Wohin, wenn’s knallt? – Unsere Silvesterfavoriten
Silvester ist für die einen die Party des Jahres, für den Rest von uns eine nicht enden wollende Verkettung von Enttäuschungen. Wir haben ein paar Ideen für Fluchtwillige gesammelt.
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Bikini im Schnee
Dicke Schneeflocken auf nackter Haut können so schön sein <3 . Die eiskalte Schneedusche macht aber mehr Spaß, wenn der Körper noch gut durchgewärmt ist. Perfekt dafür: ein Winterabend in einer Salztherme. Die gibt es überall in Deutschland, richtig schön sind die Kristall-Therme „Heißer Brocken“ in Altenau und die Sole-Therme in Bad Harzburg, beide im Harz, beide mit Blick über die Weite der Berge. Das Silvester fällt da oft eher beschaulich aus: Man geht gut Essen, stößt auf das Frohe Neue an und freut sich dann auf dem ersten Tag des Jahres.
Heiße Aroma-Saunen, Wasser mit hohem Salzgehalt und eisige Winterluft ergänzen sich in den Thermen zu einem gesunden Start ins Jahr. Wenn die Sonne hinter den Bergen untergeht, rieseln in hohen Berglagen entweder Schneeflocken vom Himmel oder es funkeln Mondlicht und hunderte Sterne – auch schön. Geheimtipp: Viele Hotels bieten mit der Kurkarte günstige Eintrittskarten an. Unbedingt probieren: Forelle Müllerin Art und die örtlichen Schnäpschen.
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Ritterkojen in Polen
Zwei Seen, ein Ritter-Schloss des Johanniter-Ordens, ein geheimnisvoller alter deutscher Friedhof, Wildtiere in den Wäldern und auf den Speisekarten, für Vegetarier gibt es Piroggen: Łagów in Polen ist derzeit noch ein Geheimtipp. Der Wanderweg um den nördlichen See Jezioro Ciecz dauert etwa fünf Stunden und führt vorbei an vielen Stegen, einige windschiefe sind eher mit Vorsicht zu betreten. Grandioses (günstiges!) Essen, eine Bar und alt-ehrwürdige Zimmer gibt es im Schloss, der Guide erzählt als Mönch verkleidet alte Geistergeschichten.
Günstiger ist das Hotel Villarada, bietet gutes Frühstück und eine aufmerksame Wirtin. Im Restaurant Pod Lipami gibt es Eier in allen Variationen, Pizza, Pirroggen und viel Fleisch.
Unsere Autorin Isabell Prophet hat Silvester in Polen am See verbracht.
Anfahrt mit dem Zug: ab Berlin über Frankfurt zwei Stunden nach Świebodzin, dort vom Hotel abholen lassen. Taxifahrer fordern – verständlicherweise – Touristenpreise.
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Aufn Deich
Sorry, aber das hier ist nur etwas für Allwetter-Reisende: Von den Deichen aus reicht der Blick über das norddeutsche Flachland besonders weit, deshalb ist auch viel vom Feuerwerk zu sehen. Vorher gibt’s zünftig Grünkohl und Bregenwurst. Aus den Fischbuden riecht es nach Frittierfett, zum Backfisch gibt es kühles Bier oder heißen Glühwein. An der Nordseeküste von Dänemark bis an die Niederlande reihen sich kleine Orte wie Tossens, die ihren norddeutschen Charme noch erhalten haben – ein paar wenige Spa-Hotels finden sich dazwischen aber auch schon. Wer langfristig plant, ergattert vielleicht sogar ein Zimmer in einem alten Leuchtturm.
Vorteil: Wer bei Eisregen auf dem Deich steht, der wird in der Regel nur von hinten nass. In den Teekontoren und -Stuben Büsums, Husums und der vielen anderen kleinen Städtchen gibt es zum Aufwärmen und Auskatern leckeren Schietwettertee.
P.S.: Auch einige Orte an der Ostsee planen Strandpartys mit Lagerfeuer und Fleisch vom Grill.
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Zum exklusiven GutscheinSilvester am Strand
Apropos Strandparty: Wer es gern etwas wärmer hätte, der muss dafür um diese Jahreszeit ein bisschen länger fliegen. Auf den Kanaren, Teneriffa zum Beispiel, dürften um die 20 Grad sein, Madeira ist auch warm und verspricht ein tolles Feuerwerk – und viele Kreuzfahrtschiffe vor Anker. In Ägypten ist zwar auch Winter, der ist aber mild bis warm. Am roten Meer können Taucher am Neujahrsmorgen die Fische begrüßen, wer Glück hat, sieht Schildkröten oder gigantische Rochen. Hochsommer ist in Rio de Janeiro, auf der thailändischen Insel Phuket ist die Regenzeit vorbei.
Eine stille Hütte in den Vogesen
Wer gar keine Lust auf andere Leute hat, der flüchtet sich am besten in eine Hütte ins Gebirge. Stark unterschätzt sind bislang noch die Vogesen im Elsass, gleich hinter der deutsch-französischen Grenze. Berghütten und Pensionen sind hier reich verstreut, auch in verschiedenen Größen, romantisch-zweisam bis zur kleinen Privatparty. Das bietet sich sogar an: Weil es in Frankreich vielerorts Alkoholverbote in den Straßen gibt, flüchten sich partyhungrige Franzosen nach Deutschland. In Frankreich wird Silvester gern etwas ruhiger angegangen, Feuerwerke sind seltene Ausnahmen. Achtung: An der Grenze werden um diese Jahreszeit gern Autos gefilzt. Die französische Polizei ist auf der Jagd nach illegalen Feuerwerkskörpern. Schlürft lieber Austern und Champagner. Die sind in Frankreich zu jeder Jahreszeit erlaubt.
Kölle am Rhein
Darf nach den Übergriffen im vergangenen Jahr eigentlich Köln empfohlen werden? Die Stadt am Rhein bietet ja immerhin atemberaubendes Feuerwerk, rote Rauchschwaden über dem Rhein inklusive. Der Kampf ums beste Brauhaus in Köln ist bislang nicht entschieden, ganz vorn liegen das Peter’s in der Altstadt, Päffgen auf der Friesenstraße und das Früh em Veedel in der Südstadt. Für Ortsfremde: En Halver Hahn es en Röggele – ist ein Roggenbrötchen – mit dicker Käsescheibe. Wer einen halben Hahn will, der sollte in eine Imbissbude gehen.
Tipp: Auf der Schäl-Sick, also auf der Deutzer Rheinseite, ist die Aussicht besser. Von dort liegt nämlich der Dom im Blick, und natürlich die Lichter der Stadt. Von der Altstadt aus über die Brücken nach Deutz sind es etwa zehn Minuten Fußweg. Vorsicht: Günstige Hotels gibt es in Köln nicht. Nirgends. Auch nicht weit draußen. Vielleicht am Flughafen.
Am Neujahrsmorgen laufen die ersten Motivierten die Rheinwiesen entlang. Wem das noch zu hart ist, der bekommt im Gaffel am Dom das erste Konter-Kölsch.
PS: Wer Silvester in Köln verpasst, der kriegt bei den Kölner Lichtern im Sommer eine zweite Chance.