Pleitewelle! 20 Airlines in nur einem Jahr insolvent
Es ist eine echte Pleitewelle: Germania, Small Planet, Flybmi und nun Wow Air – immer mehr Airlines verschwinden. In den vergangenen 365 Tagen haben 20 Fluggesellschaften Insolvenz angemeldet.
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Es war der Worst Case: Tausende Passagiere strandeten, als Wow Air am 28. März ohne Vorwarnung den kompletten Flugbetrieb einstellte. Die Pleite der isländischen Airline ist wohl eine Folge des intensiven Tarifstreits auf den Transatlantikstrecken.
Und sie reiht sich ein in eine lange Liste an Fluggesellschaften, die innerhalb eines Jahres Insolvenz angemeldet haben. Germania, Small Planet, Flybmi und viele weitere Airlines sind seit April 2018 pleitegegangen. Insgesamt waren es 20 innerhalb von 365 Tagen, das berichtet das Unternehmen „Skift“.
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Übersicht: Diese Airlines gingen pleite
Airline | Start | Insolvenz | Basis |
Wow Air | 2012 | März 2019 | Island |
Germania | 1978 | Februar 2019 | Deutschland |
Flybmi | 1987 | Februar 2019 | Großbritannien |
Insel Air | 2006 | Februar 2019 | Curaçao |
California Pacific | 2018 | Januar 2019 | USA |
PrivatAir | 1977 | Dezember 2018 | Schweiz |
Small Planet | 2008 | November 2018 | Litauen |
Cobalt | 2016 | Oktober 2018 | Zypern |
Primera Air | 2009 | Oktober 2018 | Dänemark |
Cello | 2009 | Oktober 2018 | Großbritannien |
Shaheen | 1994 | Oktober 2018 | Pakistan |
Wataniya Airways | 2017 | September 2018 | Kuwait |
SkyWork | 1983 | August 2018 | Schweiz |
VLM Airlines | 1992 | August 2018 | Belgien |
OneJet | 2015 | August 2018 | USA |
NextJet | 2002 | Mai 2018 | Schweden |
Aserca | 1968 | Mai 2018 | Venezuela |
Saratov Airlines | 1931 | Mai 2018 | Russland |
Air Arabia Jordan | 2015 | April 2018 | Jordanien |
SBA Airlines | 1997 | April 2018 | Venezuela |
Warum gehen so viele Airlines pleite?
Warum scheitern in letzter Zeit so viele Fluglinien? Jede Pleite hat natürlich individuelle Gründe. Vor allem aber sind es kleinere Airlines, die nicht über das nötige Kapital verfügen, um dem Konkurrenzkampf und anderen Herausforderungen standzuhalten.
Ein Problem, dass alle Fluglinien trifft, sind die extrem schwankenden Ölpreise. Die führen dazu, dass Airlines nicht vernünftig kalkulieren können. Zudem fehlt der europäischen Flugsicherung das nötige Personal, um die erhöhten Kapazitäten der Airlines abzudecken – und das sorgt wiederum für Verspätungen im Flugverkehr.
Ein weiteres Problem: Nach der Air-Berlin-Pleite 2017 haben sich viele Fluglinien bei der Vergabe der frei gewordenen Slots auf die lukrativen, aber nicht auf die Nebenstrecken gestürzt, berichtet die „WirtschaftsWoche“. Das führte zu einem Überangebot auf den Hauptstrecken und damit zu leeren Plätzen in den Fliegern.