Die Reiselust der Menschen ist weltweit zurückgekehrt. Anders als zu Pandemie-Zeiten steuern Urlauberinnen und Urlauber auch wieder die weit entfernten Ziele an. Die Fluggesellschaften reagieren darauf und bieten immer längere Direktflüge an. Doch wer sich fast einen Tag in einem Flugzeug befindet, möchte das wahrscheinlich so komfortabel wie möglich gestalten.

Aus diesem Grund bauen einige Airlines derzeit die Kabinen für ihre Langstrecken-Flieger um. Der Fokus liegt dabei besonders stark auf Komfort und der Möglichkeit, sich zum Schlafen hinlegen zu können.

1. Lufthansa führt Allegris ein

Bei der Lufthansa sind umfangreiche Neuerungen schon für 2023 geplant. Die neuen Allegris-Kabinen werden unter anderem sogar Doppelbetten bieten – und das nicht nur in der First Class, sondern dank versenkbarer Mittelkonsole teilweise auch in der Business-Class.

Die neuen Kabinen werden für jede Klasse Verbesserungen bereithalten. In der Economy-Class werden die Sitze mehr Platz bieten, außerdem soll es die Möglichkeit geben, einen freien Nachbarplatz hinzubuchen zu können. Auch die sogenannte Sleeper's Row soll es in den neuen Kabinen geben. Dabei können Reisende eine ganze Sitzreihe buchen und diese zu einer schmalen Liegefläche umwandeln.

In der neuen First Class der Lufthansa gibt es in der Kategorie Suite Plus die Möglichkeit, während des Flugs in einem Doppelbett zu liegen.

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In der neuen First Class gibt es verschließbare Einzelsuiten oder Doppelsuiten – je nach Wunsch. Die Sitze dort können ebenfalls zu Betten umgewandelt oder beheizt beziehungsweise gekühlt werden. In der Business-Class wird es insgesamt sieben verschiedene Sitzoptionen geben, von Doppelkabinen zu verschließbaren Suiten bis hin zu den erwähnten Doppelbetten.

Die Allegris-Kabinen werden in den neuen Fliegern der Lufthansa eingebaut, aber auch in schon bestehenden Flugzeugen werden insgesamt etwa 27.000 Sitzplätze modernisiert.

2. Projekt Sunrise bei Qantas

Die australische Fluggesellschaft Qantas legt ihren Fokus im neuen Kabinendesign ebenfalls auf möglichst viel Komfort. Das liegt unter anderem daran, dass die Airline plant, ab 2025 Direktflüge von Australien zum Beispiel nach New York anzubieten – Reisende verbringen dann bis zu 19 Stunden in der Luft.

Für die komfortablere Ausstattung verzichtet Qantas auf mehr Passagierinnen und Passagiere. Es sollen dann nur noch 238 statt 300 Sitzplätze an Bord der Airbus-A350-Flugzeuge zur Verfügung stehen. Wie die First- und Business-Class-Kabinen aussehen sollen, hat die Fluggesellschaft Ende Februar vorgestellt. Pro Airbus A350 sind sechs First-Class-Suiten und 52 Business-Class-Suiten geplant.

Reisestrapazen kommen in dieser Flugkabine wahrscheinlich keine auf.

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In der First Class sollen sich Reisende in verschließbaren Suiten mit einem Bett und einem Liegesessel „wie in einem Mini-Boutique-Hotel fühlen“, schreibt die Airline. Auch in der Business-Class sind Schlafmöglichkeiten geplant, hier sollen Passagierinnen und Passagiere ihre komfortablen Sitze in ein Bett umwandeln können. In beiden Klassen soll es darüber hinaus luxuriöse Entertainment-Systeme, Kleiderschränke und weitere Extras geben.

Das Design der Premium-Economy- und Economy-Kabinen will Qantas erst zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen. Allerdings hat die Fluggesellschaft bereits angekündigt, dass es eine sogenannten Wellbeing-Zone geben soll, in der sich auch Reisende der Economy-Class ausstrecken und entspannen können.

3. Skynest von Air New Zealand

Dass sich Reisende auf langen Strecken gerne hinlegen würden, das hat Air New Zealand schon seit einiger Zeit erkannt. 2011 führte die Fluggesellschaft die sogenannte Skycouch ein. Ähnlich wie bei der Sleeper's Row der Lufthansa können Passagierinnen oder Passagiere hier drei Economy-Sitze nebeneinander buchen und diese in eine Liegefläche verwandeln.

Ab 2024 will die Airline in ihren Boeing 787-9 neue Kabinen einführen, die noch mal eine ganz andere Möglichkeit des Komforts für Economy-Reisende auf Langstrecken-Flügen bieten. Dann soll es das sogenannte Skynest geben. Dabei haben Reisende die Chance, eine bestimmte Zeit in einem Etagenbett zu buchen. Sechs Betten werden dabei in einer Art abgeschlossenen Kasten untergebracht sein.

Im sogenannten Skynest sollen bis zu sechs Personen für mehrere Stunden einen Schlafplatz buchen können.

Wie teuer solche Zeitslots sein werden, ist noch nicht bekannt. Allerdings kündigte Air New Zealand an, dass es insgesamt deutlich günstiger sein soll, als in der Business-Class zu fliegen. Ebenfalls ab 2024 will die Fluggesellschaft in dieser Klasse mit der Business Premier Luxe einen neuen Kabinentyp anbieten.

Unter anderem sollen Reisende hier ihre Sitzplätze selbstständig in ein Bett umwandeln können, eine verschließbare Tür haben sowie ihre Kabine mit der Nachbarkabine verbinden können. Teilweise ist dies auch für die einfachere Business-Class geplant. 

4. Swiss Senses kommt 2025

Inspiriert vom Design der Schwesterfluggesellschaft Lufthansa plant auch Swiss, ihre Airbus A350-900 mit neuen Kabinen auszustatten, die bestehenden Airbus A330 sollen umgebaut werden. Ab 2025 wird die modernisierte Ausstattung unter dem Namen Swiss Senses in First-, Business-, Premium-Economy- und Economy-Class auf der Langstrecke angeboten.

In der First Class wird Swiss Suiten anbieten, entweder als Einzelsuite oder auf Wunsch auch als Doppelsuite. Die Sitze können zu Betten umgewandelt werden. Dazu gibt es unter anderem eine Gaderobe, eine verschließbare Tür und eine Sitzheizung beziehungsweise -kühlung.

In der privaten Suite von Swiss können sich Reisende ab 2025 entspannen.

Vom Design sollen die neuen Swiss-Kabinen von der Natur inspiriert sein. So sei das Badezimmer der First-Class-Kabine zum Beispiel an eine Quelle in Vals im Schweizer Kanton Graubünden angelehnt, erklärt Swiss. In allen Klassen werde es außerdem das sogenannte „Human Centric Lightning“ geben, eine besondere Art der Beleuchtung, durch die Jetlags reduziert werden sollen.

Die Business-Class bietet ähnlich wie bei Lufthansa einige unterschiedliche Sitzmöglichkeiten, unter anderem Doppelsitze oder auch Sitzplätze, die mit einer Schiebetür abgetrennt werden können. In den beiden Economy-Kategorien sollen Reisende mehr Platz als bisher haben.

5. Neue Air France schon unterwegs

Seit Anfang des Jahres 2023 sind für Air France auf der Langstrecke Boeing 777 im neuen Kabinendesign unterwegs. Schrittweise werden alle Boeing 777-300 ER der Fluggesellschaft modernisiert und bekommen neue Kabinen für die Busines- Class, die Premium-Economy- und die Economy-Class. Ende 2023 sollen die Modernisierungen an den zwölf Fliegern abgeschlossen sein.

Reisende erwartet in der Business-Class dann die Möglichkeit, alle 48 Sitze in Betten umwandeln zu können. Die Kabinen verfügen außerdem über verschließbare Türen. Wer gemeinsam reist, kann die zwei Nachbarkabinen miteinander verbinden.

In der neuen Business-Class von Air France kannst du deinen Sitzplatz problemlos in ein Bett umwandeln.

In der Premium-Economy-Class wird es zwar kein Bett geben, aber immerhin einen Liegesitz. Dieser kann bis zu 124 Grad nach hinten verstellt werden. Auch die einfachen Economy-Kabinen sollen künftig mehr Komfort bieten als bisher, hier lassen sich die Sitzplätze allerdings nicht so weit nach hinten verstellen wie die Liegesitze.