Kreuzfahrt: Paradies für Urlauber, Hölle für Arbeiter?
In Sachen Sicherheit können Kreuzfahrtschiffe überzeugen, beim Umweltschutz und bei den Arbeitsbedingungen dagegen nicht: Das ist das Ergebnis des Kreuzfahrttests der Stiftung Warentest.
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Die Stiftung Warentest hat Ende 2018 je drei Schiffe der vier beliebten Reedereien Aida, Tui Cruises, MSC und Costa genauer unter die Lupe genommen – und einige Mängel festgestellt. Getestet wurden unter anderem „Aida Aura“, „Aida Bella“ und „Aida Prima“ sowie „Mein Schiff 1“, „Mein Schiff 2“ und „Mein Schiff 5“.
So sicher sind Kreuzfahrtschiffe von Aida und Tui Cruises
In der Kategorie Sicherheit schnitten alle Reedereien gut ab. Aida wurde im Bereich „Sicherheit im Notfall an Bord“ – beispielsweise im Fall von Feuer oder Wassereinbruch – sogar als „sehr gut“ bewertet.
Daneben untersuchte die Stiftung Warentest die Kriterien „Sicherheitsmanagement der Reedereien“ und „Persönliche Sicherheit an Bord“, wofür unter anderem Sicherheitstrainings und medizinische Versorgung berücksichtigt wurden.
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Auch Hinweise zur richtigen Hygiene an Bord beeinflussen die Sicherheitseinschätzung – wer einige Kreuzfahrttipps beachtet, kann sich besser vor Magen-Darm-Krankheiten an Bord schützen.
Arbeiten auf dem Kreuzfahrtschiff? Nicht so traumhaft, wie es klingt
Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff scheint mehr Spaß zu machen als darauf zu arbeiten: Bei allen vier untersuchten Reedereien wurden die Arbeitsbedingungen auf den Schiffen nur als „ausreichend“ bewertet.
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Ausschlaggebend waren unter anderem der Lohn, die Urlaubs- und Arbeitszeiten, die Art der Unterbringung und wie gewissenhaft die Reedereien die Arbeitsbedingungen kontrollieren.
Der Alltag auf dem Kreuzfahrtschiff ist hart
Allein auf dem kleinsten untersuchten Schiff, der „Aida Aura“, arbeiteten zum Zeitpunkt der Untersuchung etwa 400 Angestellte, von denen viele aus Billiglohnländern wie Indonesien, Indien oder von den Philippinen stammen. Gerade in Positionen zum Beispiel als Zimmermädchen oder Kellner arbeiten sie oft zehn bis zwölf Stunden am Tag und sieben Tage die Woche über mehrere Monate am Stück.
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Zum AngebotDafür bekamen sie Ende 2018 gerade mal zwischen 2,65 und 4,40 Euro pro Stunde – das liegt weit unter dem Mindestlohn in Deutschland. Möglich ist das, weil die Reedereien den Lohn mit den Ländern verhandeln, unter deren Flagge die Schiffe fahren.
Immerhin: Für Essen und Unterkunft an Bord müssen die Mitarbeiter nichts bezahlen. Oft wohnen zwei bis vier Mitarbeiter in einer kleinen, fensterlosen Kabine zusammen.
Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals online im Januar 2019.