Warum dein Malediven-Trip nachhaltiger ist, als du denkst
Langstreckenflug und Nachhaltigkeit – kann das zusammengehen? Tatsächlich geht es nicht nur um einen Reisestopp, sondern um bewussteres Reisen an Orte, die in die Zukunft und die Umwelt investieren.
In Zeiten der Klimakrise werden Langstreckenflüge ständig diskutiert. Und das ist auch gut und richtig so. Nachhaltige Reisen erleben zurecht einen Boom. Weniger gut sind Schwarz-Weiß-Denken und der Druck, dass man gar nicht mehr reisen sollte. Die Alternative ist ein fairer Urlaub zu Reisezielen, die in die Zukunft und die Umwelt investieren, zum Bespiel auf den Malediven, wo Nachhaltigkeit in Form von Green Glamour geschieht. 9 Gründe, warum dein Malediven-Urlaub nachhaltiger ist, als du denkst:
1. Verzicht auf fossile Brennstoffe
Die Malediven sind vom Klimawandel am meisten betroffen. Steigt der Meeresspiegel an, wären die rund 1.200 Inseln im Indischen Ozean tatsächlich mit als Erste davon betroffen. Grund genug, dass sich seit Jahren ein Wandel vollzieht – und ein großer Schritt getan wird, indem fossile Brennstoffe von der Inselgruppe verbannt werden sollen.
Die Forderung ist schon lange da: Die Menschheit soll damit aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrauchen. Das bedeutet: keine Kohle, kein Erdgas, kein Erdöl. Ab 2020 wird das auf den Malediven komplett der Fall sein.
Die Bewohner der Malediven legen Wert auf nachhaltiges Leben.
2. Neue Ökosteuer für die Umwelt
Das Ziel hinter der Ökosteuer ist es, das empfindliche Ökosystem der Inselgruppe zu schützen. So wird damit beispielsweise in das Müllsystem der Inselresorts investiert, das lange ein Problem war. Aber: Du zahlst die Ökosteuer nicht extra. Meist ist die Steuer bei Pauschalarrangement eingerechnet.
3. Schutz der Unterwasserwelt
Schnorcheln und Tauchen sind oft die Beweggründe, warum es Urlauber auf die Malediven zieht. Kein Wunder, denn die Welt unter der Wasseroberfläche ist hier einfach gigantisch. Mittlerweile stehen große Gebiete aber unter Naturschutz. So wurde zum Beispiel das 140.000 Hektar großen Baa Atoll schon 2011 von der UNESCO zum ersten und einzigen Biosphärenreservat der Malediven erklärt. Warum?
Weil es eine der größten Korallenriff-Gruppen im Indischen Ozean ist, in der dank der natürlichen Bedingungen viele bedrohte Tierarten leben, zum Beispiel die Grüne Meeresschildkröte, die Echte Karettschildkröte und der Indopazifische Ammenhai.
Die Unterwasserwelt der Malediven ist einzigartig.
4. Urlauber helfen beim Korallenschutz
Ein Land, das zu über neunzig Prozent aus Wasserflächen besteht, muss auch unter der Wasseroberfläche geschützt werden. Besonders wichtig ist der Schutz der Korallen, denn: Die Korallenriffe gehören zu den ältesten Ökosystemen der Welt und bieten einen wichtigen Lebensraum für Larven und Jungfische. Das Problem: Korallenbleiche, Stürme, Wellen und unachtsame Unterwassersportler führen zum Abbrechen und Absterben vieler Korallen. Aber es gibt immer mehr Projekte, die sich dem Schutz der Korallen widmen.
Besonders cool: Du kannst im Urlaub auf den Malediven neben den klassischen Touren auch nachhaltige Ausflüge machen, die dem Ökosystem der Inselgruppe zu Gute kommen: Wie wär’s zum Beispiel gemeinsam mit einer Meeresbiologin Korallen zu pflanzen oder sogar eine Koralle zu adoptieren? Damit unterstützt du Aufzuchtprogramme, die sich um die natürliche Erhaltung der Korallenriffe kümmern.
Hier kannst du die Natur aus nächster Nähe erleben.
5. Resorts investieren in klimaneutrale Energieversorgung
Die Malediven bieten Unterkünfte aus dem Bilderbuch: Von luxuriösen Wasservillen über schicke Hotels bis zum gechillten Homestay ist alles dabei. Spannend ist, dass sich immer mehr Resorts dazu entscheiden, den Klimawandel mit kleinen und großen Aktionen einzubremsen.
Es gibt immer mehr fair agierende Resorts, die Nachhaltigkeit auf den Malediven auf das nächste Niveau heben: von der plastikfreien Insel, die ein ganz eigenes Wasserfiltersystem entwickelt hat, über das Resort, in dem 60 Prozent der Energie durch Fotovoltaik gewonnen wird, bis hin zu einem Hotel mit einer Nachhaltigkeitsmanagerin, die mit Hotelgästen auf Nachhaltigkeitstour geht.
6. Nachhaltige Fischereiindustrie
Kein Urlaub auf einer Inselgruppe ohne Fisch auf dem Teller. Auf den Malediven passiert das aber immer mit gutem Gewissen, denn die Fischereiindustrie verfolgt das Ziel, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten, um die begrenzten Ressourcen zu schonen – und das schon lange. Denn die traditionelle Fischereimethode wird seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Malediven gelten als vorbildliches Beispiel der Fischereiindustrie, vor allem wenn es um Thunfisch geht. Das Land verweigert jeglichen ausländischen industriellen Fischereiflotten den Fang von Thunfisch in seinen Gewässern und fördert dagegen kleine, einheimische Fischereien.
Auf den Malediven wird noch ganz traditionell gefischt.
7. Menschen vor Ort kreieren grüne Ideen
Es sind nicht nur die großen Resorts und Hotels, die mit ihrer Macht etwas für die Umwelt tun, es sind auch immer mehr Locals, die etwas tun wollen und mit ihren nachhaltigen Ideen die Malediven frisch beleben. Die Insulaner wissen um die Gefahr des Klimawandels und kreieren Projekte, um die Umwelt zu schützen, zum Beispiel das „Coral Line Projekt“: Aus einfachen Nylonseilen werden Halterungen für Babykorallen gefertigt.
Diese werden vorsichtig getrennt, in die entsprechende Größe geschnitten und in das Seil eingedreht. Zwischen ein bis drei Jahre benötigen die Korallen für ein gesundes Wachstum. Cool ist auch das Projekt „Parley for the Oceans“, das unter anderem mit Adidas Sneaker aus Recyclingmaterial herstellt und mit einigen Resorts auf den Malediven kooperiert.
8. Im Malediven-Urlaub deinen fairen Teil leisten
Der Traumurlaub auf den Malediven muss nicht nur gechillt am Strand ablaufen. Urlauber bekommen immer häufiger die Chance, ein bisschen Zeit zu investieren, um der Inselgruppe etwas Gutes zu tun. Wie wär’s zum Beispiel mit der Teilnahme an einem „Dive Against Debris“-Event?
Dabei kannst du mithelfen, das Hausriff der jeweiligen Insel von Schmutz und Ablagerungen zu befreien. Auch bei regelmäßig stattfindenden „Desert Island Clean-ups“ kannst du etwas für die Umwelt tun und gemeinsam mit anderen Freiwilligen eine nahegelegene Insel von angespültem Abfall säubern.
Damit die Inseln so erhalten bleiben, muss jeder seinen Beitrag leisten.
9. Grüne Politik auf den Malediven
Klimaschutz wird stark von der jeweiligen Politik gesteuert. Auf den Malediven hat sich auch diesbezüglich viel getan. Seit November amtiert ein neuer Präsident, Ibrahim Mohamed Solih. Er gilt als demokratisch eingestellter Politiker und Vertrauter des früheren Präsidenten Mohamed Nasheed. Der ging in die Geschichte ein, als er eine Kabinettssitzung unter Wasser abhielt, um auf die Gefahr für die Malediven durch den steigenden Meeresspiegel aufmerksam zu machen.
Ibrahim Mohamed Solih hat offenbar ein ähnlich großes (und grünes) Potential: Zu einer seiner ersten Amtshandlungen gehörte die Ansage, innerhalb der ersten 100 Tage seiner Regierung Einwegplastik aus den Ministerien und dem Büro des Präsidenten zu verbannen.