„Raus mit den Monsterschiffen aus Venedig“​, „Venedig ist kein Disneyland“​ – etliche Einwohner von Venedig sind nach dem Kreuzfahrt-Crash in Venedig sauer. Bei einer Großdemo am Samstag haben sie erneut ein Kreuzfahrt-Verbot für die Lagunenstadt gefordert.

Venedig: Tausende demonstrieren gegen Kreuzfahrtschiffe

An der Protestaktion nahmen nach Polizeiangaben etwa 8.000 Menschen teil, das berichtet die regionale Zeitung „Il Gazzettino“​. Organisiert wurde sie von der Bürgerbewegung „Comitato No Grandi Navi“​. 

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„Jedes Kreuzfahrtschiff verpestet unsere Luft wie 14.000 Autos“​, so die Organisatoren. Venedig gehört laut einer aktuellen Studie zu den drei Städten, in denen Kreuzer die Luft am stärksten verschmutzen.

Kritiker sind außerdem der Meinung, dass die von den Schiffen verursachten Wellen die Grundmauern der Gebäude zerstören.

Das Kreuzfahrtschiff „MSC Opera“ krachte beim Anlegen am 2. Juni in Venedig in den Pier und rammte ein Touristenboot mit etwa 130 Menschen an Bord. Die Ursache dafür war offenbar ein Motorschaden.

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Venedig: Konsequenzen nach Kreuzfahrt-Crash noch unklar

Diskutiert wird derzeit erneut, die großen Kreuzfahrtschiffe aus dem Kanal von Giudecca in der Altstadt zu verbannen und in der Industriegegend von Marghera anlegen zu lassen. Doch was bereits im Jahr 2017 angekündigt worden ist, ist nach Angaben des italienischen Verkehrsministers Danilo Toninelli gar nicht durchführbar. 

Ein großer Befürworter des Projektes ist hingegen Luigi Brugnaro, der Bürgermeister von Venedig. Als Alternativen gelten Kreuzfahrt-Terminals in Chioggia oder am Lido. Von hier aus sollen Kreuzfahrtpassagiere an Bord kleinerer Schiffe nach Venedig gebracht werden.