Samstag, 9 Uhr: Rausgehen

Rausgehen und anstarren! Bordeaux ist Weltkulturerbe, ein Bollwerk aus hellen Sandsteinfassaden, das praktisch nie zerstört wurde. Auch dank des deutschen Soldaten Heinz Stahlschmidt, dem „Schutzengel von Bordeaux“.

1944 hatte er die Zünder, die für die Sprengung des Hafens vorgesehen waren, vorab in die Luft gejagt und tauchte daraufhin als französischer Feuerwehrmann Henri Salmide unter. So könnte es auch ihm zu verdanken sein, dass die „Fête le vin“ heute an den Kais der Garonne stattfinden kann. In diesem Jahr steigt die Feier vom 14. bis 18. Juni.

Frühstücken…

…geht überall – du bist schließlich in Frankreich! Und in der Altstadt von Bordeaux kannst du keinen kulinarischen Fauxpas begehen. Hol dir ein Croissant, einen Kaffee und einen Citypass.

9.50 Uhr: Stadtrundgang

Um sich ein Bild von der Innenstadt zu machen, ist eine Tour zu Fuß empfehlenswert. Die Stadtführer erklären einfach mehr Details als ein Bus- oder Minizugfahrer, und das Gehirn prägt sich die Wege besser ein für die abendliche Kneipentour.

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Alle wichtigen Stationen werden gezeigt, von der Rue Saint-Catherine bis zum „Miroir d’eau“ – eine Wasserfläche vor der alten Börse, die wie ein Spiegel wirkt.

12 Uhr: Retro-Tour mit Alexandre Deblaere

Wenn du die Innenstadt kennst, wird es Zeit fürs Drumherum. Alexandre holt dich mit dem Beiwagen-Motorrad ab, wo du willst, und du kannst Wünsche äußern, was die Route angeht. Kontaktiere ihn vorher per Facebook oder E-Mail (contact-bdx@retro-tour.com) und bitte ihn, dich im Anschluss an der „Cité du Vin“ abzusetzen. In der großen, neuen Markthalle direkt gegenüber kannst du deinen Mittagshunger stillen.

14 Uhr: Cité du Vin

Für dieses Museum musst du mindestens zwei, eher drei Stunden einplanen. Sehr zu empfehlen ist das „Atélier multisensoriell“, wo du zu einem Menü aus 360-Grad-Kino und Gerüchen verschiedene Weine verkostest. Um 14 Uhr auf Englisch, um 16.30 Uhr auf Französisch.

17 Uhr: Bat3 – ab aufs Schiff

Direkt hinter der Cité du Vin legt eine kleine Fähre, die „Bat3“, ab, die ebenfalls im Citypass enthalten ist und dich zurück in die Stadt bringt. Oder aber auf die andere Seite der Garonne, die „Rive droite“. Früher war hier nur Industrie, heute entstehen neue Wohnräume und ein Ökosystem, das sich selbst Darwin nennt.

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17.30 Uhr: Darwin-Bier zum Feierabend

Einen kleinen Spaziergang nach Norden von der Fährstation „Stalingrad“ aus liegt eine alte Kaserne, die gerade im Umbau ist. Ein Teil davon ist „Darwin“, ein Ensemble aus Coworking-Spaces, Biosupermarkt, Skaterhalle und Fahrradwerkstatt, wo fast täglich kleinere Veranstaltungen stattfinden. Oder du genießt den Sonnenuntergang am Flussufer gegenüber – am Strand im „Les Chantiers de la Garonne“.

19 Uhr: Essen in der Rue Saint-Rémi

Du kannst zurück auf die andere Seite laufen oder aber per Kreditkarte ein Fahrrad mieten – eine Station ist nur Hundert Meter von Darwin entfernt. Damit radelst du zur Rue Saint-Rémi, die dir vielleicht schon während der morgendlichen Stadtführung aufgefallen ist – eindeutig die Fressmeile von Bordeaux, nur in gehoben. Hier gibt es für jeden Geschmack etwas. Wer es typisch französisch und fleischig mag, reserviert sich vorab einen Tisch in der „Brasserie Bordelaise“.

22 Uhr: Happy Hour am Miroir d’eau

Wenn du noch kannst, wird es jetzt romantisch: Den kleinen Spaziergang zum Miroir d’eau wirst du nie vergessen, wegen des einen Bildes – die Börse bei Nacht. Danach geht’s zurück Richtung Brasserie – schräg gegenüber ist nämlich das „Café Brun“, die älteste Bar von Bordeaux mit großartiger Whisky-Auswahl.

Mitternacht: Ab in den Club!

Und clubben geht in Bordeaux natürlich auch. Hippe Bordelaisen gehen gern ins „Le Cercle“ – gute DJ-Musik. Den Rest gestaltet du selbst.

Tag 2: Ausschlafen und brunchen

Auch wenn du nur wenig Zeit hast, erhol dich ein bisschen – du hast schließlich Urlaub. Für den Morgen danach ist die Dachterrasse vom „Mama Shelter“ genau das Richtige, allerdings nur bei gutem Wetter.

Sonst setz dich Richtung „Marché des Capucins“ im Süden der Stadt in Bewegung. Die unscheinbare Markthalle ist riesig und hält genug Köstlichkeiten für ein noch abwechslungsreicheres Frühstück bereit.

13 Uhr: Weintour nach Saint-Emilion

Ja, Saint-Emilion ist touristisch. Aber auch ja, Saint-Emilion ist wunderschön! Und eine stinknormale Touri-Tour, die sogar auch im Citypass für 48 Stunden enthalten ist, geht voll in Ordnung. Die Führungen dauern nicht ewig, die Weinproben machen Spaß. Wer mehr davon will, kann sich auch ein Zimmer in einem Château im Umland buchen – Gastgeberwissen inklusive.

18.30 Uhr: Kino in der Kirche

Bordeaux ist für seine Kirchen bekannt, aber eine ist ein echter Geheimtipp: „Utopia“. In diese Kirche in der Rue Saint-Siméon wurde ein Kino gebaut, in dem manche Filme schauen und alle anderen einfach einen Drink nehmen können.

In direkter Nachbarschaft sind so viele Restaurants, dass du dich ab jetzt nur noch treiben lassen musst. Vive la France.

Der Wochenendtrip in Bordeaux im Video

Ankommen…

… in Bordeaux ist easy. Ein spezieller Bus – der „30direct“ – fährt in 30 Minuten vom Flughafen zum Hauptbahnhof. Kostet mit 8 Euro etwa 25 Euro weniger als das Taxi, aber die günstigste Variante ist mit Abstand der Linienbus 1+ für 1,60 Euro. Dauert nur fünf Minuten länger und landet direkt im Zentrum statt am Bahnhof.

Einchecken…

… kann man gut über Airbnb, das Angebot in Bordeaux ist riesig, aber auch oft nicht günstig. Wer nicht so sehr auf den Cent achten und ein cooles und trotzdem ruhiges Hotel mitten in der Stadt finden will, dem sei das „Mama Shelter“ empfohlen. Und wer richtig sparen will, reserviert lange im Voraus eine der strom- und wasserlosen Designerhütten, die du über das Touristenbüro buchen kannst – ganz umsonst.