hast von den wirklich traumhaften Aussichten, die sich von der Festung aus bieten, noch nicht genug? Dann mach im Anschluss noch einen kleinen Abstecher: Auf der anderen Seite der Elbe erhebt sich der Lilienstein auf dich – wobei er einem Stein nicht wirklich gerecht wird: Der Lilienstein ist ein wuchtiger, 200 Meter hoher Tafelberg.
Ab dem Waldparkplatz startet eine etwa 4 Kilometer lange Rundwanderung, die auch für Wandermuffel gut machbar ist. Am Waldrand entlang geht es über einen gepflasterten Weg bis zur Markierung des blauen Strichs. Folge dem Weg nach rechts bis zu der Kreuzung unterhalb des Franzosenborn, dann gehst du weiter entlang des markierten Wanderwegs. Darüber erreichst du das Plateau mit Aussichtspunkten, die garantiert Social Media-tauglich sind. Über den Südabstieg und rechts am Waldrand entlang geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Tag 2: Obere Schleuse und essen mit Ausblick
Wer die 4 Kilometer lange Wanderung am Lilienstein eher als kleine Aufwärmübung sieht, sollte am zweiten Reisetag die Gegend rund um die Obere Schleuse zu Fuß erkunden. Von der Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf startet eine rund 9 Kilometer lange Route. Entlang der blauen Markierung und dem Hohweg geht es zur Bootsanlegestation Obere Schleuse.
Dort finden in den Sommermonaten bis Ende Oktober Kahnfahrten in der Kirnitzschklamm statt. Dabei passiert der Kahn Felsformationen, in denen sich mit etwas Fantasie ein Elefant oder Krokodil entdecken lässt. Besonders für Kinder ist das ein Highlight.
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Bei einer Kahnfahrt in der Kirnitzschklamm sehen die Besucher die Landschaft von einer ganz anderen Seite. Bis Ende Oktober starten Kahnfahrten ab der oberen Schleuse.
© Quelle: Tourismusverband Sächsische Schweiz/ Philipp Zieger
Übrigens: Im Anschluss führt die Tour entlang des Wanderwegs oberhalb der angestauten Kirnitzsch in Richtung Hermannseck. Auf dem Aussichtspunkt angekommen, folgt man der roten Markierung zum Wettinplatz, dann talwärts bis zu einer Wegkreuzung. Dort geht es rechts hinunter zum Königsplatz und nach einer kleinen Verschnaufpause entlang der roten Markierung wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Spätestens dann hast du dir eine köstliche Stärkung wirklich verdient.
Ein besonderer Tipp ist die Gaststätte auf dem Ungerberg in der Nähe von Neustadt in Sachsen. Dort gibt es nicht nur regionale Leckereien, sondern auch eine tolle Aussicht auf das Umland!
Tag 3: Bastei, Kleine Bastei und Biermanufaktur
Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz ist vermutlich die Bastei, eine besondere Felsformation mit der über 70 Meter langen Basteibrücke. An der Brücke ist auch direkt der Eingang zur Felsenburg Neurathen, die Ruine der größten mittelalterlichen Felsenburg der Sächsischen Schweiz. Noch heute erkennt man etwa die Balkenpfalze, an denen eine Steinschleuder aufgestellt wurde. Mit Steinkugeln, die über 50 Kilogramm wogen, wehrten die Bewohner damit Angreifer ab. Zwei der Kugeln wurden sogar in der Elbe gefunden.
Einen Besuch Wert ist allerdings nicht nur die Bastei, sondern auch ihre kleine Schwester: Die kleine Bastei erreichst du über den Ort Rathen. Dort kannst du dein Auto abstellen oder auch mit den Öffentlichen Verkehrsmittel anreisen. Anschließend überquerst du die Elbe mit der denkmalgeschützten Gierseilfähre. Auf der anderen Seite des Flusses, im beschaulichen Niederrathen, folgst du der Ausschilderung zur kleinen Bastei.
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Auf 276 Meter Höhe liegt der Aussichtspunkt auf der Kleinen Bastei. Von dort aus hat man einen großartigen Blick auf die Elbe.
© Quelle: imago images / Sylvio Dittrich
Von dort hast du einen tollen Ausblick auf die Elbe – wer eine Thermoskanne mit heißem Kakao eingepackt hat, kann ein kleines Picknick einlegen. Nur etwa 15 Kilometer von Rathen entfernt liegt der Ort Schmilka – ebenfalls direkt an der Elbe und unbedingt einen Besuch wert.
Rund um die historische Schmilk´sche Mühle erwartet dich im Winter ein tolles Ambiente mit Laternen und Kaminfeuer. Was du dort auf keinen Fall verpassen solltest: Die Bio-Braumanufaktur. Bei einer Führung erfahren Bier-Fans, wie das Bier vor Ort gebraut wird. Alternativ kann man sich bei einem frisch gezapften Craft-Bier von der Qualität der Produkte überzeugen. In Schmilka lässt du den Abend gemütlich ausklingen.
Tag 4: Pirna
Nachdem du in den letzten Tagen reichlich Natur erlebt hast, solltest du dir im Rahmen deines Urlaubs unbedingt Pirna anschauen. Die Stadt liegt genau zwischen Dresden und dem Elbsandsteingebirge und wird auch das Tor der Sächsischen Schweiz genannt. Nimm dir ausreichend Zeit, um durch die kleinen Gassen des mittelalterlichen Stadtkerns zu schlendern oder gemütlich einen Kaffee zu trinken.
Wer dazu noch mehr über die Stadt erfahren möchte, dem empfehlen wir die Romantische Lichtelführung in Pirna. Die findet immer freitags und samstags im Advent statt. Besonders schön ist aber nicht nur die Altstadt, sondern auch ein Spaziergang entlang des Canalettowegs unterhalb der Festung Sonnenstein, die man auch besichtigen kann. Vom Weg aus hat man einen Ausblick auf die umliegenden Weinberge.
Apropos: Probiere in einer der Gaststätten einen lokalen Tropfen. In der Region werden vor allem weiße Sorten angebaut.
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Die Gassen in der Altstadt von Pirna laden zum Bummeln und Verweilen ein. Hier lässt sich ein beschaulicher Urlaubstag verbringen.
© Quelle: Tourismusverband Sächsische Schweiz/ Achim Meurer
Fazit: Urlaub in der Sächsischen Schweiz
Wer nach einem interessanten Reiseziel für ein verlängertes Wochenende sucht, sollte sich die Sächsische Schweiz näher anschauen. Aus den meisten Teilen Deutschlands lässt sich die Region gut erreichen, sodass die Anfahrt sich auch für eine kürzere Reise lohnt. Auf alle Fälle erwarten dich Landschaften, die du so aus deinem Alltag sicher nicht kennst.
Wir finden: Gerade jetzt, in den kühleren Monaten, hat die Sächsische Schweiz ihren Reiz. Außerhalb der besten Reisezeit im Sommer geht es dort etwas ruhiger zu und zwischen Nebelschwaden oder beim Sonnenaufgang, für den du im Winter noch nicht einmal früh aufstehen musst, zeigen sich die typischen Felsformationen in einem ganz besonderen Licht.