30 Millionen Menschen werden in diesem Jahr laut Hochrechnungen der internationalen Vereinigung der Kreuzfahrtlinien (Clia) eine Kreuzfahrt machen.

Hafenstädte nehmen Eintritt von Kreuzfahrtschiff-Passagieren

Der Kreuzfahrttourismus ist zum Massentourismus geworden, der immer weiter boomt. Etliche Hafenstädte Europas leiden unter dem großen Andrang der Tausenden Besucher, die kurze Landgänge machen, wenn die Kreuzer anlegen.

Die Massen an Touristen, die für ein paar Stunden in die Hafenstädte einfallen, bringen der lokalen Wirtschaft wenig. Immer mehr Städte reagieren daher und fordern von ihren Besuchern jetzt Eintritt. Diese Städte nehmen eine Touristen-Gebühr:

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Amsterdam nimmt ab 2019 Eintritt

Seit Anfang des Jahres fordert Amsterdam von Besuchern, die mit einem Kreuzfahrtschiff kommen und weniger als 24 Stunden bleiben, 8 Euro Eintritt. Sie werden über die Kreuzfahrtbetreiber bezahlt. Die Passagiere, die in Amsterdam einsteigen oder das Kreuzfahrtschiff hier verlassen, müssen kein Geld zahlen. 

Ob das was bringt? Fraglich. Einige Reedereien wollen nämlich nun in Rotterdam anlegen und ihre Gäste dann mit Bussen nach Amsterdam zu fahren.

Venedig verlangt pro Tag 3 Euro

Auch die Lagunenstadt Venedig hat genug: Voraussichtlich ab Mai müssen Tagestouristen und Kreuzfahrttouristen 3 Euro Eintritt zahlen. Ab dem Jahr 2020 verdoppelt sich der Eintrittspreis auf 6 Euro pro Person und Tag – je nach Touristenansturm kann er auch auf 10 Euro angehoben werden.

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Barcelona: Kreuzfahrttouristen müssen zahlen

Weil nur ein Bruchteil der mehr als 30 Millionen Touristen tatsächlich in Hotels übernachtet, hat die Regierung Barcelonas als eine der ersten eine Steuer für Kreuzfahrt-Passagiere beschlossen. Wer länger als zwölf Stunden bleibt, muss 2,25 Euro zahlen. Bleibt ein Gast unter zwölf Stunden in Barcelona, werden 65 Cent fällig. 

Balearen verlangen Eintritt von Kreuzfahrt-Touris

Auch die Häfen von Menorca, Ibiza, Palma de Mallorca und Formentera verlangen von Touristen, die mit dem Kreuzfahrtschiff kommen, eine Gebühr, und das bereits seit dem 1. Januar 2018. Kreuzfahrt-Urlauber müssen 2 Euro am Tag zahlen, in der Nebensaison zahlen sie einen Euro.

Dubrovnik: Nur zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag

Auch Dubrovnik im Süden von Kroatien geht gegen die Touristenmassen von Kreuzfahrtschiffen vor. Allerdings nimmt die Stadt von Besuchern kein Geld.

Nur zwei Kreuzfahrtschiffe, die mehr als 5.000 Passagiere an Bord haben, dürfen hier täglich anlegen. Die Stadt hat Angst, dass der Massentourismus das Weltkulturerbe zerstören wird.

Bergen beschränkt Zahl der Kreuzfahrtschiffe

Die Einwohner Bergens in Norwegen haben auch die Nase voll von Tausenden Touristen, die in ihren Fjorden auf Kreuzfahrtschiffen fahren und dann für ein paar Stunden die kleine Stadt bevölkern.

Die Stadt überlegt, einen ähnlichen Ansatz wie Dubrovnik umzusetzen: Sie will nur noch drei Schiffe täglich und nicht mehr als 8.000 Passagiere in den Hafen lassen. 

Außerdem sollen, zum Schutz der Umwelt, ab dem Jahr 2026 keine Schiffe mit Schwerölantrieb mehr im Geiranger- und Næroyfjord fahren.