Die Engelsburg ist eine DER Sehenswürdigkeiten in Rom. Sie wurde ursprünglich als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian gebaut. Für zwei Touristen liegt in der Nähe jedoch etwas ganz anderes begraben: 429,80 Euro, die sie für zwei Portionen Pasta mit frischem Fisch und Wasser zahlen sollten.

80 Euro Servicegebühr und fast 350 Euro für Nudeln und Fisch – wurden Rom-Touris abgezockt?

Genauer gesagt kostete sie das Mittagessen 349,80 Euro, obendrauf berechnete ihnen das Antico Caffè di Marte eine Servicegebühr von 80 Euro. Entsetzt veröffentlichten die Japaner ein Foto der Rechnung vom 4. September auf „TripAdvisor“ – mittlerweile ist das dort nicht mehr einsehbar, auf Twitter kursiert das Bild weiterhin. Darauf sind die einzelnen Posten nicht zu sehen, nur die horrende Summe von fast 430 Euro.

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Auf der Bewertungsplattform häufen sich derart schlechte Bewertungen des Lokals. Erst Mitte Juni schrieb User „Wichtelmann“: „Touristenabzocke!!!“ Es habe nicht geschmeckt und sei teuer gewesen. Weitere Ein-Stern-Bewertungen regnete es schon Monate und Jahre zuvor.

Restaurant in Rom kassiert massenweise schlechte Bewertungen

So wurden von „pppzk“ 97 Euro für eine Speise berappt, und er nennt die Betreiber „Diebe“. Ein anderer Gast sollte für Steak und Fisch ganze 450 Euro zahlen. Nicht nur über die Preise wird gemeckert: Nach „237frankars“ Ansicht ist die Pasta „widerlich“, „pingi22“ aus der Schweiz klagte 2017 über das „schlechte Personal“, der Besuch sei eine „Katastrophe“ gewesen. Mittlerweile hat „TripAdvisor“ die Bewertungsfunktion für das Restaurant gesperrt.

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„Aufgrund eines aktuellen Ereignisses, das die Aufmerksamkeit der Medien erregt hat und einen Anstieg an Bewertungseinreichungen zur Folge hatte, die keine persönlichen Erlebnisse widerspiegeln, werden wir für diesen Eintrag vorübergehend keine neuen Bewertungen veröffentlichen“, heißt es auf der Seite.

Es ist nicht ganz klar, ob die Touristen tatsächlich in eine Falle getappt sind oder sie schlichtweg die Preise nicht richtig inspiziert haben. Der Gastronom Giacomo Jin verteidigte sich in der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. In der Speisekarte seien die Preise klar aufgeführt, den Fisch hatten die Japaner selbst an der Frischetheke ausgewählt.

Und die Servicegebühr von 80 Euro sei ein freiwillig gewähltes Trinkgeld und nicht obligatorisch, erklärte er weiter. Ältere negative Bewertungen lassen vermuten, dass die angegebenen Preise für Fisch und Fleisch nur für eine jeweilige Grammzahl gelten, nicht aber pauschal für das gesamte Gericht.

Die Behörden haben sich der Sache offenbar angenommen, Kommissar Giancarlo Deidda behandle den Fall ernst. Auch wenn es sich um einen Einzelfall handele, seien solche Ereignisse weder für die Gastronomie noch für die Stadt gut. 

Touri-Falle im Urlaub: Darauf musst du achten

Er spricht weiter von einem Imageschaden für Rom – nicht ganz unbegründet, die Stadt macht in diesem Jahr nicht zum ersten Mal mit dubiosen Touri-Maschen negative Schlagzeilen. Beispielsweise sollten Touristinnen in einem Lokal gegenüber des Vatikans für zwei Burger, einen doppelten Caffè americano und zwei doppelte Cappuccino fast 82 Euro zahlen.

In Griechenland gehen die Behörden gegen solche Touristen-Fallen deutlich strenger vor, sie führten bereits bei Restaurants und Bars Razzien durch, die in Schließungen endeten.

Um erst gar nicht Opfer zu werden, solltest du Lokale rund um Sehenswürdigkeiten und andere beliebte Touristen-Hotspots mit Vorsicht genießen. Lies dir die Speisekarte genauestens durch und sollten keine Preise aufgelistet sein, dann mach lieber einen großen Bogen darum.