Es gibt Dinge, die sind in Bus und Bahn einfach echt unangenehm. Der Geruch von altem Schweiß etwa. Oder wenn jemand Fremdes in der Bahn die Armlehne komplett beansprucht. Oder wenn jemand neben dir so breitbeinig sitzt, dass du deine Beine ganz arg zusammenquetscht, um unnötige Berührungen zu vermeiden und um genug Platz zu haben. Diese extrem gespreizte Beinhaltung heißt „Manspreading“.

Und damit ist in Madrid jetzt Schluss. Wie die Städtischen Verkehrsbetriebe EMT mitteilen, soll das sogenannte „Manspreading“ in Bussen verboten werden. Damit das auch alle Fahrgäste mitbekommen, werden in den Öffis in der Hauptstadt Spaniens Sticker mit entsprechenden Symbolen aufgeklebt.

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Der Sticker soll die Informationstafel komplettieren, die auf unerwünschtes Verhalten aufmerksam macht – lautes Musikhören etwa, Rauchen oder Füße auf dem Sitz.

Die Frauenrechtsorganisation „Mujeres en Lucha“ hatte im Vorfeld eine Social-Media-Kampagne gegen das „Manspreading“ gestartet, unter anderem mit dem Hashtag #MadridSinManspreading. Sie reichten bei der Stadt eine Petition mit 10.000 Unterschriften ein.

Madrid ist nicht die einzige Stadt, in der „Manspreading“ verboten ist. In New York begannen die Verkehrsbetriebe MTA im Jahr 2014 eine Sticker-Kampagne gegen breitbeiniges Sitzen in der U-Bahn, über das Phänomen berichtete unter anderem die New York Times. Auch in San Francisco und Seattle gibt es entsprechende Verbote in den Öffis. 

Der Begriff „Manspreading“ kommt nicht überall gut an. Auf Grund der Stereotypisierung des männlichen Begriffs bezeichnen Kritiker ihn als sexistisch.