Zwölf Länder hat die Amerikanerin Devon Gallagher quer durch Europa bereist: Dänemark, Tschechien, Österreich, Ungarn, Spanien, Frankreich, Irland, die Niederlande, Belgien, Griechenland, Deutschland und Schweden. Damit hat sich die 23-Jährige einen Traum verwirklicht, den viele junge Amerikaner träumen. 

Aber es gibt eine Sache, die sie von vielen anderen jungen Erwachsenen unterscheiden: Ihr fehlt der rechte Unterschenkel.

Die 23-Jährige wurde mit einer Knochenerkrankung geboren, sodass sie ihr rechtes Bein nicht wirklich belasten konnte. Ihr Knochen war zu porös. Vier Jahre lang haben die Ärzte versucht das Bein zu retten, letztendlich musste es amputiert werden. Seitdem hat sie eine Prothese. Regelmäßig braucht sie eine neue. 

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Aus ihrem Handicap hat Devon eine Tugend gemacht, nimmt den Umstand mit wahnsinnig viel Humor. Schon zu ihren College-Zeiten hat sie ihre Prothese „modifiziert“. So prangte auf dem Schienbein etwa der Schriftzug ihrer heutigen Alma Mater „Lehigh University“. Zu Football-Spielen hielt sie das Bein hoch, um so die Uni-Mannschaft anzufeuern.

Kurz vor ihrem Europa-Trip brauchte Devon eine neue Prothese. „Ich wollte etwas anderes“, erzählte sie uns. Kurzerhand habe sie die Prothese mit Tafelfarbe angesprüht. Auf ihrer Reise durch Europa hat sie an allen Zielen, die Stadt auf das Bein geschrieben und Fotos von sich machen lassen. Herausgekommen sind sehr besondere Reise-Erinnerungen. 

Devon ist insgesamt 33 Tage durch Europa gereist. „Irland hat die nettesten Menschen“, fasst sie zusammen. „Deutschland war am schönsten, aber Prag, Budapest, Paris und Amsterdam sind meine liebsten Städte. Ich kann mich nur nicht für eine entscheiden.“

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Auf ihrer Tour hat sie Land und Leute gut kennengelernt. So wachte sie beispielsweise eines Morgens mit ziemlich vielen Kritzeleien auf ihrem Bein aus. Es habe etwas gedauert, bis sie sich erinnern konnte, was passiert war. Devon hatte den Abend zuvor mit einem Junggesellen-Abschied gefeiert. „Alle haben auf dem Bein unterschrieben“, fiel es ihr später wieder ein. 

Hatte sie auf ihrem Trip Probleme aufgrund ihres Handicaps? „Niemand behandelt mich wegen meines Beines schlecht“, sagt Devon. So kleine Hindernisse gebe es aber schon. Zum Beispiel der Sicherheits-Check am Flughafen – Budapest sei ein Albtraum gewesen. „Die Frau dachte wirklich, dass ich etwas verberge und war recht unfreundlich“, erinnert sich Devon. „Aber ansonsten starren die Leute einfach viel.“

Viele negative Bemerkungen bekomme sie nicht zu hören. Es dauere eben nur etwas länger, durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Die Prothese werde nämlich auf diverse Spuren untersucht, aber darüber hinaus gebe es keine Probleme. 

Ihre Botschaft: „Lass dich einfach nicht davon abhalten, was du tun willst. Es könnte ein bisschen schwieriger für einen behinderten Menschen sein, eine Aufgabe zu erledigen, aber sie sind zu 100 Prozent fähig es zu tun.“

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