Carina und Edu, die „reisereporter 2018“ waren für fünf Tage in Lissabon. Was die zwei in der Hauptstadt Portugals alles erlebt haben, konntest du live in ihrem Tagebuch miterleben. Jetzt lassen sie ihren Städtetrip noch mal Revue passieren und stellen ihre eigenen fünf Highlights aus der Metropole vor.

Das sind die fünf Highlights von Carina

Carina liebt die bunten Fliesen an den Häuserfassaden in Lissabon.

1. Der Besuch des Eurovision Song Contests

Das wohl größte Highlight unserer Städtereise nach Lissabon war für mich, dass wir zum ESC gehen konnten. Es ist etwas wirklich Besonderes, da es sehr schwer ist, eines der nicht gerade günstigen Tickets zu bekommen. Wir haben ein deutsches Ehepaar dort kennengelernt, das pro Karte 715 Euro bezahlt hat.

Es ist eben die größte Musikshow der Welt mit rund 150 Millionen Fernsehzuschauern. Es war superspannend, Leute aus aller Welt dort kennenzulernen. Alle waren total offen und jeder hat mit jedem gequatscht. Da man an den Fahnen meist sofort erkannt hat, woher die andere Person kommt, hatte man direkt ein Gesprächsthema. Am verrücktesten fand ich, dass sogar richtig viele Fans aus Australien da waren… Die taten mir am Ende aber ein bisschen leid, da sie nur auf dem 20. Platz gelandet sind.

Wir hingegen haben wohl als „Glücksbringer“ gedient, denn Deutschland hat einfach mal den vierten Platz belegt. Es hat so Spaß gemacht, mitzufiebern! Außerdem lieben Edu und ich es, mit vielen anderen Leuten aus verschiedenen Ländern zu feiern, und bei uns zu Hause veranstalten wir auch oft Multikulti-Partys, in Chile damals auch schon. Aber auf dem ESC waren so viele verschiedene Nationalitäten vereint wie natürlich noch nie bei uns zu Hause. Was für ein Erlebnis!

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Beim ESC treffen etliche Kulturen aufeinander – genau Carinas Ding.

2. Leckerer Fisch und Wein

Da wir bei uns in Deutschland ja bekanntlich nicht so viel Fisch essen, ist es immer wieder was Besonderes, woanders guten Fisch essen zu können. Und da ist man in Portugal auf jeden Fall an der richtigen Adresse! Das Nationalgericht ist der Bacalhau, auf Deutsch Kabeljau, für den sie mehr als 1.000 Zubereitungsarten haben.

Er kommt als Salat, als Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und sogar mancherorts als Dessert auf den Tisch. Auch an Weihnachten essen die Portugiesen den Fisch gern. Ich persönlich fand ihn sehr lecker! Aber was einfach total verblüffend ist, ist, dass der Bacalhau in Portugal überhaupt nicht gefischt wird. Die Fische werden meist aus Norwegen geliefert.

Außer dem Fisch haben die Portugiesen eine ausgezeichnete Weinkultur. Berühmt ist das Land für den Portwein, der sehr süß und ziemlich stark ist, und den Vinho Verde. Der ist aber nicht grün, so wie der Name es sagt – es ist einfach nur ein junger Wein. Ich persönlich bin ein totaler Fan des Portweins, den ich mal durch meine Oma kennengelernt habe.

Fisch essen in Portugal: Ein absolutes Muss für Carina.

3. Die Lisbon Factory

Da es schon mein drittes Mal in Lissabon war, war ich auf der Suche nach etwas anderem, und mit der Lisbon Factory habe ich es auf jeden Fall gefunden – es ist so anders dort als im Stadtzentrum. Die „LX Factory“ befindet sich genau unter der Brücke und ist ein altes Fabrikgelände, welches 2007 wieder zum Leben erweckt wurde.

In den Gebäuden haben sich Agenturen, Ateliers, Cafés, Restaurants und Bars, aber auch jede Menge kleiner Concept-Stores und Läden, die Secondhand-Kleidung oder schönsten Trödel verkaufen, angesiedelt. Besonders gut hat mir gefallen, wie kreativ und mit wie viel Liebe die Leute dort alles aufgebaut haben. Außerdem gibt es dort viele Bioläden mit gesundem Essen oder Kosmetikprodukten auf natürlicher Basis, was ich total toll finde. Edu nennt mich deshalb auch gern Carina Bio Doliwa.

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In der Lisbon Factory gibt es viele coole Cafés und Bioläden.

4. Portugiesisch sprechen

Da ich seit gut einem Jahr Portugiesisch lerne, um mich mit Edus Familie verständigen zu können, war es für mich ein Highlight, dort die Sprache zu hören und zu sprechen. Das Portugiesisch aus Portugal ist jedoch ziemlich anders als das aus Brasilien, da es viel härter klingt.

Ich persönlich finde das Portugiesisch aus Brasilien schöner, weil es irgendwie geschwungener klingt, wie eine Melodie. Es ist einfach immer schön, die Sprache der Leute zu können, weil man dann viel mehr mit ihnen ins Gespräch kommt und sie wirklich kennenlernen kann. Auf Englisch bleibt es manchmal nur auf einer oberflächlichen Ebene.

Carina testete ihre Portugiesischkünste in Lissabon.

5. Der Tejo mit der Ponte 25 de Abril

Ich liebe es einfach, wenn Städte am Wasser liegen. Da kann man so richtig abschalten und abends beim Sonnenuntergang mit Blick aufs Wasser in Gedanken versinken. Am Tejo in Lissabon kannst du stundenlang am Wasser spazieren gehen und hast dabei immer die gigantische Brücke im Blick, die übrigens die zweitgrößte Hängebrücke der Welt ist.

Die Lissaboner hatten eine lange Zeit lang Angst vor dem Tejo, da es nach dem Erdbeben im Jahre 1755 einen großen Tsunami gab, aber mittlerweile schätzen sie ihn und seinen besonderen Flair wieder. Besonders schön finde ich den Spaziergang am Tejo entlang und hinauf in das Viertel Alfama, der Altstadt Lissabons, die mit ihren engen Gassen und alten Fassaden der perfekte Ort zum Herumschlendern ist. Dort gibt es auch viele Miradouros, die Aussichtspunkte in Lissabon.

Am Tejo vor der großen Hängebrücke fühlt Carina sich besonders wohl.

Das sind die fünf Highlights von Edu

Edu genießt die Ruhe am Tejo in Lissabon.

1. Portugiesisches Essen ist einfach lecker!

Die portugiesische Küche zeichnet sich dadurch aus, dass sie reichhaltige, geschmackvolle und preiswerte Gerichte bietet. Der Einfluss der ehemaligen Kolonien auf das portugiesische Essen ist deutlich zu erkennen, besonders in der Vielfalt der verwendeten Gewürze.

Süßigkeiten sind definitiv eine der Stärken der portugiesischen Küche, insbesondere Desserts auf der Basis von Eigelb. Diese werden oft mit Zimt und Vanille gewürzt. Meine Lieblingssüßigkeiten der portugiesischen Küche sind „Arroz doce“ (süßer Reis), „Creme de leite à portuguesa“ (portugiesische Sahne) und „Pudim“ (Pudding). Kuchen und Gebäck sind auch sehr beliebt. Nachdem ich all das probiert hatte, wollte ich am liebsten für immer dort bleiben, aber jetzt kann ich nur auf die nächste Reise warten.

Süßigkeiten auf Eigelb-Basis sind ein absoluter Klassiker in Portugal.

2. LX Factory Lissabon

Die „LX Factory“ ist eine kreative Ministadt, wo du Designunternehmen, Kunstgalerien, Künstlerateliers, kleine Restaurants, Modegeschäfte und eine der coolsten Büchereien der Welt zwischen guter Musik und interessanter Architektur finden kannst. Die Atmosphäre dort war fast genauso entspannt wie in meiner Heimat in Brasilien.

Die entspannte Atmosphäre in der „LX Factory“ erinnerte Edu an zu Hause.

3. Magische Aussichtspunkte

Lissabon hat eine Menge wunderschöne Orte, die aber nur diejenigen genießen können, die sich ein bisschen auf die Suche machen. In verschiedenen Teilen der Stadt gibt es beliebte, aber auch versteckte Aussichtspunkte, von denen du einen herrlichen Blick auf die Stadt genießen kannst. Die Landschaft ist an vielen Orten sehr vielseitig, und an manchen Aussichtspunkten gibt es kleine Fotoausstellungen mit verschiedenen Bildern aus der Natur, der Altstadt und dem Meer. Jeder Halt an einem dieser Punkte war magisch.

Die Aussichtspunkte in Lissabon sind für Edu ein absolutes Highlight.

4. Wie die Portugiesen genießen

Die Art des Seins der Portugiesen ist zu bewundern, die Portugiesen lieben Portugal, aber sie lieben auch die Welt. Sie hören angolanische Musik, sie sehen brasilianische Fernsehserien, sie essen spanische Tapas, sie schätzen das französische Kino, sie lesen deutsche Bücher und interessieren sich für chinesische Medizin. Die Portugiesen sind nicht durch Patriotismus beschränkt, und deshalb wissen sie, wie sie alles Gute genießen können, was die Welt ihnen bietet. Es war toll, in Lissabon mehr über diese Kultur zu lernen.

Vielfalt statt Einfalt: Die Portugiesen wissen, wie man genießt.

5. Eurovision Song Contest 2018

Der ESC darf natürlich auch bei meinen Highlights nicht fehlen. Was für eine Veranstaltung! Ich bin so glücklich, dass ich diesen Moment in Lissabon erleben durfte. So viele Leute aus verschiedenen Kulturen kamen in einem Stadion zusammen. Von Konkurrenz war nichts zu spüren, denn die Gemeinschaft aller und das Glück der Menschen standen hier an oberster Stelle. Jeder mit seiner Flagge hat gezeigt, dass es nur eine Nationalität gibt – die der Welt!

Gemeinschaft statt Konkurrenz: Beim ESC kamen die Kulturen vieler Länder zusammen.