Van selbst ausbauen: Schritt für Schritt zum DIY-Camper
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Reisereporter Marc träumt davon, mit seinem selbst ausgebauten Campervan an den schönsten Urlaubsorten zu übernachten. Bis es so weit ist, liegt noch eine Menge Arbeit vor ihm. (Symbolfoto)
© Quelle: imago images/Westend61
Urlaub, das bedeutet für viele: Nichts wie raus! Raus in die Natur, rein ins Abenteuer. Die Sachen packen, losfahren und dem Trubel entkommen – wenn auch nur für ein Wochenende. Das geht besonders gut beim Campen. Kein Wunder, dass diese Art zu reisen voll im Trend liegt. Aber: Camping ist nicht gleich Camping. Das Internet nennt es jetzt liebevoll Vanlife.
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Reisereporter Marc baut seinen Ford Transit zum Campervan um.
© Quelle: Marc Mensig/ reisereporter
Wer mit dem Campervan unterwegs ist, will meist so viel Selbstfindung und Unabhängigkeit wie möglich in einen Urlaub packen und dabei jede Sekunde auskosten. So auch ich. Doch bevor es losgehen kann, muss ich noch eine Menge Arbeit in meinen Ford Transit stecken: Ich baue ihn selbst zum Campervan um. Und dich nehme ich mit auf meinem Weg. Jede Woche gibt es ein neues Video von dem Schritt-für-Schritt-Ausbau.
Vorweg sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich zu Beginn des Ausbaus keine handwerklichen Erfahrungen hatte. Aber was nicht ist, kann ja noch werden …
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3 Gründe für das DIY-Wohnmobil
- Der Preis: Wer schon immer vom eigenen Reisemobil geträumt hat, dessen Geldbeutel wird sich auch über das Wohnmobil Marke Eigenbau freuen.
- Individualität und Kreativität: Wer selbst baut, kann alles auf die eigenen Bedürfnisse anpassen – von der Wandfarbe bis zum Solar-System.
- Der Lerneffekt: Kaufen kann jeder! Je größer das Projekt, desto mehr handwerkliche Fähigkeiten kann man daraus mitnehmen. Nur keine Angst! Fehler sind dazu da, um gemacht zu werden. Und am Ende hast du nicht nur den Van ausgebaut, sondern auch deine Fertigkeiten.
1. Schritt beim Camper-Ausbau: Der Van
Die Wahl des richtigen Fahrzeugs ist natürlich essenziell für das gesamte Projekt. Mein Van ist ein Ford Transit L2H2 aus dem Jahr 2010. L und H stehen dabei im „Vanlife-Jargon“ für die Längen- und Höhenstufen. Beim Transit reichen diese von L1H1 bis L4H3. Willst du mehr als nur Bett und Küche in deinem Van unterkriegen, solltest du mindestens die Längenstufe drei nehmen. Wer auch als großer Mensch aufrecht stehen will, für den ist H3 empfehlenswert. Aber: Je stärker das Fahrzeug vom Standardmaß abweicht, desto teurer wird es.
Außerdem wichtig: die Motorleistung. Der fertige Ausbau ist natürlich deutlich schwerer als ein leerer Transporter. Um mit einem voll beladenen Camper auch von der Stelle zu kommen, sollte der Motor mindestens 100 PS unter der Haube haben. Zudem solltest du beim Ausbau versuchen, an so vielen Ecken und Enden wie möglich Gewicht zu sparen. Nicht nur angesichts der zulässigen Gesamtmasse, sondern auch für einen geringeren Spritverbrauch.
Video: Isolation und Boden
2. Schritt beim Camper-Ausbau: Die Isolation
Der Van ist bis aufs pure Blech leer geräumt, die Trennwand zwischen Fahrerkabine und Laderaum entfernt und alles akribisch geputzt: Dann kommt jetzt die Isolation. Sie ist besonders in kühleren Nächten entscheidend, da sie nicht nur etwas mehr Wärme im Van hält, sondern auch verhindert, dass sich Kondenswasser am Innenblech bildet. Kondenswasser am Innenblech würde zu Rost führen – und den Van und somit deine ganze Arbeit innerhalb weniger Jahre zunichtemachen.
Für die Isolation gibt es selbstklebende Lösungen wie zum Beispiel Armaflex, eine selbstklebende Kautschukmasse, die du dir einfach zurechtschneiden und in jede kleine Ecke des Campers quetschen kannst. Im Idealfall ist am Ende jede Stelle des Blechs abgeklebt, die direkten Außenkontakt hat. Armaflex gibt es in verschiedenen Dämmdicken. Ich habe mich für die 19-Millimeter-Variante entschieden, damit ich auch in kälteren Regionen im Van nicht frieren muss. Für den gesamten Van habe ich drei Rollen Armaflex verbraucht.
Video: Einbau von Fenster und Dachluke
3. Schritt beim Camper-Ausbau: Der Boden
Im Internet kursieren verschiedenste Ideen für den Boden im Camper: von PVC über Teppichboden bis hin zu gänzlich abenteuerlichen Beispielen. Es spricht nichts dagegen, deiner Fantasie freien Lauf zu lassen, allerdings solltest du dabei trotzdem auch auf das Gewicht und die Praktikabilität achten. Möchtest du wirklich auf Dauer einen Teppich im Camper sauber halten?
In meinem Van benutze ich den originalen Holzboden, den wir zusätzlich von unten Isolieren. Den Originalboden zu benutzen spart eine Menge Geld und Arbeit, da er ja bereits die richtige Form hat. Schön sieht er allerdings nicht aus. Deswegen kommt oben drauf eine hauchdünne Schicht PVC. Dieses hat eine deutlich bessere Optik und fällt auch kaum ins Gewicht. Um den PVC-Bodenbelag perfekt anzupassen, habe ich ihn zunächst komplett ausgerollt und dann die Bodenplatte des Vans als Schablone verwendet, um das PVC passend auszuschneiden. Innerhalb von wenigen Stunden wurde aus dem Laderaum allein durch den Bodenbelag ein Wohnraum.
Video: Innenausbau und Möbel
4. Schritt beim Camper-Ausbau: Fenstereinbau
Loch schneiden, Fenster rein: Klingt doch eigentlich ganz einfach. Falls dabei aber etwas schiefgeht, regnet es zukünftig immer ins Auto. Beim Fenstereinbau solltest du also mehr als genug Dichtmittel bereithalten – viel hilft viel! Da die meisten Fenster mindestens zwei Zentimeter Tiefe haben, das Blech aber nur wenige Millimeter dick ist, habe ich als Erstes einen Rahmen gebaut, in den das Fenster haargenau hineinpasst.
Den benutze ich auch zum Anzeichnen der Schnittlinien und zum richtigen Anbringen des Fensters. Mit einer Stichsäge in Blech zu schneiden macht einen riesigen Lärm. Hier also auf keinen Fall den Gehörschutz vergessen.
Viel Spaß!
Reisereporter