Mutierter Malaria-Erreger schwappt nach Vietnam über
Gängige Medikamente helfen nicht: Seit einigen Jahren breitet sich in Südostasien ein mutierter Malaria-Erreger aus. Forscher in Bangkok sprechen von einer möglichen Katastrophe, die WHO beschwichtigt.
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Im Südostasien breitet sich ein resistenter Malaria-Erreger immer weiter aus: Kambodscha, Myanmar, Laos, Thailand sind betroffen – nun auch Vietnam.
Forscher der Mahidol Universität in Bangkok stellten in Bình Phước (eine Region im Westen von Vietnam) fest, dass bei einem Drittel der untersuchten Patienten die gängige Medizin versagt. In Kambodscha sind es bereits 90 Prozent. Die Mediziner fordern die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, den internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen.
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Mediziner fordern internationalen Gesundheitsnotstand
Das Auswärtige Amt warnt ebenfalls vor resistenten Malaria-Erregern in Vietnam. In einer Reihe von Provinzen gelte ein „mittleres Risiko“ einer Infektion. Die Krankheit wird von einem Parasiten ausgelöst, der von weiblichen Stechmücken von Mensch zu Mensch übertragen wird.
In den Jahren 2008 bis 2015 bemerkte Professor Arjen Dondorp der Mahidol Universität, dass der Parasit eine Resistenz gegen die gängigste Therapie mit der Kombination aus zwei verschiedenen Wirkstoffen (Artemisinin und Piperaquine) entwickelt.
Laut den Wissenschaftlern verdrängte der mutierte Erreger in der Region rund um den Fluss Mekong die weniger gefährlichen Parasiten.
Diese Grafik zeigt die Ausbreitung des mutierten Malaria-Erregers.
Der resistente Erreger ist bereits an der Grenze zu Indien angekommen. Eine Ausbreitung dort, oder gar ein Überschwappen nach Afrika, wäre laut Experten katastrophal. Bereits in den 1960er Jahren sorgten die gegen ältere Therapien resistent gewordenen Malaria-Erreger dort für Millionen Tote.
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Zum exklusiven GutscheinWeltgesundheitsorganisation beschwichtigt
Experten der WHO beschwichtigen: Der aktuelle Bericht biete keine neuen Erkenntnisse. „Die Resistenz von Malaria-Parasiten gegenüber Therapien ist ein ernstes Problem. Aber wir sollten nicht unnötig in Panik verfallen“, sagt Pedro Alonso, der das Anti-Malaria Programm der WHO leitet.