Kreuzfahrtschiffe dürfen nicht mehr vor Borkum ankern

Auf einer Kreuzfahrt gehören Landgänge zu den Highlights der Reisen, denn dabei gibt es für die Reisenden immer wieder spannende und vielfältige Orte zu entdecken. Auf einem in Hamburg startenden Kreuzfahrtschiff müssen dieses Jahr die Passagierinnen und Passagiere aber auf einen der geplanten Landgänge verzichten.

Das liegt daran, dass im Jahr 2023 keine Kreuzfahrtschiffe mehr vor Borkum vor Anker gehen dürfen. Das haben die für den Hafen der Nordseeinsel zuständigen Behörden des Landes und des Bundes entschieden.

Darum dürfen keine Kreuzfahrtschiffe vor Borkum anlegen

Wie das Kreuzfahrt-Portal „Kreuzfahrt-Aktuelles“ berichtet, erfülle Borkum derzeit nicht alle Voraussetzungen, die nötig seien, damit ein Kreuzfahrtschiff dort vor Anker gehen könne. Die Insel sei zwar grundsätzlich kein klassisches Ziel für Kreuzfahrten, gehöre jedoch auf manchen Routen dazu – besonders bei kleineren Expeditionsfahrten sei das der Fall.

Dem Hafen der Nordseeinsel fehle jedoch derzeit eine Zertifizierung nach dem sogenannten ISPS-Code (International-Ship-and-Port-Facility-Security-Code), ein internationaler Code, der bei der Gefahrenabwehr auf Schiffen und eben in Häfen eingesetzt wird. Ohne die Zertifizierung nach diesem Code erfülle der Hafen von Borkum nicht mehr die seit 2004 bestehenden Vorgaben. Die Behörden hätten deshalb entschieden, dass im Jahr 2023 kein Kreuzfahrtschiff mehr vor der Insel vor Anker gehen darf.

Wie die Stadt Borkum in einer Pressemitteilung erklärt, seien die für eine Zertifizierung nach dem ISPS-Code nötigen Vorgaben „zurzeit auch nahezu unmöglich […] praxisgerecht umzusetzen“. Es könnte also sein, dass Kreuzfahrtschiffe auch in Zukunft nicht mehr vor der Insel vor Anker gehen und Borkum dann mit kleineren Booten ansteuern dürfen.  

„World Voyager“ muss Reiseroute ändern

Geplant hatte das die Kreuzfahrt-Reederei Nicko Cruises: Während einer fünftägigen Kreuzfahrt anlässlich der Hamburg Cruise Days verlässt das Schiff „World Voyager“ am 9. September 2023 den Hamburger Hafen – statt wie ursprünglich geplant, geht es von dort dann nicht nach Borkum, sondern nach Cuxhaven. Die weitere Route bleibt gleich: Von Cuxhaven fährt das Schiff ins niederländische Harlingen, anschließend über Helgoland und wieder zurück nach Hamburg.

Statt die Insel Borkum zu erkunden, sollen die Touristinnen und Touristen unter anderem einen Ausflug ins Wattenmeer sowie die Hafenstadt Cuxhaven genießen können, wie Nicko Cruises mitteilt.