Düsseldorf: Bald ist es wieder soweit: In Düsseldorf und anderen Karnevalshochburgen ziehen die Jecken durch die Straßen. Der Düsseldorfer Karneval zählt zu den größten seiner Art und zieht jedes Jahr mehrere Millionen Touristen in die Metropole am Rhein. In vielen Punkten ähnelt der Karneval seinem großen Bruder in Köln. Doch mit über 300 Prunksitzungen, Kostümbällen und Empfängen weiß auch der Düsseldorfer Karneval, eigene Akzente zu setzen.

Karneval 2023 in Düsseldorf: Termine und Events

Der Terminkalender des Düsseldorfer Karnevals richtet sich nach den allgemeinen Daten der Karnevalssession 2020:

  • 16. Februar (Weiberfastnacht, “Altweiber”)
  • 17. Februar (Karnevalsfreitag)
  • 18. Februar (Karnevalssamstag)
  • 19. Februar (Karnevalssonntag)
  • 20. Februar (Rosenmontag)
  • 21. Februar (Karnevalsdienstag, auch Veilchendienstag)
  • 22. Februar (Aschermittwoch)

Diese Events solltest du dir nicht entgehen lassen:

Am 16. Februar ist Weiberfastnacht beziehungsweise Altweiber. Der Tag markiert den offiziellen Beginn des einwöchigen Straßenkarnevals. Auf dem Marktplatz stürmen die „alten Möhnen“ um Punkt 11.11 Uhr das Rathaus. Vielerorts wird Männern die Krawatte abgeschnitten. Die ungewöhnliche Trophäenjagd gehört auch außerhalb Düsseldorfs zu den Karnevalstraditionen. Dazu steigen in der ganzen Stadt Altweiber-Partys, die teilweise Eintritt kosten.

Den Karnevalsfreitag solltest du nutzen, um dich zu erholen und Kraft für die bevorstehenden Partys zu tanken. Die Woche ist lang und verlangt dir einiges ab. Natürlich gibt es aber auch heute zahlreiche Partys und Veranstaltungen, die du besuchen kannst. Zum Beispiel im Schlösser Quartier Bohème (SQB). Hier gibts ab 20.11 Uhr auf die Ohren, der Eintritt kostet 15,55 Euro.

Am Karnevalssamstag steht mit dem „Tunte lauf!“ eine legendäre Düsseldorfer Karnevalsparty an. Diesmal steigt das Schaulaufen der in High Heels und Frauenkleidern kostümierten Männer in der Nachtresidenz. Einlass ist um 16.11 Uhr, Beginn eine Stunde später. Alle Einnahmen kommen übrigens der AIDS-Hilfe Düsseldorf zugute.

Der Karnevalssonntag am 19. Februar ist gespickt mit vielen kleinen und größeren Karnevalsumzügen, die in mehreren Stadtteilen stattfinden. Zu den bekanntesten zählt das „Tonnenrennen“ in Niederkassel. Insgesamt strömen am Karnevalssonntag Hunderttausende feierwütige Menschen in die Düsseldorfer Altstadt und auf die Königsallee im Stadtzentrum.

Wie in anderen Karnevalshochburgen markiert der Rosenmontag auch in Düsseldorf den Höhepunkt der Karnevalswoche. Mehr als 60 Wagen ziehen am Rosenmontagszug durch die Düsseldorfer Innenstadt. Los geht’s diesmal um 12 Uhr auf der Corneliusstraße. Besonderes Highlight sind in jedem Jahr die politischen Themenwagen des Künstlers Jacques Tilly.

Den Abschluss des Düsseldorfer Karnevals kannst du am besten dort erleben, wo er sechs Tage vorher begann: auf dem Marktplatz. Der Närrische Zapfenstreich des Comitee Düsseldorfer Carneval beginnt am Veilchendienstag, 21. Februar um 18:30 Uhr.

Mit der Verbrennung des Hoppeditz am Aschermittwoch endet in Düsseldorf der Karneval traditionell. Hierbei handelt es sich, wie beim Nubbel in Köln, um eine Puppe, die in einer besonderen Zeremonie verbrannt und feierlich beerdigt wird. 

Karneval in Düsseldorf 2023: Anreise und Übernachtung

Kümmere dich rechtzeitig um deine Unterkunft und Anreise. Während des Karnevals sind Düsseldorf und das gesamte Rheinland ein beliebtes Reiseziel. Bei der Deutschen Bahn gibt es gerade wieder Super Sparpreis-Tickets - aber nur solange der Vorrat reicht. Mit dem Zug kommst du günstig und ohne Stress nach Düsseldorf. Parkplätze sind in der Karnevalswoche ohnehin rar.

Auch bei der Unterkunft solltest du nicht zögerlich sein. Mit über 200 Hotels und mehr als 27.000 Betten ist Düsseldorf für deinen Karnevalsbesuch bestens vorbereitet. Diese Hotels liegen nah zum Karnevalsgeschehen und haben noch freie Zimmer:

Nach einem ereignisreichen Tag kannst du dich im Hotel Nikko in Düsseldorf entspannen.

Geschichte des Düsseldorfer Karnevals

Der Karneval in Düsseldorf blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Ursprünge reichen bis in die Antike, lassen sich aber nicht immer eindeutig auf den Karneval in seiner heutigen Form zurückführen. Fest steht, dass es bereits im Mittelalter karnevalistische Feiern unter Adligen gab. Im 15. Jahrhundert wurde Karneval dagegen erstmals im Bürgertum gefeiert.

Der organisierte Karneval entstand im Rheinland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die älteste Karnevalsgesellschaft in Düsseldorf ist der “Carnevalsverein pro 1829”, der als “Allgemeiner Verein der Carnevals-Freunde” (AVDK) bis heute existiert. Auch in diesem Jahr wird der Verein wieder bei dem großen Rosenmontagszug durch die Düsseldorfer Innenstadt vertreten sein.

Tipps für deinen Besuch des Düsseldorfer Karnevals 2023

Damit du die “fünfte Jahreszeit” in Düsseldorf in vollen Zügen genießen kannst, hier noch ein paar Tipps, die dich vor unangenehmen Überraschungen bewahren.

  • Während des Karnevals gilt in der Düsseldorfer Altstadt ein räumlich und zeitlich beschränktes Glasverbot. Das heißt, dass du mitgebrachte Getränke nicht aus Glasflaschen und anderen Glasbehältern mit in die vom Verbot betroffenen Bereiche mitnehmen darfst. Das Verbot gilt an Weiberfastnacht (16. Februar), Karnevalssonntag (19. Februar) und am Rosenmontag (20. Februar).
  • Vorsicht bei der Kostümwahl: Auch wenn der Kreativität (fast) keine Grenzen gesetzt sind - manche Kostüme sind heikler als andere. So ist es zum Beispiel verboten, sich als Polizist zu verkleiden, sofern eine echte Dienstuniform benutzt wird.
  • Beim Karneval wird Toleranz großgeschrieben: Verzichte deshalb auf diskriminierende und rassistische Kostüme!
  • Außerdem solltest du bei Attrappen von Waffen vorsichtig sein. Sofern es sich um ein klar erkennbares Spielzeug handelt, brauchst du nichts befürchten. Anders verhält es sich bei sogenannten Anscheinwaffen oder unbrauchbar gemachten Schusswaffen: Führst du diese mit, drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 10.000 Euro.
  • „Wildes Urinieren“ ist auch am Karneval keine Bagatelle, sondern gilt als Erregung öffentlichen Ärgernisses und kann dementsprechend Bußgelder und Strafen nach sich ziehen.
  • Du willst beim Krawattenabschneiden an Weiberfastnacht mitmachen? Vergewissere dich vorher, dass deine Zielperson kein Problem damit hat, selbst wenn sie sich in einem Krawattenrisikogebiet befinden sollte.
  • Dasselbe gilt fürs Küssen. Zwar gehören „Bützen“ zum Karneval dazu und drücken wie kaum eine andere Tradition die Offenheit und Herzlichkeit der Karnevalisten aus. Wer aber entschieden Nein zum Küsschen auf die Wange sagt, der oder die sollte auch nicht gebützt werden.