Osterurlaub 2023: Wo sind an Nordsee und Ostsee Hotels frei?
Zu Ostern wird an den deutschen Küsten der erste Ansturm von Reisenden im Jahr 2023 erwartet. Der reisereporter hat sich umgehört, wie die Buchungslage zurzeit aussieht und wo noch Unterkünfte frei sind.
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Mit dem Einzug des Frühlings beginnt für viele Reisefreudige in Deutschland die heiß ersehnte Urlaubssaison. Besonders viele Menschen zieht es in den Osterferien an die Küsten von Nord- und Ostsee.
Eine Umfrage des reisereporters in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zeigt, in welchen Regionen es für Last-minute-Buchungen fast schon zu spät ist und wo noch genügend Hotels frei sind.
Niedersachsen – freie Unterkünfte zu Ostern
Auf den Ostfriesischen Inseln sowie an den Küsten des niedersächsischen Festlandes zwischen Emden und Cuxhaven stellt sich die Buchungslage in den Osterferien unterschiedlich dar.
Norderney zählt aufgrund seiner Größe und der hohen Zahl an Unterkünften zu den meistbesuchten Nordseeinseln.
Die Unterkünfte auf den Inseln sind nach Angaben von Wiebke Leverenz von „Ostfriedland Tourismus“ bereits gut gebucht – es gebe, je nach bevorzugter Insel, aber noch viele freie Kapazitäten. „Die Inseln haben ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Die einen suchen neben schönen Stränden auch etwas Trubel oder Shopping-Möglichkeiten wie auf Norderney. Andere bevorzugen ruhigere und kleinere Inseln wie zum Beispiel Baltrum“, so Leverenz.
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Bei der Zimmervermittlung von „Norderney.de“ (rund 300 Unterkünfte) laufen nach Angaben von Sprecherin Marnie Otzipka zurzeit viele Anfragen ein. „Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind wir aktuell bei einer Auslastung von etwa 50 Prozent.“
Ein Wattwanderer spaziert an der Küste von Cuxhaven-Duhnen entlang.
Heißt: Wer Urlaub auf den Ostfriesischen Inseln plant, muss sich mit der Buchung einer Unterkunft allmählich sputen. Auch Radreisende, die über Ostern die Routen im Norden Niedersachsens erkunden möchten, sollten sich mit der Planung nicht mehr allzu viel Zeit lassen – besonders entlang der beliebten Fehnroute und der Dollard-Route gehen viele Buchungen ein.
An den anderen Radstrecken ist die Suche nach Hotels oder Pensionen etwas leichter. „Ostern ist eine gute Jahreszeit, um in die Fahrradsaison in Ostfriesland zu starten. Es gibt fünf Radrouten mit einer Gesamtlänge von 3500 Kilometern“, sagt Leverenz.
Im Raum Cuxhaven ist es dagegen schon deutlich voller. „In der Ferienzeit ist es so gut wie ausgebucht, vor allem in Duhnen und Döse wird es allmählich schwierig“, sagt Jil Röskamp von „Cux-Tourismus“. Wer noch eine Unterkunft suche, sollte bestenfalls eine ganze Woche einplanen. „Viele Gäste wollen nur für zwei oder drei Tage kommen. Die Vermieter bevorzugen aber längere Zeiträume“, so Röskamp.
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Schleswig-Holstein
Die beliebten Urlaubsorte an der Lübecker Bucht sind laut einer aktuellen Abfrage der „Tourismus-Agentur in Schleswig-Holstein“ zum Saisonstart im April bereits gut gebucht. „Die Befürchtungen, dass Inflation und Energiekrise sich deutlich negativ auf die Buchungssituation auswirken könnten, bestätigen sich derzeit nicht“, teilt die Agentur mit.
So seien in Heiligenhafen über Ostern bereits 84 Prozent der Unterkünfte und in Grömitz etwa 70 Prozent der Unterkünfte aus den Kontingenten der jeweiligen Tourismus-Büros ausgebucht. In Büsum liege die Auslastung über Ostern derzeit bei 75 und auf der Insel Föhr bei 70 bis 75 Prozent.
Insgesamt gebe es in ganz Schleswig-Holstein aber noch Kapazitäten. In den nächsten Tagen dürfte die Auswahl an freien Unterkünften jedoch kleiner werden, da viele Deutsche kurzfristig und in Abhängigkeit von der Wetterlage buchen würden. „Wer für Ostern noch unschlüssig ist, sollte sich bald an die Reiseplanung machen“, so die „Tourismus-Agentur“.
Frühlingssonne am Strand von Scharbeutz: Wer über Ostern in die Lübecker Bucht reisen möchte, sollte schnell eine Unterkunft buchen.
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Zum exklusiven GutscheinLübecker Bucht und Sylt: gut gebucht
An der Lübecker Bucht bewegt sich die Oster-Auslastung laut einer Auswertung des Buchungsportals auf der Website „Luebecker-Bucht-Ostsee.de“ in etwa auf Vorjahresniveau: „Wir werden nach jetzigem Stand bei einer Auslastung von etwa 65 Prozent liegen – erfahrungsgemäß wird dieser Zeitraum aber relativ kurzfristig gebucht“, sagt Doris Wilmer-Huperz von der zuständigen Tourismus-Agentur.
Heißt: Sobald sich das Wetter bessert, dürfte die Zahl der Buchungen kräftig anziehen. „Da wird sich noch einiges bewegen. Wer nach größeren Ferienwohnungen oder Unterkünften für größere Gruppen sucht, sollte nicht mehr allzu lange warten.“
Reichlich Besucherinnen und Besucher werden im April übrigens auch auf dem ersten „Megamarsch“ erwartet. Die 50 Kilometer und zwölf Stunden lange Wanderung führt am 22. April von Scharbeutz nach Grömitz und umgekehrt. Wer es ins Ziel schafft, darf sich über eine Medaille und eine Nennung in der „Hall of Fame“ freuen.
Blick über Hörnum auf den Leuchtturm: Sylt ist ein beliebtes Ziel für Oster-Reisende.
Auf der Insel Sylt zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Moritz Luft, Geschäftsführer der „Sylt Marketing Gesellschaft“: „Die derzeitige Buchungsnachfrage auf Sylt ist stabil im Vergleich zum Vorjahr und hat annähernd das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht. Zum jetzigen Zeitpunkt, gut vier Wochen vor Ostern, sind Unterkünfte in noch allen Inselorten und Segmenten buchbar.“
Fehmarn: Nur noch wenige Unterkünfte über Ostern
Fehmarn ist über Ostern schon fast ausgebucht: Von Gründonnerstag bis Ostermontag sind laut der Abfrage noch 6 bis 7 Prozent der Unterkünfte, die über die Website Fehmarn.de vermittelt werden, frei. Mehr Spielraum haben Besucherinnen und Besucher, die nicht nur über das Osterwochenende, sondern für eine Woche oder für zwei Wochen buchen. So sind laut Buchungsabfrage in der Woche vom 2. bis zum 9. April für zwei Personen noch etwa 20 Prozent und vom 10. bis zum 16. April noch etwa 25 Prozent der Unterkünfte auf Fehmarn buchbar.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist über Ostern schon jede Menge los. Im Ostseebad Wüstrow startet am 8. April das 20. „Fischländer Strandgalopprennen“, auf Rügen wird beim „Wanderfrühling“ (1. bis 30. April) ein bunter Strauß an Themen-Führungen angeboten.
Auf Usedom führen 50 Schauspielerinnen und Schauspieler neben der Seebrücke in Zinnowitz am 9. April das „Vineta Osterspektakel“ auf, und auf dem Strand zwischen dem Ostseebad Binz und Prora flackern auf einer „Osterfeuer-Meile“ am 8. April ganze 20 Osterfeuer.
Gute Aussichten für Oster-Reisende: An der Küste von Mecklenburg-Vorpommern, wie hier auf der Insel Poel, sind laut Dehoga noch viele Unterkünfte frei.
Lars Schwarz, Präsident des Dehoga-Landesverbandes, freut sich auf den Saisonstart: „Wir gehen davon aus, dass es eine gute Saison wird, und hoffen auf Zahlen wie vor der Corona-Zeit.“ Die Buchungslage in Mecklenburg-Vorpommern sei gut. „Es ist aber noch nicht voll. Im Binnenland und an der Küste gibt es noch ausreichend Kapazitäten“, sagt Schwarz.
Vor einigen Jahren hätten viele Besucherinnen und Besucher noch langfristig im Voraus gebucht. Das habe sich in der Corona-Zeit geändert. „Viele buchen aus verschiedenen Gründen auch jetzt noch kurzfristig und warten zum Beispiel erst mal ab, wie hoch ihre Nachzahlung für die Energiekosten ausfällt.“
Die Energiepreise würden das Jahr 2023 auch für die Hotels und Gastronomien zur Herausforderung machen. „Je nachdem, wann die Gas- und Stromverträge auslaufen, kommt jetzt eine maximale Kostensteigerung auf die Betriebe zu. Viele müssen außerdem ihre Corona-Darlehen abbezahlen“, so Schwarz.
Im April schwingen sich viele Radfahrerinnen und Radfahrer für die ersten Urlaubs-Touren des Jahres auf den Sattel. Auf Usedom finden Radreisende schöne Routen.
Darüber hinaus müssten Preissteigerungen bei Lebensmitteln, die Mindestlohnerhöhung, das Lohnabstandsgebot, eine neue Verpackungsverordnung und höhere Kosten für Dienstleistungen, etwa von Wäschereien oder Schankanlagen-Reinigern, einkalkuliert werden.
Schwarz: „Die Preise haben sich teilweise verdoppelt.“ Ob und in welchem Ausmaß die Übernachtungspreise steigen, ist laut Schwarz schwer einzuschätzen: „Die meisten Betriebe trauen sich nach meiner Einschätzung nicht, die Kosten eins zu eins umzulegen.“