Sei es für die Geschäftsreise oder auch für den Urlaub, bevor Reisende ein Hotel buchen, suchen viele Menschen heutzutage im Internet nach den günstigsten Angeboten. Was in den meisten Fällen sehr sinnvoll ist, kann aber auch in einer Katastrophe enden – nämlich dann, wenn Betroffene an unseriöse Anbieter geraten.

Vor solchen Unternehmen, die versuchen, Reisende um ihr Geld zu bringen, warnt nun das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland. Der reisereporter erklärt dir die Masche und gibt Tipps, wie du dich schützen kannst.

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So funktioniert die Abzocke

Betroffene werden über irreführende Werbeanzeigen zu dem betrügerischen Unternehmen weitergeleitet. Dort sieht es dann so aus, als würde das Hotelzimmer hier zu einem viel günstigeren Preis als bei den anderen Plattformen angeboten. Allerdings ist das nur auf den ersten Blick der Fall.

Denn wie das Europäische Verbraucherzentrum erklärt, kommen zu dem günstigen Preis noch mal Servicegebühren von bis zu 100 Prozent hinzu. Statt ein Schnäppchen zu machen, zahlen Reisende dann plötzlich den doppelten Preis. Diese Gebühren seien während des Buchungsvorgangs nicht ausgewiesen, erst wenn die Betroffenen ihre Kreditkartendaten eingegeben hätten, würde auf der Rechnung über die sogenannte Service-Gebühr informiert. Dann sei es jedoch schon zu spät und der Vertrag wurde abgeschlossen.

Falls die betrügerischen Unternehmen ihren Sitz außerhalb der EU haben, kann es dann sehr schwierig werden, dagegegen vorzugehen und sein Geld zurückzuerhalten, warnt Karolina Wojtal, Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland. Und das, obwohl dieses Vorgehen „gemäß den in der EU zum Schutz der Verbraucher geltenden Regeln nicht zulässig“ ist, erläutert Wojtal weiter.

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So kannst du dich schützen

Damit Reisende am besten gar nicht in die Situation kommen, ihr Geld von betrügerischen Anbietern zurückbekommen zu müssen, sollten folgende Hinweise beachtet werden:

  • Die Abzocke läuft meist über bezahlte Werbeanzeigen, diese sind mit Begriffen wie „gesponsert“, „sponsored“ oder auch „Ad“ gekennzeichnet. Ein Adblocker kann verhindern, dass dir diese Ergebnisse bei einer Suche im Internet angezeigt werden.
  • Lösche Cookies und Browserverlauf beziehungsweise surfe im privaten Modus oder über einen VPN: So können deine bisherigen Suchverläufe nicht ausgelesen werden und du erhältst keine oder weniger dieser Werbeanzeigen
  • Buche über dir bekannte Anbieter oder google nach unbekannten Anbietern und informiere dich über die Erfahrungen anderer Reisender mit diesen.
  • Achte immer darauf, ob sich der Preis vor dem Bezahlen möglicherweise noch mal verändert hat.
  • Vermeide doppelte Buchungen: Falls während des Vorgangs etwas schiefgeht, setze dich mit dem Buchungsportal in Verbindung und buche nicht sofort noch mal.

Was kannst du tun, wenn du Opfer einer solchen Abzocken geworden bist?

Du solltest immer zeitnah darauf achten, welche Beträge tatsächlich von deinem Konto abgebucht werden, oder deine Kreditkartenabrechnung prüfen. Falls dort falsche Beträge stehen, kannst du über das sogenannte Chargeback-Verfahren versuchen, dein Geld beziehungsweise den zu viel bezahlten Betrag zurückzubekommen.

Dazu solltest du dich als Erstes mit dem Anbieter in Verbindung setzen, der zu viel abgebucht hat. Wenn das zu keinem Erfolg führt, solltest du deine Bank oder das Kreditkarteninstitut kontaktieren. Diese bieten meist ein Reklamationsformular an, in dem du den Fall erklären kannst.

Das Chargeback-Verfahren ist in vielen Situationen möglich, Betroffene sollten also in jedem Fall versuchen, ihr Geld zurückzubekommen. Teilweise ist das auch noch bis zu 120 Tage nach der fehlerhaften Buchung möglich. Alle weiteren Informationen dazu findest du auch auf der Website des Europäischen Verbraucherzentrums.