Gegen Overtourism: Amsterdam verhängt Bettensteuer
Amsterdam macht ernst: Zusätzlich zu der neuen Touristenabgabe wird jetzt noch eine Bettensteuer erhoben. Die Einnahmen sollen in die Infrastruktur investiert werden – doch es gibt auch viel Kritik.
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Amsterdam wehrt sich gegen Touristenmassen: Ob hohe Bußgelder gegen pöbelnde Gäste oder hartes Durchgreifen bei Souvenir- und Touri-Shops.
Jetzt müssen aber auch Übernachtungsgäste tiefer in die Tasche greifen: Neben der neuen Touristenabgabe von sieben Prozent der Hotelrechnung kommt ab 2020 eine Bettensteuer. 3 Euro pro Nacht und Person werden dann fällig, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit.
Amsterdam: Touristenabgaben sollen in historische Gebäude investiert werden
Etwa 105 Millionen Euro Mehreinnahmen verspricht sich die Verwaltung. Von dem Geld soll unter anderem der Erhalt und die Restaurierung historischer Gebäude der Stadt bezahlt werden.
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Insgesamt 289 Millionen Euro möchte Amsterdam in den kommenden Jahren in die Instandhaltung von Kais, Brücken, Straßen und Grünflächen investieren.
Kritik: Amsterdam bessert Budget mit Touristenabgaben auf
Dafür hagelte es von dem niederländischen Hotel- und Gaststättenverband KHN Kritik. Der Vorwurf: Mit den neuen Touristenabgaben wird die Stadtkasse aufgebessert. „Mit dem Erlös aus der Bettensteuer werden die Lücken im Budget geschlossen“, schrieb Dirk Beljaarts, Direktor des KHN, in einer Reaktion auf Twitter.
Amsterdam mit den höchsten Touristenabgaben
„Wenn die Touristen deswegen fernbleiben, trifft das die Mittelschicht“, sagt Beljaarts. Amsterdam habe im Vergleich zu anderen touristischen Hochburgen die Touristenabgaben in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Zuletzt verhängte die Stadt eine Steuer für Kreuzfahrt-Touristen: 8 Euro müssen die Passagiere zahlen, wenn sie einen Landgang in Amsterdam unternehmen. Viele Schiffe steuern die Stadt deswegen nicht mehr an.