In Estland kommst du per Kanu ins Gefängnis
Das berüchtigte Murru-Gefängnis in Estland war früher ein schrecklicher Ort: Die Gefangenen des Sowjet-Knastes wurden zu harter Arbeit im Steinbruch gezwungen. Wie aus diesem Ort ein echter Tauch-Hotspot geworden ist.
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40 Kilometer von Estlands Hautstadt Tallinn entfernt liegt der Ort Rummu. Heute siehst du dort weißen Sandstrand und kritsallklares Wasser in einem Badesee. Früher sah es hier ganz anders aus. Die sowjetische Regierung hat dort in den 40er-Jahren das Murru-Gefängnis gebaut. Die Insassen mussten im angrenzenden Steinbruch hart schuften und Kalkstein abbauen.
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Mit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 erlangte auch Estland seine Unabhängigkeit zurück und legte den Steinbruch still. Dieser füllte sich mit Grundwasser. Mauern, Maschinen und große Teile der Gebäude wurden überflutet.
Heute ist statt des Steinbruchs ein großer See zu sehen, der auch Blaue Lagune gennant wird. Abenteurlustige kommen her, um zu schwimmen, Kanu zu fahren und zu tauchen. Bizarr ist: Aus dem Wasser ragen noch Reste der ehemaligen Gefängnisgebäude. Darauf klettern die meist jungen Leute herum. Und unter Wasser entdecken sie die versunkenen Häuser und Maschinen. Aber die Taucher müssen vorsichtig sein: verrostete Lampen und Stacheldrahtzaun auf den alten Mauern sind keine Seltenheit.