Manneken Pis: Brüssels inoffizielles Maskottchen
Die Brunnenfigur Manneken Pis gilt als inoffizielles Maskottchen Brüssels. So darf dieses Wahrzeichen bei keinem Städtetrip fehlen. Ein Foto mit dem kleinen Wasser lassenden Jungen ist ein Muss!
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Das Erscheinungsbild der Brunnenfigur
Jedem Einheimischen und nahezu jedem Besucher der belgischen Hauptstadt ist diese Figur ein Begriff: Manneken Pis. Wider Erwarten ist die berühmte Brunnenfigur jedoch lediglich 61 Zentimeter groß. Trotz der kleinen Größe hat Manneken Pis eine große Bedeutung. Oftmals ist die Größe also doch nicht alles! Die kleine Statue auf einem Sockel ist aus Bronze und bildet einen pinkelnden kleinen Knaben ab.
Die Abbildung zeigt den Jungen nackt und mit einem frechen Gesichtsausdruck. Der urinierende kleine Junge zeigt die Eigenschaft der Belgier, auch über sich selbst lachen zu können. Aus diesem Grund hat Manneken Pis für die einheimische Bevölkerung einen hohen symbolischen Stellenwert.
Im Zuge der fortschreitenden Gleichberechtigung von Mann und Frau gibt es seit 1985 ein weibliches Pendant: Jeanneke Pis befindet sich in Rund 650 Metern Entfernung in einer kleinen Gasse. Diese Figur hat jedoch nicht annährend den Bekanntheitsgrad und den Stellenwert der männlichen Statue. Selbst einen Hund gibt es mit Zinneke Pis heutzutage.
Das Manneken Pis ist sehr beliebt bei Touristen.
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Übrigens bedeutet der Name Manneken Pis „das wasserlassende Männlein“ auf brabantisch, einem Dialekt innerhalb des Niederländischen. Die Brüsseler nennen ihren Manneken Pis liebevoll Ketje. So werden in Belgien die typischen Brüsseler Bengel genannt.
Belgische Wissenschaftler erheben jedoch Zweifel am Alter des Manneken Pis. Der Studentin Géraldine Patigny kamen während ihrer Doktorarbeit sogar Zweifel an der Echtheit. Mit Röntgenstrahlen wird untersucht, ob das Original tatsächlich aus dem 17. Jahrhundert stammt. Trotzdem ist die Skulptur bei Touristen nach wie vor beliebt.
Legenden um die Entstehung
Im Jahr 1619 schuf der Brüsseler Bildhauer Hieronimus Duquesnoy die kleine Bronzestatue, auch Le Petit Julien genannt. Folglich könntest du denken, dass du eine fast 400 Jahre alte Statue an diesem Brunnen bewunderst. Allerdings gab es in der Vergangenheit mehrere Diebstähle der Brunnenfigur.
Sowohl die hohe Bedeutung des Wahrzeichens als auch die geringe Größe waren anscheinend zu verlockend für so manchen Langfinger. Die heute existierende Statue stammt aus dem 20. Jahrhundert und ist eine Kopie des ersten Originals.
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Früher gab es in Brüssel und generell in großen Städten viele solcher kleiner Brunnen, die die städtische Bevölkerung mit Trinkwasser versorgten. Der Name Manneken Pis tauchte schon 200 Jahre vor seiner Schaffung in Texten des Stadtarchivs der belgischen Hauptstadt auf.
Nachbauten der Statue kannst du in Brüssel überall kaufen.
Doch wieso entschieden sich die Erbauer für einen urinierenden Jungen an einem Trinkwasserbrunnen? Legenden zufolge soll dieser Junge die Lunte einer angezündeten Bombe, die für den Grand Palace gedacht war, mit seinem Wasserstrahl gelöscht haben.
Eine weitere Geschichte berichtet von einem Bürger, der seinen Sohn verlor und ihn Tage später pinkelnd wiederfand. Doch egal, wie diese Figur entstanden ist - die heutige Bedeutung macht eine Besichtigung während deines Brüssel-Aufenthaltes unumgänglich. Bei deinem Besuch kannst du zudem viele weitere Sehenswürdigkeiten in Brüssel bestaunen.
Verschiedene Kostümierungen des Manneken-Pis
Normalerweise ist die urinierende Brunnenfigur nackt. Allerdings trägt Manneken Pis zu bestimmen Anlässen besondere Kleidung. Angefangen hat die Sitte der Kostümierung im Jahr 1698. Ein habsburgischer Generalstatthalter kam auf die Idee, das Manneken Pis zu kostümieren. Bis heute zieht sich diese Sitte wie ein roter Faden durch die Geschichte des Brüsseler Wahrzeichens.
Insgesamt hat Manneken Pis mittlerweile über 900 verschiedene Kostüme getragen – Tendenz steigend. Wenn du diese bewundern möchtest, kannst du das im Brüsseler Stadtmuseum tun. Im Maison du Roi im Musee de la Ville de Bruxelles gibt es auf der oberen Etage eine ständige Ausstellung der verschiedenen Kleidungsstücke des Brüsseler Wahrzeichens.
Manneken Pis mit einem Hut aus Blumen.
Über 100 der schönsten und bedeutungsvollsten Garderobe des Manneken Pis präsentiert das Museum. Zur Weltmeisterschaft trug Manneken Pis beispielsweise das Trikot der belgischen Nationalmannschaft. Auch als Obelix mitsamt der typischen Latzhose war die Brunnenfigur schon verkleidet.
Zudem geschieht es häufig, dass Vertretungen anderer Länder dem Manneken Pis ein Kostüm schenken. Aus diesem Grund trug das kleine Männlein auch schon das Trikot des kanadischen Eishockeyteams. Nach einem Antrag beim Bürgermeister berät eine dafür zuständige Kommission, ob das Kostüm den Regeln entspricht.
Den Kostümen des Manneken Pis sind jedoch kaum Grenzen gesetzt. Allerdings verwehrt sich der kleine belgische Bengel gegen jegliche politische, kommerzielle oder religiöse Instrumentalisierung. Vielleicht hast auch du das Glück Manneken Pis bei deinem Brüssel-Besuch in eines seiner zahlreichen Kostüms bewundern zu dürfen. Du findest Ihn an der Ecke Rue de l’Etuve und Rue des Grands Carmes. Erreichen kannst du die Sehenswürdigkeit direkt mit der Straßenbahn (Station: Anneessens).
Manneken Pis als Panda verkleidet.
Weitere Highlights in der Umgebung von Manneken Pis
Über dieses Wahrzeichen und Must-See hinaus bietet die Hauptstadt Belgien viele weitere Highlights. So kannst du vom Manneken Pis in einem kurzen Spaziergang den Grand Place erreichen. Der altehrwürdige Platz ist seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe.
Hier kannst du verschiedene Zunfthäuser und das Brüsseler Rathaus bestaunen. Auch das Museum mit den Kostümen befindet sich hier. Wenn du einen Besuch beim Manneken Pis nachmittags in Erwägung ziehst, solltest du anschließend den Grand Place in der Dämmerung oder am Abend besuchen.
Dann sind die zahlreichen, historischen Gebäude beleuchtet und der Platz liegt in einem romantischen Licht. Des Weiteren sollten das Europaviertel und das Atomium, als eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Brüssel, bei einer Reise in die belgische Hauptstadt besuchen.