Oktoberfest: Diese 10 Fakten machen dich zum Wiesn-Profi
Warum heißt es eigentlich „Wiesn“? Und was ist das „Italiener-Wochenende“? Auf diese und weitere Fragen gibt unser Oktoberfest-Guide die passende Antwort, damit du in München nicht dumm dastehst.
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Nach mehrjähriger Corona-Pause findet das Münchener Oktoberfest 2022 wieder statt. Die 187. Wiesn – das größte Volksfest der Welt – lockt vom 17. September bis 3. Oktober Abertausende Menschen auf die Theresienwiese in München. Der reisereporter gibt Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen, die sich wohl jeder und jede schon einmal gestellt hat.
1. Warum findet das Oktoberfest im September statt?
Regen, Wind, Kälte: 1828 vermieste das Wetter den Münchenern das Oktoberfest so richtig. Deshalb stellte eine kleine Gruppe den Antrag, das Fest in den September vorzuverlegen. Zwar dauerte es einige Jahre, aber seit 1904 endet die Wiesn nach zwei Wochen mit dem ersten Sonntag im Oktober.
2. Warum sagen die Münchner „Wiesn“?
Die Abkürzung „Wiesn“ steht für die Theresienwiese, benannt nach Therese von Sachsen-Hildburghausen, die 1810 Bayerns Kronprinzen Ludwig heiratete. Als Festakt gab es ein Pferderennen auf dem heutigen Gelände des Oktoberfestes. Der Münchener und die Münchnerin geht also auf „die Wiesn“ (bayrischer Singular) und nicht auf „die Wiese“.
3. Wie komme ich am besten auf das Oktoberfest?
Auf jeden Fall nicht mit dem eigenen Auto – Parkplätze gibt es so gut wie keine und nach einem Bier, kann man eh nicht mehr fahren.
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Die U-Bahn Linien U4/U5 fahren bis zur Haltestelle Theresienwiese. Hier sollte aussteigen wer in folgende Zelte will: Marstall, Armbrust, Fischer Vroni, Hofbräu, Schottenhamel, Hackerbräu, Ochsenbraterei und Bräurosl.
Die U-Bahn-Linie U3/U6 fährt bis zur Haltestelle Goetheplatz. Hier steigt aus, wer ins Weinzelt, das Käfer, Löwenbräu, Schützenfestzelt oder Winzerer Fähndl will.
Von der S-Bahn-Haltestelle Hackerbrücke aus läufst du etwa zehn Minuten. Auch von der Haltestelle Poccistraße und Schwanthalerhöhe ist es nicht weit. Einen Überblick liefert der Netzplan.
4. Trifft man auf dem Oktoberfest noch echte Münchener?
Aber ja! Auch wenn die Touristen und Touristinnen aus aller Welt hierhin strömen, laut einer Statistik des Münchner Tourismusamts kommen 72 Prozent der Besucher aus Bayern, 60 Prozent sogar aus München selbst.
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5. Was ist am Wiesn-Bier so besonders?
Es wird extra für die Oktoberfestzeit gebraut. Mit mindestens 13 Prozent Stammwürze und sechs Prozent Alkohol ist es sehr viel stärker als ein „normales Bier“, das ca 4,5 Prozent Alkohol hat.
Das Bier wird immer im Ein-Liter-Krug, der Maß, ausgeschenkt. Im Jahr 2022 zahlst du für eine Maß auf der Wiesn zwischen 12,60 und 13,80 Euro.
Tipp: Denk rechtzeitig daran, auf die Toilette zu gehen. Die Schlange davor, besonders bei den Damen, ist sehr sehr lang. Hier gibt es einen Überblick über die ausgeschenkten Biersorten.
6. Wie trinke ich die Maß Bier richtig?
Das Wichtigste zuerst: Die Maß wird mit kurzem a und scharfem s gesprochen, also so wie das „Fass“. Wer auf dem Oktoberfest „eine Maaaß“ bestellt, outet sich sofort als Tourist oder Touristin.
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Zum exklusiven GutscheinAnfassen solltest du die Maß übrigens nicht so, dass die Hand um den Krug liegt. Das könnte beim Anstoßen ziemlich weh tun! Lieber: Krug am Henkel anfassen. Ist er zu schwer, dann den kleinen Finger unter den Henkel schieben, das sorgt für Stabilisierung (siehe Video unten).
Dazu sagst du: „Prost!“, „Ein Prosit!“ oder „Oans, zwoa, gesuffa!“ Auch ein Nicken mit einem kleinen Lächeln gilt als Anstoßspruch, da ist der Bayer nicht so.
Der Bierknigge auf dem Oktoberfest im Video:
7. Was kostet eine Maß Bier?
Der Bierpreis auf der Wiesn steigt Jahr um Jahr. 2022 beträgt er zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro, das sind durchschnittlich 15,77 Prozent mehr als im Jahr 2019. Der Preis wird nicht von Bayerns Landeshauptstadt München festgelegt, sondern von den Gastronomen und Gastronominnen.
Hier kommen die Bierpreise der großen Zelte im Detail.
- Armbrustschützen-Festzelt: 13,50 Euro (2019: 11,70 Euro)
- Augustiner-Festhalle: 12,80 Euro (2019: 11,40 Euro)
- Bräurosl: 13,40 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Fischer-Vroni: 12,90 Euro (2019: 11,35 Euro)
- Hacker-Festzelt: 13,40 Euro (2019: 11,70 Euro)
- Hofbräuhaus-Festzelt: 13,60 Euro (2019: 11,40 Euro)
- Käfer Wiesn-Schänke: 13,70 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Löwenbräu-Festzelt: 13,60 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Marstall: 13,70 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Ochsenbraterei: 13,50 Euro (2019: 11,50 Euro)
- Paulaner-Festzelt: 13,50 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Schottenhamel-Festhalle: 13,60 Euro (2019: 11,45 Euro)
- Schützen-Festzelt: 13,70 Euro (2019: 11,80 Euro)
- Weinzelt (Weißbier): 16,80 Euro (2019: 15,90 Euro)
8. Wie viel Geld verdient eine Bedienung?
Die Bedienungen leben vom Trinkgeld, oft sind es mehrere hundert Euro pro Wiesntag. Hier verstehen sie auch wenig Spaß. Wer schlecht gibt, wartet auf seine Maß gerne mal etwas länger. Rechnet man sich aus, dass viele Bedienungen für die zwei Wochen Urlaub nehmen, muss der Verdienst also besser sein als ein durchschnittlicher Job.
Nach Angaben der Oktoberfestveranstalter gibt es keinen Stundensatz. Der Lohn beruht auf einer Umsatzbeteiligung. Der durchschnittliche Verdienst einer Wiesnbedienung liege bei über 5000 Euro – für die ganzen 16 oder 18 Tage.
Besonders viel Trinkgeld gibt es in den Boxen, in denen viele Firmen sitzen. Manch eine Bedienung soll bis zu 12.000 Euro in zwei Wochen verdienen. Am wenigsten bleibt meist hängen, wenn man im Biergarten bedient. Denn: Ist das Wetter schlecht, gibt es wenig Gästinnen und Gäste und damit auch kaum Umsatz.
9. Darf ich auf den Tischen tanzen?
Nein, da verstehen die Ordner auch keinen Spaß. Getanzt werden darf auf den Bänken. Ein bisschen Gleichgewichtssinn gehört aber dazu.
10. Was ist das „Italiener-Wochenende“?
Die Münchner raunen sich dieses Wort mit einem Augenrollen zu. Regelmäßig am zweiten Oktoberfest-Wochenende zieht es tausende von jungen Italienern – überwiegend Männer – auf das Volksfest.
Sie sind meistens schon betrunken, ehe sie überhaupt im Bierzelt ankommen. Viele schaffen es nicht mal aus ihrem Campingwagen. Der Münchener geht deshalb an diesem zweiten, extrem wilden Wochenende nicht auf das Oktoberfest.