Pomp and Circumstance, Glanz, Glamour und Gloria: Wenn’s um Zeremonien geht, macht den Briten keiner was vor. Das werden sie bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle wieder einmal beweisen.

Der historische Schauplatz des Brimboriums ist für so ein modernes royales Märchen perfekt: Die St George’s Chapel von Windsor Castle in Windsor.

Rund 600 Gäste werden in der Kirche mit dabei sein, dazu Hunderte weitere Geladene im Schlosshof und Tausende Schaulustige im Ort selbst.

Nicht immer geschmackvoll, aber meist ziemlich teuer: Souvenirs zur Hochzeit von Harry und Meghan; derzeit überall in Londoner Kaufhäusern, Supermärkten – und im Duty Free am Airport.

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Windsor

Das beschauliche Städtchen am Südufer der Themse liegt rund 30 Kilometer westlich von London. Oder anders: in der Einflugschneise von Heathrow Airport. Mit dem Zug geht’s von London-Paddington erst in die äußerst hässliche Vorstadt Slough. Von dort fährt eine Art Bimmelbahn nach Windsor.

Wenn das helle, trutzige Windsor Castle nach wenigen Minuten Fahrzeit am Horizont erscheint, wähnt man sich im Spielzeugland. Windsor selbst ist recht niedlich, auch wenn es sich nicht gerade für eine royale Hochzeit aufhübscht, und hat alles, was man von einem Ausflugsziel erwartet: eine High Street mit Restaurants, Bars, Cafés, Pubs, Andenken- und Krimskramsläden.

Auch einige Hotels. Und ein Standesamt, in dem Harrys Vater, Prinz Charles, 2009 in zweiter Ehe seine Camilla, die Herzogin von Cornwall, heiratete. Den kirchlichen Segen gab es danach ebenfalls in der St George’s Chapel von Schloss Windsor.

Schloss Windsor

Das älteste und größte bewohnte Schloss der Welt ist natürlich der Mittelpunkt von Windsor. Die 900 Jahre alte Anlage ist eine der offiziellen Residenzen der Queen und ihr ausgemachtes Lieblingsschloss. Wann immer es geht, kehrt sie dem Buckingham Palace in der Londoner Innenstadt den Rücken und fährt oder fliegt aufs Land.

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Hier hat sie Platz, kann im Windsor Great Park ungestört ausreiten und die Ruhe genießen (wenn nicht gerade ein Flieger Richtung JFK über den Innenhof donnert). I don’t blame her. Das alte Gemäuer (und damit auch die St George’s Chapel – zu ihr kommen wir gleich) kann besichtigt werden.

Nur nicht an den Tagen rund um die Hochzeit. Schließlich findet nach der Trauung der Empfang in der St George’s Hall statt. Der Besuch lohnt sich. Ungelogen! Ich halte da zur Queen. 

St George’s Chapel

Das Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert ist wirklich eine der schönsten, erhabensten spätgotischen Kirchen Englands und war immer wieder Schauplatz für königliche Hochzeiten, Taufen und Trauerfeiern. Ein ganz grandioser, glanzvoller, andächtiger Ort! Unter den zahlreichen Royals fanden hier Queen Mom (Mutter der Queen) und Prinzessin Margaret (Schwester der Queen) ihre letzte Ruhe. Heinrich VIII. auch. 

König Edward VIII. und seine amerikanische Frau Wallis Simpson wurden übrigens ein paar Kilometer weiter entfernt im Park von Frogmore House beigesetzt. Dazu jetzt. Denn auch dieses Anwesen spielt bei Harrys Hochzeit eine Rolle: Hier findet die Party statt.

Frogmore House

Das Landschloss aus dem 17. Jahrhundert liegt im Windsor Great Park und war für fast 20 Jahre das Zuhause der Mutter von Königin Victoria. Im Garten ließ Victoria dann ein Mausoleum für sich und ihren geliebten Albert errichten. Etwas weiter abseits gibt es einen königlichen Friedhof, auf dem eben Edward und Wallis bestattet wurden.

Achtung: Frogmore House steht der Öffentlichkeit nur an drei Tagen im Jahr offen: jetzt bald, vom 5. bis 7. Juni.

Und wenn ihr schon mal in der Gegend seid – hier noch zwei royale Ausflugstipps:

Tipp Nummer 1: Eton

Der idyllische, historische Ort mit verschrobenen Läden und netten Kneipen und Restaurants ist nur durch die Themse von Windsor getrennt und über eine Brücke zu erreichen. Weltberühmt ist Eton wegen des gleichnamigen Colleges (wurde 1440 gegründet), auf dem sich auch Prinz Harry als Teenager mehr schlecht als recht quälte. 

Tipp Nummer 2: Ascot

Keine zehn Kilometer von Windsor entfernt befindet sich die ebenfalls weltberühmte, traditionsreiche Pferderennbahn. Aufgalopp der weltbesten Jockeys, schrägsten Hüte und natürlich beliebtesten Royals zu den höchstdotierten Pferderennen der Welt. Royal Ascot: in diesem Jahr vom 19. bis 23. Juni. Schadet nicht, mal dabei gewesen zu sein.